MTB Weltcup La Bresse (FRA): Schwarzbauer trotz Handicap-Serie auf Rang 16

August 26, 2018 6:36 pm

Luca Schwarzbauer vom Lexware Mountainbike Team war beim U23-Weltcup-Finale im französischen La Bresse trotz Defektpech als 16. bester Deutscher. Georg Egger belegte mit seinem zweitbesten Saison-Resultat im Elite-Rennen Rang 39.

Georg Egger hatte sich ein hohes Ziel gesteckt: Erstmals wollte er im Elite-Weltcup die Top 20 knacken. Dementsprechend offensiv ging er das Rennen in den Vogesen an. Nach der Startrunde war er schon fast da, wo er hinwollte. Als 21. ging er in den längsten Anstieg der zweiten Runde hinein und arbeitete sich weiter nach vorne.
Nach zwei Runden war er 17. und hatte offenbar Spaß dabei mit London-Olympiasieger Jaroslav Kulhavy und anderen Größen Positions-Kämpfe zu liefern.
Doch ab der vierten Runde, es war etwa die Hälfte der Distanz gefahren, konnte Georg Egger nicht mehr mithalten. „Ich habe ein wenig hyperventiliert, die Muskeln haben zugemacht, es hat mich aufgestellt und dann ist es auch mental schwierig geworden.“
Er verlor Position um Position, wehrte sich nur kurz gegen Überholvorgänge und beendete das Rennen schließlich auf Rang 39 (+7:57). Das war immer noch sein zweitbestes Weltcup-Resultat, aber nicht das, was er sich vorgenommen hatte.
Egger zuckte mit den Schultern und grinste. „Es war trotzdem Bock gemacht da vorne mitzufahren. Ich habe das zum ersten Mal gemacht und weiß jetzt, wie sich das anfühlt. Bei der WM versuche es wieder, vielleicht am Anfang etwas vorsichtiger, aber die Form ist da“, kommentierte der Deutsche Vize-Meister sein Rennen, das er mit 7:57 Minuten Rückstand auf Weltmeister Nino Schurter (1:26:25) beendete. Schurter gewann auch die Gesamtwertung, Georg Egger landete auf Rang 51.

U23: Luca Schwarzbauer mit besten Saison-Resultat
Zum Abschluss der U23-Weltcup-Serie lieferte Luca Schwarzbauer seine beste Saison-Leistung im Weltcup ab. Der Nürtinger erwischte einen guten Start, hatte aber noch in der ersten Runde das Pech, sich in einem Rock Garden einen Reifendefekt zu holen. Zum Glück nicht arg weit von der Technischen Zone entfernt.
„Viel Zeit hat der Wechsel nicht gekostet, aber Positionen habe ich in so einer frühen Phase natürlich einige verloren“, erklärte Schwarzbauer später. So fiel er aus den Top-Ten zurück und musste erst mal wieder aufholen. In der folgenden Runde positionierte er sich auf Rang 14, bis er dann mit einer kaputten Schuhschnalle erneut Zeit verlor. „Die ist wahrscheinlich bei einem Gerangel im Singletrail kaputt gegangen“, zuckte Schwarzbauer mit den Achseln.
Das warf ihn erneut zurück, doch der 21-Jährige kämpfte weiter und fuhr sich zwischenzeitlich sogar wieder bis an die zwölfte Position heran.
Schwarzbauer hatte noch ein weiteres Handicap. „Meine Atemwege waren gereizt“, bekannte er. Am Ende war es dann als bester Deutscher der 16. Rang, 2:51 Minuten hinter dem Sieger Petter Fagerhaug aus Norwegen (1:23:22).
Trotz all dieser Unpässlichkeiten war Luca Schwarzbauer im Ziel ganz positiv gestimmt. „Die Form ist gut und wenn bei der WM alles glatt läuft, dann kann sie richtig gut werden“, meinte er.

Max Brandl enttäuscht von sich selbst
Sein Teamkollege Max Brandl überquerte die Ziellinie als 21. (+4:10). „Hundert Prozent Enttäuschung“, fasste der Deutsche U23-Meister seine Gefühlslage zusammen.
Dass sich bei ihm die Schuhplatte löste, obwohl er sie, wie er sagte, vorher noch angezogen hatte, wollte er nicht als Grund für seine Leistung gelten lassen. Brandl ging mit sich hart ins Gericht. „Ich bin offensichtlich gerade oder in dieser Saisonhälfte nicht in der Lage so Rennen zu fahren, wie ich es schon mal konnte“, kommentierte er sein Resultat. Das Team habe, wie immer, sehr gut gearbeitet und einen tollen Support geliefert. Umso ärgerlicher, dass er das nicht konnte.
List kratzt lange an den Top 25
David List kratzte über vier von sechs Runden an seiner Zielmarke, den Top 25. „Ich bin eigentlich sehr gut ins Rennen gekommen und war ziemlich konstant unterwegs“, sagte List. Zumindest nachdem der erste Stau überstanden war. In der Schlussrunde bekam er dann in der Verpflegungszone keine Flasche mehr, was vermutlich sein eigener Fehler war. „Das hat mir dann schon etwas den Zahn gezogen und wahrscheinlich habe ich dadurch noch drei Plätze eingebüßt“, konstatierte List. Zudem ging ihm in einer Trage-Passage noch eine Schuhschnalle auf. So wurde es Rang 34 (+6:04).
„Aber die Richtung stimmt wieder und das stimmt mich eigentlich ganz positiv“, meinte List abschließend.
Zurnieden hat gute Beine und einen Doppel-Defekt
Jannick Zurnieden landete auf Platz 50 (+8:38). „Mein Ziel erreicht, immerhin einen Platz besser als mein bestes bisheriges Ergebnis“, sagte er im Ziel mit einem Lachen.
Das war ein etwas ironisch gemeinter Kommentar, denn ein besseres Resultat wurde durch zwei Defekte verhindert. „Hinten und vorne noch ein Schleicher“, erzählte Zurnieden. „Aber ich habe durch die langen Laufpassagen auch nie so richtig einen Rhythmus gefunden, obwohl die Beine eigentlich gut waren und ich auch Kraft hatte.“
Als ihn der Doppel-Defekt zurückwarf, lag er aber immerhin schon unter den besten 40, was zumindest ein gutes Indiz für die Form ist.