Bundesliga beim BiketheRock in Heubach: Brandl triumphiert beim Klassiker

May 2, 2017 7:45 am

Max Brandl hat am Sonntag in Heubach das U23-Rennen des Bundesliga-Klassikers BiketheRock gewonnen. Georg Egger landete auf Rang sechs. Bei den Junioren verpasste David List etwas unglücklich den Sieg und belegte Rang zwei.

„Ich wollte doch nicht zum dritten Mal hintereinander hier Zweiter werden.“ Das war der erste Kommentar von Max Brandl, nachdem er das Sprint-Finish gegen den Niederländer Milan Vader gewonnen hatte.
Dieses Duo prägte das U23-Rennen beim BiketheRock, auch wenn die Konstellationen bisweilen andere Perspektiven boten.
Max Brandl hatte in der zweiten Runde im 1,2 Kilometer langen Downhill versucht sich einen Vorteil zu verschaffen. Das misslang. „Ich habe zwei dumme Fehler gemacht und musste meinen Lenker wieder gerade richten“, erklärte Brandl wie aus der Führung ein Rückstand von 15 Sekunden geworden war und sich der Neuseeländer Jack Compton zwischenzeitlich hinter Vader an die zweite Position schieben konnte.
Eine weitere Runde später hatte Brandl den Anschluss fast wieder geschafft und als in der nächsten 4,06-Kilometer-Schleife testete der Freiburger Student seinen Konkurrenten mit einer ersten Attacke.
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich weg komme, aber ich wollte einfach mal sehen was passiert“, so Brandl.
Oben auf der flacheren Passage des 2,2 Kilometer langen Anstiegs bummelte das Duo, so dass der Belgier Wout Alleman aufschließen konnte. Als Trio gingen sie in die finale Runde. Dort versuchte es zuerst Allemann, ohne Erfolg.
Brandl nutzte dann die letzte Passage vor dem Downhill zum erfolgreichen Angriff.
Er erreichte als Erster den Singletrail Richtung Tal. „Ich wollte dann sicher runter fahren und in nicht mehr vorbei lassen“, erzählte Brandl. Das funktionierte und auf der Zielgeraden verteidigte der 19-Jährige seine führende Position zum ersten Sieg (1:12:16) beim BiketheRock, nach zweiten Plätzen in der U23 (2016) und bei den Junioren (2015). „Ich habe mich heute sehr gut gefühlt“, nickte Max Brandl mit einem Grinsen.
Egger nicht bei hundert Prozent
Georg Egger (Obergessertshausen) kam 1:46 Minuten später ins Ziel und gratulierte seinem Teamkollegen. „Geil“, fand er Brandls Sieg. Für sich selbst zog er eine gemischte Bilanz. „Ich war heute nicht bei hundert Prozent“, bekannte Egger. „Diese Woche habe ich ein anderes Programm gemacht, auch dem Wetter geschuldet. Das hat wohl nicht so gut funktioniert“, so Egger. Allerdings sei Rang sechs auf einem Kurs, der ihm nicht so entgegen kommt, auch keine große Enttäuschung. „Ich bin nicht unzufrieden, alles gut“, bilanzierte er.
Kritisch sah Luca Schwarzbauer seinen 16. Platz (+4:17). So richtig einschätzen konnte er seine Tagesverfassung nicht. „Bis zum Donnerstag ging es im Training richtig gut, aber dann wurde es immer schlechter. Ich hatte heute nicht das Gefühl, dass ich richtig Druck habe. Der Mix aus hartem Training und der Ruhephase hat wohl nicht gepasst“, meinte der Nürtinger.
Lars Koch hatte bereits in der ersten Runde einen Reifendefekt und fuhr von Position 72 noch auf Platz 43 (+8:27) nach vorne. „Ab Runde zwei lief es wieder. Ich hätte nicht gedacht, dass ich noch so viel Druck aufs Pedal bekomme“, sagte Koch.
Er kam nur eine Sekunde hinter Teamkollege Vinzent Dorn (Kirchzarten) ins Ziel. Der war mit seinem Rennen gar nicht zufrieden. „Ich kann mir das nicht erklären. Ich habe ein gutes Gefühl im Training, ich habe gute Leistungswerte und ein Rennen nach dem anderen funktioniert nicht“, erklärt ein sehr enttäuschter Vinzent Dorn.

Junioren: David List hat Pech und wird dennoch Zweiter
Siege sind halt was Schönes, etwas nicht zu Übertreffendes. Und so wirkte David List im Ziel des Junioren-Rennens auch nicht wirklich glücklich. Er wusste, dass seine Leistung an diesem Tag siegverdächtig war und deshalb war er mit Rang zwei, 26 Sekunden hinter dem Schweizer Joel Roth (58:28) nicht ganz einverstanden.
Warum er nicht ins Duell mit dem Eidgenossen kam, hatte mit einem kurzen Stopp zu tun, den der Friedrichshafener bereits nach nicht mal 200 Metern einlegen musste. Ihm war die Kette hinter das kleinste Ritzel gerutscht. Das warf ihn ans Ende des 60-köpfigen Feldes zurück.
List schaffte es mit einer fulminanten Aufholjagd bis zum Ende der ersten von vier Runden bereits wieder an vierter Position die Zeitmessung zu passieren, doch den Anschluss an Joel Roth konnte er nie mehr ganz herstellen.
„Es ist schwierig, wenn man dann genau gleich schnell fährt und doch immer hinterher“, meinte List im Ziel. Er kletterte auf Position zwei, doch der Leader war nicht mehr zu erreichen.
„Es wäre sicher ein anderes Rennen gewordne, wenn ich gleich von Anfang an mit ihm zusammen gewesen wäre. Das Gefühl war eigentlich ganz gut“, so List.
Das gute Gefühl, das vermisste Jannick Zurnieden ganz und gar. Er war zu Beginn zwar mit Joel Roth mitgegangen, hatte zu Position drei bereits eine kleine Lücke, doch das konnte er nicht halten. „Die Beine waren gar nichts, es war eine Katastrophe“, erklärte Zurnieden. Vielleicht hätte er am Donnerstag beim Training etwas zu viel gemacht. „Ich hatte schon heute Morgen schwere Beine“, sagte Zurnieden nachdem er als 17. das Ziel mit 5:19 Minuten Rückstand erreicht hatte.

Kein Marathon für Bettinger
Matthias Bettinger musste wegen Problemen mit dem Sitzfleisch seinen Start beim Marathon in Houffalize absagen.