MTB Bundesliga Titisee-Neustadt: Max Brandl mit bestechendem Saison-Finale

September 18, 2016 8:31 pm

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Das Lexware Mountainbike Team hat die Bundesliga-Saison mit einem Sieg abgeschlossen. Max Brandl holte für die Equipe aus dem Hochschwarzwald in Titisee-Neustadt den Sieg in der U23-Kategorie. Torben Drach landete bei den Junioren auf dem Podest, Georg Egger, Luca Schwarzbauer und Jannick Zurnieden sorgten für Top-Ten-Resultate.

Was Max Brandl an diesem Regen nassen Tag an der Hochfirst-Schanze zeigte, war à la Bonheur. Der DM-Dritte, der solche Bedingungen liebt, fuhr der Konkurrenz bereits in der ersten Runde auf und davon. Aufhalten ließ er sich auch nicht von zwei „heftigen“ Stürzen, die er in Runde zwei von sechs fabrizierte, so dass der Niederländer Milan Vader wieder nahe herankommen konnte.
Doch wie in allen anderen Runden produzierte Brandl auch in dieser zweiten Runde dennoch Bestzeit und am Ende hatte er 1:35 Minuten Vorsprung auf den niederländischen Meister angesammelt.
„Ich hatte zwei Pläne. Der erste war passiv zu fahren und bis zur vierten Runde zu warten“, erklärte Brandl. Wie der zweite aussah, war dann zu besichtigen.
„Ich habe am ersten Berg gespürt, dass ich gute Beine habe“, sagte er zu seinem bestechenden Saisonfinale. „Super, so die Saison zu beenden, das hat echt Spaß gemacht.“ In der Gesamtwertung schob er sich mit seinem Sieg noch auf den zweiten Rang hinter dem Belgier Kevin Panhuyzen.
Georg Egger landete auf Platz sechs (+3:40) und machte einen zufriedenen Eindruck. „Ich bin das ganz entspannt angegangen und der Spaßfaktor war hoch“, meinte Egger zu seinem Rennen. Lange Zeit kämpfte er mit Martin Frey um Rang vier, bevor er gegen Ende noch zwei Positionen abgeben musste.
Luca Schwarzbauer erreichte das Ziel mit 4:45 Minuten Rückstand auf Platz neun. Damit war er nicht zufrieden. „Mich wundert’s ehrlich gesagt. Das Gefühl war besser als das Ergebnis. Zuletzt hatte ich im Training noch Bestwerte, deshalb verstehe ich das nicht, warum es nicht ging“, zuckte er ratlos mit den Schultern.
Lars Koch hatte Pech, dass er in der zweiten Runde Defekt erlitt. „Auf dem Schotterweg“, erzählte er mit einem fragenden Blick, wie das passieren konnte. Das warf ihn erst mal zurück. In der vorletzten Runde wurde er von seinem Teamkollegen Max Brandl überholt und fuhr an dessen Hinterrad mit. Doch Materialprobleme verdarben ihm auch diesen Spaß.
„Ich war vom Rennen in Polen noch müde, aber Top Ten hätte ich mir schon zugetraut“, meinte Koch enttäuscht über Rang 28.
Schwer erwischt hat es dagegen David Horvath. Der Freiburger musste nach einem Sturz mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden.

Junioren: Torben Drach auf dem Podest
Einen weiteren Podest-Platz holte sich das Lexware-Team in Person von Torben Drach. Der Kirchzartener bestätigte seine jüngst gezeigte Form und kurvte in der Verfolgergruppe durch den vier Kilometer langen Kurs.
„Ich habe es bewusst langsam angehen lassen“, erklärte Drach. In den Anstiegen musste er seine Konkurrenten Joel Roth (Schweiz) und Alex Bregenzer jeweils etwas ziehen lassen, doch in den technischen Passagen holte er das wieder auf.
Vorne war Vinzent Dorn alleine unterwegs. Der Kirchzartener verlor seine Spitzenposition noch durch einen Sturz in der vorletzten Runde, bei dem er sich an der Schulter verletzte. So konnte Alex Bregenzer nach einer Attacke in der gleichen Runde Dorn noch einholen und den Sieg einfahren, während dahinter Torben Drach mit zwei starken letzten Runden den Eidgenossen noch distanzieren konnte. Nur 36 Sekunden fehlten auf Sieger Bregenzer (1:10:23).
„Ich konnte bergab meine Stärken ausspielen. Aber durch das ständige Aufholen fehlte am Ende die Kraft um noch Platz eins angreifen zu können. Ich bin aber durchaus zufrieden, die Form ist wieder da“, konstatierte Drach.
Jannick Zurnieden holte sich als Achter (+3:13) auch Top-Ten-Ergebnis.
„Ich bin mein Tempo gefahren und habe mich nicht beeindrucken lassen. Heute morgen war ich mir nicht sicher wie es werden würde, aber mit dem Ergebnis kann ich zufrieden sein“, meinte Zurnieden.
Nicht glücklich konnte David List sein. Der Deutsche Meister hatte seit Samstagnachmittag Magen-Darm-Probleme und Kopfschmerzen. „Schade, aber so konnte ich meine Leistung nicht abrufen“, erklärte List, der lange an 13. Stelle unterwegs war, dann aber noch drei Positionen einbüßte (+5:04).
Das kostete ihn den zweiten Platz in der Gesamtwertung. Es reichte beim Sieg von Niklas Schehl immerhin noch zu Rang fünf.

Elite-Rennen: Bettinger und „sein“ Wetter
Zum Spaß und weil es ein Heimrennen ist, standen auch die Marathon-Cracks Andreas Kleiber und Matthias Bettinger am Start. Der Breitnauer wurde von seinen Fans auch entsprechend angefeuert und hatte bei „seinem Wetter“ auch richtig Spaß.
„Das ist halt Mountainbike“, meinte Bettinger, der das Rennen auf Platz 18, 11:06 Minuten hinter Sieger Simon Stiebjahn (1:30:33) beendete. „Obwohl“, fügte er mit Blick auf die technischen Herausforderungen hinzu, „Cross-Country, das ist noch mal eine andere Hausnummer.“
Aber am Berg lief es beim Furtwangen-Sieger ganz gut. „War alles ganz cool“, meinte Bettinger grinsend.
Andreas Kleiber war nicht ganz so wohl zumute. „Ich habe mich in den Abfahrten echt schwer getan. Im Marathon gehöre ich da zu den Besseren, aber hier, das ist was anderes“, meinte er. „Aber es war gutes Training.“
Kleiber belegte Rang 21 (+12:09).

Sprint: Unglückliches Comeback
Heiko Gutmann hatte sich am Samstag sein kleines Comeback anders vorgestellt. Doch ein Eliminator Sprint ist manchmal gnadenlos. Heiko Gutmann hatte sich als Achter mit einer starken Zeit qualifiziert und kam im Achtelfinale gut weg. An erster Stelle ging er in die erste Kurve und in den Anstieg an den Zuschauer-Tribünen hinein.
Doch dann rutschte Gutmann weg, verlor den Halt und von hinten kollidierte der Freiburger Ex-Kombinierte Andreas Günther mit ihm. Die beiden anderen Konkurrenten zogen erst mal weg. Für Heiko Gutmann wäre sicher noch was drin gewesen, doch die Kette war herunter gefallen. „Ich habe sie auch nicht gleich wieder drauf gebracht. Ohne das, hätte ich es sicher noch geschafft“, meinte der Münstertäler. „Schade drum.“
Gewonnen hat Weltmeister Daniel Federspiel aus Österreich.