Carmel Mountains, Israel: zwei Siege durch Max Brandl und Georg Egger / Bilder aus Israel von Yuval Salzman

October 1, 2018 8:09 am

Beim ersten Rennen ihres Israel-Trips haben die vier Biker vom Lexware Mountainbike Team gleich aufgetrumpft. Max Brandl gewann das Rennen, Georg Egger wurde Dritter vor Luca Schwarzbauer. Auch David List holte als Achter noch Punkte.

Bei einer Hitze von über 30 Grad Celsius ist dem Quartett vom Team aus dem Hochschwarzwald beim ersten Carmel Mountain XCO-Race (C2) ein guter Einstand gelungen.

Georg Egger bestimmte nach dem Start das Tempo, Luca Schwarzbauer schloss zu ihm auf und auch Max Brandl war nach einem schlechten Start erst mal Teil der Spitzenformation. Doch dem U23-Meister war das Tempo seines Teamkollegen zu hoch und er ließ sich in die Verfolger-Gruppe zurückfallen.

Nach der Hälfte der Distanz schloss Brandl am Hinterrad des Freiburgers Martin Gluth die 30-Sekunden-Lücke zu seinen Teamkollegen und die Karten wurden neu gemischt.

„Ich habe mich am Berg erstaunlich gut gefühlt“, meinte Brandl hinterher. So konnte er auch der Tempo-Verschärfung von Martin Gluth folgen, genauso wie Georg Egger.

In der Schlussrunde ließ Gluth den Lexware-Biker passieren und der fuhr ein „zügiges Tempo“ weiter. „Als ich gemerkt habe, dass es den anderen Mühe bereitet, habe ich noch mal draufgedrückt“, gibt Brandl Einblick in die Phase als der letzte Berg zu bewältigen ist.

Gluth passiert zwar Egger noch mal, doch an Brandl kommt er nicht mehr heran. Der feiert seinen fünften Saisonsieg im Stadion Kerem Maharal südlich von Haifa in 1:32:42 Stunden seinen vierten Saisonsieg mit 27 Sekunden Vorsprung auf Martin Gluth und 2:02 Minuten vor Georg Egger.

„Das ist ein super tolles Team-Ergebnis und motiviert uns für Samstag. Mal schauen, was die Beine noch hergeben“, meinte Brandl im Blick auf das C1 dotierte Rennen am Samstag.

Georg Egger war mit seinem dritten Rang nicht unzufrieden. „Ich habe am Anfang gleich aufs Tempo gedrückt. Am Schluss konnte ich Max und Martin nicht mehr folgen, aber ich denke aus Team-Sicht lief das ziemlich gut.“

Das bezog auch Luca Schwarzbauer mit ein, der mit seinem vierten Rang (+2:16) durchaus zufrieden sein konnte. Auch David List nahm als Achter (+4:06) noch vier Weltranglistenzähler mit.

Carmel Mountain (C1), Israel

Das Lexware Mountainbike Team hat auch das zweite Rennen in Israel für sich entschieden. Am Carmel Mountain feierte das Team aus dem Hochschwarzwald durch Georg Egger und Max Brandl sogar einen Doppelsieg, Luca Schwarzbauer und David List wurden Fünfter und Neunter. Beim Bundesliga-Finale in Titisee-Neustadt belegte Junior Lars Hemmerling Rang vier.

Am Samstag hatte es am Mittelmeer, südlich von Haifa rund 35 Grad als der Startschuss zum C1 dotierten Rennen fiel. Georg Egger und Max Brandl waren von Beginn an Teil der Spitzengruppe auf dem 5,8 Kilometer langen Kurs mit seinen 180 Höhenmetern. Beide hielten sich aber erst mal zurück und wurden nicht an erster Position gesichtet.

„Ich habe die Füße still gehalten. Nicht wie gestern, als ich gleich Druck gemacht habe“, sollte Egger später erklären. erklärte Egger und auch Brandl hielt sich „kontrolliert“ zurück.

Andere machten immer wieder Tempo, doch die beiden Lexware-Biker blieben cool.

Max Brandl erlebte eine kurze Schrecksekunde als er mit dem Hinterrad des Österreichers Karl Markt kollidierte und danach seinen Lenker wieder gerade richten musste. Es kostete ihn jedoch nur zwei Positionen, die er gleich wieder gut gemacht hatte.

