Etappen-Rennen Novi Sad / Ruhrbike-Festival Wetter/R.: Egger erfolgreich in Serbien

June 11, 2018 11:56 am

Georg Egger vom Lexware Mountainbike Team hat in Serbien das Etappenrennen in Novi Sad gewonnen, am Ende unter etwas kuriosen Umständen. Junior Lars Hemmerling zeigte sich in Wetter/R. verbessert und sein Bruder Thore feierte in der U17 seinen ersten Saisonsieg.

Es ging gut los für Georg Egger. Am Freitag gewann er in der Vojvodina das Auftakt-Zeitfahren, 43 Sekunden vor dem Ungarn Marton Dina. Es ging fünf Kilometer hoch, zwei Kilometer mehr oder weniger flach und dann wieder fünf Kilometer nach unten, mit dem einen oder anderen Zwischenanstieg.
Mit Hilfe seiner Leistungsmessung ging Egger den Anstieg „kontrolliert“, wie er sagte, an, um dann auf der Fläche und in der Abfahrt Tempo zu machen.
Die Strategie ging auf, so dass es am Ende zu einem klaren Etappensieg reichte.
„Die Zeit hat mein gutes Gefühl bestätigt“, meinte Egger und ging selbstbewusst in den zweiten Tag. Da stand am Samstag ein Short Track-Rennen auf dem Programm.
Egger hielt sich klug zurück und übernahm zwei Runden vor Schluss erstmals die führende Position. „Das Short Track ist nicht so meine Spezialdisziplin, aber ich konnte die Konkurrenz mit der ersten Attacke distanzieren und musste dann nur noch schauen, dass sie mich nicht mehr einholen“, erklärte Egger wie sein zweiter Etappensieg nach 29:10 Minuten mit zwei Sekunden Vorsprung auf den Slowenen Rok Naglic zustande kam.
Für den verbleibenden, 60 Kilometer langen Marathon, wären die 45 Sekunden Vorsprung in der Gesamtwertung eigentlich kein Ruhepolster gewesen, auch wenn Egger sehr zuversichtlich wirkte.
Man muss den Konjunktiv bemühen, denn das Etappenrennen endete kurios. Oder genauer gesagt: in einem riesigen Matschloch. Nach fünf Kilometern kam das Feld auf einem, von Regen durchnässten Gelände, in eine Passage, die nicht mehr fahrbar war.
„Es gab auch keine Markierungen mehr“, berichtet Egger. Also kehrte das ganze Feld mit den verdreckten Rädern wieder um. Im Start- Zielbereich gab es nicht genügend Wasch-Plätze, um die Bikes aller Fahrer rasch wieder sauber zu machen. Nach einigen Diskussionen entschied der zuständige Kommissär, dass die Etappe abgebrochen wird und das Ergebnis vom Vortag als Gesamtergebnis gewertet wird.
„Schade, ich wäre schon gerne noch gefahren. Auch, um den Konkurrenten die Chance zu geben, mich noch zu schlagen“, meinte Georg Egger. „Ich habe mich frisch gefühlt und hatte Bock zu fahren.“ Auch wenn ihm der Triumph einer finalen Zieleinfahrt nicht vergönnt war, so nahm der Biker vom Team aus dem Hochschwarzwald doch zwei Etappensiege und 80 Weltranglistenpunkte mit nach Hause.

Junioren: Bei Lars Hemmerling geht es aufwärts
Lars Hemmerling bestätigte im Junioren-Rennen beim 3-Nations-Cup in Wetter/Ruhr seine Aufwärtstendenz. Der St. Ingberter belegte beim Sieg von Leon Reinhard Kaiser (Monheim) Rang fünf. 2:27 Minuten fehlten auf den Sieger, aber nur 35 Sekunden auf Rang drei des Niederländers Niek Hoornsman.
Hemmerling sprach von einem „insgesamt sehr taktischen Rennen“. Er sprengte die Verfolgergruppe, doch der Essener Jan-Ole Zilse kam noch mal zurück. „Durch die Attacke hatte ich dann keine Kraft mehr, um Rang vier zu kämpfen“, bekannte Hemmerling. „Aber Platz fünf ist bei der internationalen Konkurrenz auch echt super, nachdem es so lange Zeit  nicht gut lief.“

Nachwuchs-Bundesliga: Slalom-Sieg für Thore Hemmerling
In der Kategorie U17 verbuchte Thore Hemmerling am Samstag im Slalom-Wettbewerb seinen ersten Saisonsieg in der Nachwuchs-Bundesliga. Er ließ Sören Mahr aus Haiger mit 89 Hundertstelsekunden Vorsprung hinter sich. Dabei hatte Hemmerling im ersten Lauf mit der absoluten Bestzeit die Grundlage für seinen Tageserfolg gelegt.
Beim Cross-Country-Rennen am Sonntag hatte Hemmerling großes Pech. In der Startrunde lag er mit einem Niederländer vorne, ging dann auf die erste komplette Runde an erster Stelle in den ersten Singletrail.
„Da hing dann nach zirka zehn Metern ein Flatterband quer über die Strecke“, berichtete Hemmerling. Er fuhr rein, das Flatterband wickelte sich um sein Pedal und fortan konnte der Saarländer nicht mehr in sein Pedal einklicken. Erst in der dritten Runde löste sich der Fremdkörper, so dass er wieder einklicken konnte. Da hatte er allerdings schon viele Positionen verloren.
„Ich konnte mich noch auf Platz sieben retten“, erklärte Hemmerling, war aber erst mal ziemlich genervt. 2:55 Minuten Rückstand auf den Belgier Jarne Vandersteen wurden gemessen.
Drittbester Deutscher war Thore Hemmerling damit trotzdem.

Seine Teamkameradin Lina Riesterer aus Breitnau wurde Elfte, 5:12 Minuten hinter der Siegerin Ellen Noelle Sansonnens (56:12). Im Slalom hatte sie am Samstag den fünften Rang belegt, 5,51 Sekunden hinter Siegerin Kaya Pfau aus Laichingen.