Deutsche Meisterschaft Wombach – Vorschau: Ein U23-Trio mit Medaillenambitionen

July 14, 2016 8:34 am

Mit Medaillen-Ambitionen in verschiedenen Kategorien reisen die Lexware-Mountainbiker zu den Deutschen Meisterschaften nach Wombach. In der U23 bietet das Team aus dem Hochschwarzwald gleich drei Podiums-Aspiranten auf, angeführt von Titelverteidiger Georg Egger. Auch die Junioren Torben Drach und David List könnten mitmischen und in der U17 geht Ian Millenium aussichtsreich ins Rennen.

„Den Weltcup habe ich gut verdaut“, lässt Georg Egger nach einer Trainingseinheit am Mittwoch wissen. Er hat inzwischen drei harte Wettkampf-Wochenenden hinter sich und hat sie „so gut wie noch nie“ verdaut. Daher geht er mit einem gewissen Optimismus und dem Selbstvertrauen aus starken Resultaten in die Deutschen Meisterschaften.
An einen Selbstläufer glaubt er dennoch nicht. „Es gibt da auf jeden Fall Leute wie Lukas Baum, Max Brandl, Luca Schwarzbauer und vielleicht auch Martin Frey, die in Wombach auch nichts anbrennen lassen wollen“, weiß Egger. „Ich gebe einfach mein Bestes und schau mal was die Konkurrenz so zu bieten hat.“
Wenn das Beste zum U23-Titel führen würde, dann wäre das ein Hattrick. Eine Serie, die außer Manuel Fumic in der U23 noch niemand vorher gelungen ist.
Doch es gibt eben die genannten ambitonierten Gegner und zwei davon kommen aus dem eigenen Rennstall.
Max Brandl hat auf den Lenzerheide-Weltcup verzichtet, um sich gezielt auf die DM vorzubereiten. Nicht zuletzt weil sie in Wombach stattfindet, wo Brandl beim RV Viktoria seine sportlichen Wurzeln hat.
„Ich versuche auf meiner Heimstrecke aufs Podest zu fahren“ sagt Brandl, der sich auf dem Terrain „sehr wohl fühlt“. Voriges Jahr hat er dort das Junioren-Bundesliga-Rennen souverän gewonnen.
Dass er den Kräfte zehrenden Weltcup ausgelassen hat, könnte sogar für ihn sprechen.
Luca Schwarzbauer hat auch Edelmetall im Visier, denkt aber auch über seine eigenen Ambitionen hinaus. „Mein übergeordnetes Ziel ist, dass wir das Meistertrikot im Team behalten, dafür werde ich alles tun, was geht“, erklärt Schwarzbauer. Also sich im Zweifel auch taktisch für einen Teamgenossen einsetzen. Doch selbstredend will er auch selbst ein Wörtchen mitreden „Ich versuche definitiv eine Medaille heraus zu fahren“, sagt der Nürtinger und dieses Ansinnen ist gewiss nicht zu hoch gegriffen.
David Horvath kann aus der ersten Hälfte des Lenzerheide-Weltcups Selbstvertrauen schöpfen. Dann stellten sich Rückenschmerzen ein und schließlich warf ihn ein Defekt noch weiter zurück. „Die Beine waren definitiv besser als zuletzt und es ist ein Aufwärtstrend zu erkennen. Ich werd da jetzt anknüpfen und versuchen die zweite Hälfte der Saison mit genau diesen Leistungsschritten fortzusetzen.“
Das gilt auch für Lars Koch bei seiner ersten U23-DM. Für den Furtwangener wäre im aktuell sehr starken deutschen U23-Lager eine Top-Acht-Platzierung schon beachtlich, aber auch realistisch, gemessen an seiner Weltcup-Leistung.

Junioren: Zwei Medaillen-Aspiranten
Torben Drach hat seine WM-Enttäuschung inzwischen weg gesteckt. Der Kirchzartener ist aber noch unsicher, was er von der DM erwarten soll. „Das ist eine schwierige Sache. Ich weiß, dass ich prinzipiell in Form bin, aber ob ich das auf die Pedale bringen kann, weiß ich selbst nicht. Es wird jedenfalls spannend“, erklärt Drach.
Wenn er das kann, gehört er zu den Titelanwärtern. Die Favoritenrolle gehört aber aktuell sicher Niklas Schehl.
David List könnte in seinem ersten Junioren-Jahr in den Kampf um die Medaillen eingreifen, wenn alles gut läuft. „Mein Ziel sind die Top Fünf und ein wenig liebäugle ich mit den Top Drei“, bekennt der Friedrichshafener.
„Allerdings muss dann jeder Handgriff sitzen und alles klappen. Ich gebe auf jeden Fall mein Bestes.“
Der Deutsche Jugendmeister des Vorjahres hat in Wombach 2015 das Nachwuchs-Sichtungs-Rennen der U17 gewonnen. Er kennt und mag das Terrain also.
Jannick Zurnieden war damals Dritter. Der Freiburger ist auf dem Weg zurück in die Erfolgsspur und nachdem er vor zwei Wochen in Österreich bei der UCI Junior Serie als 16. seine ersten Ranglistenpunkte ergattern konnte, will er seine Bilanz weiter ausbauen.

Ambitionen auch im Nachwuchs-Team
Nach zwei Siegen in der Nachwuchs-Sichtung-Serie des Bund Deutscher Radfahrer hegt auch Ian Millenium aus dem Lexware Nachwuchs-Team in seinem ersten U17-Jahr Hoffnungen auf Edelmetall. Neben dem Deutschen Schülermeister von 2015 ist im schwarz-weiß-roten Trikot mit Jakob Niemeyer einen weiteren starken Jugendfahrer unterwegs.
Lina Riesterer führt aktuell die U15-Wertung der Nachwuchs-Sichtung-Serie an. „Bei so jungen Athleten und Athletinnen gibt es aber noch so viele Unwägbarkeiten, dass man Titel und Medaillen nicht gleich erwarten sollte. Wichtiger sind die Entwicklungs-Schritte, die sie in diesem Alter vollziehen und dass sie mit Freude dabei sind“, erklärt Team-Chef Daniel Berhe.