In der drittletzten Runde übernahm der Deutsche U23-Meister die Spitzenposition und drückte am Berg „richtig drauf“, wie er sagte. Nur Georg Egger konnte mithalten und so war das Lexware-Duo schnell alleine vorne..

In der nächsten Runde attackierte Egger und Max Brandl konnte nicht mehr folgen. „Ich habe diese Runde dann voll durchgedrückt. Die letzte Runde war noch mal hart und ich bin auch einmal auf die Fresse geflogen, aber das war nicht weiter schlimm“, erzählte der Deutsche Vize-Meister, wie er den Sieg einfuhr. „Geil, das war das erste C1-Rennen, das ich gewonnen habe“, freute sich Egger.

U23-Meister Max Brandl zeigte sich „mega happy über den ersten und den zweiten Platz.“ Damit könne man mit Zuversicht in Richtung Etappenrennen Epic Israel schauen. „Wenn wir da kein Pech haben, können wir bestimmt auch gut mithalten.“ Auch wenn da die Gegner noch mal andere sind.

Luca Schwarzbauer wollte bewusst verhaltener starten als am Tag zuvor, doch so wie es dann wurde, hatte er es auch nicht geplant. „Ich wollte aus gestern lernen und passiver angehen, aber ich bin ein bisschen arg weit nach hinten gerutscht“, erklärte der Nürtinger.

Im Freiburger Martin Gluth fand er einen Mitstreiter, der sich mit ihm von Rang 25 langsam nach vorne arbeitete.

„Wir sind irgendwann zur Spitzengruppe aufgeschlossen, aber ich bin einfach mein Ding gefahren“, erklärte Schwarzbauer.

Vor Brandls Attacke in der drittletzten Runde waren noch sechs Fahrer vorne übrig. „Ich bin dann immer am Ende der Gruppe gefahren und dachte, ich könnte vielleicht Gluth noch mal kriegen, aber der hat auch versucht nach vorne auf Rang drei zu kommen“, berichtete Schwarzbauer über die Schlussphase, nachdem der Schweizer Simon Vitzthum einen Defekt erlitten hatte.

So wurde es für ihn mit 1:33 Minuten Rückstand Platz fünf. „Es war krass heiß, das ist sicher nicht meine Lieblingsbedingungen. Aber alles in allem kann ich sehr zufrieden auf die beiden Tage zurückblicken. Mission accomplished würde ich sagen“, bilanzierte Schwarzbauer.

Auf Rang neun landete David List (+3:02). Der Friedrichshafener beschrieb das Rennen aus seiner Sicht in der Anfangsphase als „zäh.“

Erst langsam kam er besser in Fahrt und machte dabei noch etliche Positionen gut. Als Neunter gab es auch für ihn immerhin noch zwölf Weltranglistenpunkte für ihn.

Bundesliga Titisee-Neustadt: Hemmerling verpasst Podest

Lars Hemmerling konnte an diesem Samstag im Hochschwarzwald dem Vize-Weltmeister Leon Kaiser und dem WM-Fünften Moritz Schäb im Junioren-Rennen nicht Paroli bieten.

Das Duo zog auf dem 3,0 Kilometer langen Kurs in der zweiten Runde weg und Hemmerling wurde mit Noah Jung zur Verfolger-Paarung.

„In der vorletzten Runde ist er mir weggefahren. Ich denke, ich kann mit Rang vier zufrieden sein. Meine Form ist einfach nicht mehr so wie bei DM und WM“, konstatierte Hemmerling, dem mit 2:41 Minuten Rückstand auf Moritz Schäb (56:48) 23 Sekunden auf Rang drei fehlten.

Teamkollege Jannick Zurnieden schüttelte nach dem Elite-Rennen den Kopf. „Ich hatte ab der zweiten Runde Magen-Probleme. „Mir war kotzübel und ich hatte mit den Krämpfen überhaupt keinen Druck auf dem Pedal“, bekannte Zurnieden.

So wurde es Rang 21, 7:06 Minuten hinter dem estnischen Sieger Martin Loo (54:08 Stunden). „Schade“, zuckte er enttäuscht mit den Schultern nach dem verunglückten Saison-Finale.