Bundesliga in Freudenstadt: Max Brandl setzt die Konkurrenz unter Druck

September 24, 2018 7:20 am

Das Lexware Mountainbike Team war an der dritten Bundesliga-Station in Freudenstadt viermal auf dem Podium vertreten. Georg Egger landete am Sonntag in der Elite auf Rang drei, Max Brandl wurde Fünfter. In der U23 gab es für David List und Jannick Zurnieden dieselben Platzierungen.

Alle drei schwarzen Lexware-Trikots tauchten im Elite-Rennen nach einer Runde in der Spitzengruppe auf. Max Brandl sah man bisweilen an der Spitze, vor allem wenn der erste, extrem steile Anstieg der 4,1-Kilometer-Runde zu bewältigen war. Georg Egger hielt sich etwas bedeckter, war aber immer auf der Höhe des Geschehens.
Nur Luca Schwarzbauer musste in der dritten Runde des Rennens, das wegen Sturm-Warnung auf sechs Runden verkürzt worden war, zurückstecken. „Am Anfang lief es fast zu gut, das hat mich zu mutig werden lassen“, meinte Schwarzbauer, der am Ende als Achter (+3:10) dennoch ein gutes Resultat zustande brachte. „Ich denke, das ist noch okay, schließlich bin ich für so steiles Gelände auch nicht geschaffen“, bilanzierte der Nürtinger.
Für Max Brandl kam in punkto höhere Ambitionen in der vorletzten Runde das Aus. Er hatte zuvor schon mal die verbliebenen vier Konkurrenten in der Spitzengruppe unter Druck gesetzt, doch Ende der vierten Runde holte er sich einen schleichenden Plattfuß, wechselte Anfang der fünften Runde und war damit raus um den Kampf um die Top Drei.
„Spekulation, ob ich vorne hätte dabei bleiben können, aber es war auf jeden Fall mal wieder ein gutes Rennen und ich konnte ans Limit gehen“, zeigte er sich mit seinem Wettkampf um dem fünften Rang (+1:26) zufrieden.
So war in der Spitzengruppe Georg Egger der letzte verbliebene Fahrer vom Team aus dem Hochschwarzwald. In der Schlussrunde konnte ausgerechnet Favorit Anton Cooper aus Neuseeland nicht mehr mithalten als Simon Stiebjahn im ersten Anstieg attackierte. Egger dagegen hielt das Hinterrad und als der Este Martin Loo noch mal aufgeschlossen hatte, versuchte er selbst eine Attacke.
„Ich habe meine Nase noch mal in den Wind gestreckt“, erzählte Egger im Ziel, „aber die anderen haben gleich gekontert.“ Die Anstrengung hatte ihn an seine persönliche Grenze gebracht, so dass er in der folgenden Abfahrt einen Fehler machte. „Ich war einfach grau“, gestand Egger, „die beiden waren stärker.“ Er habe für sich „das Beste rausgeholt“, so der Deutsche Vize-Meister. „Ich muss halt schauen, dass ich hinten raus stabiler werde und dafür im Winter was tun.“

U23: List und Zurnieden auf dem Podium
Die beiden Lexware-Youngster David List und Jannick Zurnieden vertraten ihre beiden Teamkollegen Brandl und Schwarzbauer im U23-Rennen bestens. Beide gehörten zur fünfköpfigen Spitzengruppe, die sich in Runde eins von sechs bildete.
Dann war es David List, der als einziger dem Hessen Tobias Eise am Berg halbwegs zu folgen vermochte, in den Abfahrten mit seiner sicheren Fahrweise die kleinen Lücken immer wieder schließen konnte. „Ich konnte im Rock Garden immer wieder Zeit gut machen“, berichtete List.
So arbeitete sich das Duo einen Vorsprung von 20 Sekunden heraus. In der vorletzten Runde aber musste List Farbe bekennen.  Eise zog weg und List musste sich jetzt gegen den näher kommenden WM-Teilnehmer Niklas Schehl wehren.
Der Braunsbacher schloss am Ende der letzten Runde auf und sog sich im Windschatten heran. „Für den Zielsprint hatte ich dann einfach keine Körner mehr“, gestand List, „aber es geht weiter in die richtige Richtung.“
Er notierte als Dritter, 30 Sekunden hinter Tobias Eise (1:14:46 Stunden) und fünf Sekunden hinter Schehl seine bis dato beste Platzierung in der U23-Bundesliga.
Jannick Zurnieden versuchte nach der gelungenen Startphase seine Kräfte dosiert einzusetzen „und nicht zu überpacen“, wie er sagte.
So duellierte er sich lange mit dem Untermünkheimer Luis Neff. Am Berg war er mindestens gleich stark, doch in den Abfahrten unterliefen dem Freiburger „ein paar technische Fehler“, wie er sagte. „Ich habe die Gruppe immer wieder verloren und musste das Loch zufahren. Das hat Kraft gekostet.“
Das musste er zwei Runden vor Schluss schließlich auch büßen und mit seinem Hardtail war er auch nicht mehr in der Lage gegen den Fully fahrenden Neff die verlorene Zeit wieder gut zu  machen.
So wurde es mit 18 Sekunden Differenz auf Neff 1:41 Minuten Rückstand auf Eise schließlich aber dennoch ein starker fünfter Rang.

Junioren: Hemmerling stürzt und verliert Anschluss
Nicht besonders gut fühlte sich Lars Hemmerling vor dem morgendlichen Start des Junioren-Rennens. „Nach einer harten Trainingswoche habe ich mich heute morgen nicht gut gefühlt“, gestand Hemmerling. Und die steilen, längeren Anstiege kommen dem groß gewachsenen Saarländer auch nicht entgegen.
„Dafür bin ich eigentlich doch zufrieden, wie es gelaufen ist“, meinte Hemmerling, der in Runde drei von fünf den Anschluss an die Gruppe um Platz fünf verlor.  Grund dafür war allerdings ein Sturz. Der endete zwar harmlos, aber mit dem Effekt, dass er den Rest des Rennens alleine weiter kurbeln musste und am Ende als Siebter die Ziellinie überquerte, 3:10 Minuten nach dem WM-Fünften Moritz Schäb (Schotten, 1:03:53).