Ötztaler Mountainbike-Festival Haiming, Brandl und List auf dem Podest

April 8, 2019 8:19 am

Beim Ötztal Mountainbike-Festival in Haiming haben Max Brandl und David List in der U23-Kategorie ein starkes Rennen gezeigt und die Plätze zwei und drei belegt. Elite-Fahrer Georg Egger war lange gut unterwegs, fiel am Ende aber zurück.

 Manchmal sind nackte Zahlen trügerisch. Gemessen an den Rundenprotokollen führte Max Brandl das U23-Rennen in Haiming vier von sechs Runden lang an, mit bisweilen 20 Sekunden Vorsprung. Doch dem Freiburger war schon klar, dass er an diesem Tag nicht unangefochten war. „Ich habe schon in der ersten Runde am Berg gespürt, dass es schwer wird. Aber in den Abfahrten konnte ich immer Zeit herausholen. Ich entschloss mich dann vorne zu bleiben und die anderen im Downhill immer unter Druck zu setzen“, erklärte Brandl.

Er hörte hinter sich allerdings immer die Rufe „David, David“ und als er sich umdrehte, entdeckte er eine größere Verfolgergruppe hinter sich.

Die schloss in der vierten Runde zu ihm auf und die Karten wurden neu gemischt. In der vorletzten Runde griff der Franzose Clement Berthet an und holte einen Vorsprung heraus. Doch in der Schlussrunde hatte der Spanier Jofre Cullell, der in der zweiten Runde durch einen Sturz mal zurückgefallen war, die größten Reserven, ließ seine Begleiter zurück und passierte Berthet zum Sieg in 1:19:29 Stunden. Dahinter kam Brandl „ins Schwitzen“, im übertragenen Sinne.

Denn der Brite Cameron Orr und David List gingen an ihm vorbei, während Berthet vor ihnen „explodierte“. Brandl musste sich zusammenreißen.

„Ich hatte alle Mühe, dass ich hier nicht nur Fünfter werde. In den letzten beiden Anstiegen habe ich mich noch mal zusammen gerissen“, schildert Brandl aus seiner Perspektive. Er passierte List und Orr und in der finalen technischen Passage fuhr er mit neun Sekunden Rückstand auf Cullell auf Rang zwei. 1,5 Sekunden später überquerte ein glücklicher David List als Dritter die Ziellinie.

Ihm gelang es am letzten Anstieg an Orr und Berthet vorbei zu gehen und diesen dritten Platz zu erobern. „Ich habe geschaut, dass ich am Anfang nicht über mein Limit gehe. Letztes Jahr ist mir am Schluss doch ziemlich der Saft ausgegangen. So konnte ich in den letzten zwei Runden an manchen Stellen noch zulegen“, erklärte der Friedrichshafener. „Ich bin sehr zufrieden, auch weil meine Taktik aufgegangen ist.“

Max Brandl war mit seinem zweiten Rang „eigentlich schon ganz zufrieden“ und lobte seinen zwei Jahre jüngeren Teamkollegen: „Für David freue mich ganz arg, dass er mal wieder ein richtig starkes Rennen zeigen konnte.“

Bei Jannick Zurnieden lief es „nicht so rund“, er beendete das Rennen aber immerhin auf Platz 17 (+6:47), Lars Hemmerling landete auf Position 27 (+13:04).

„Ich sehe das Ganze mit einem weinenden und einem lachenden Auge“, meinte Hemmerling. „Es war ein gutes Rennen, um in Form zu kommen, aber meine Tagesform war sicherlich nicht optimal.“

Elite: Egger lange in den Top-Ten, Schwarzbauer im Pech

Im Elite-Rennen entdeckte man Georg Egger lange in der Verfolgergruppe. Das entsprach eigentlich nicht der Strategie, die er sich zurecht gelegt hatte, das Rennen nämlich eher defensiv anzugehen.

„Es lief am Anfang einfach gut und die Gruppe stand ganz gut, so dass ich dann doch voll mitgefahren bin“, erklärte Egger später. Ob das der Grund war, warum er schon in der sechsten von sieben Runden spürte, „dass es problematisch“ wird?

Schwer zu sagen, aber Egger musste auch konstatieren, dass ihn seine Bachelor-Arbeit doch Zeit gekostet hatte. „Ich hatte die vergangenen Tage schon die Befürchtung, dass es nicht ganz so gut laufen konnte. Der Stress hat wohl doch ein paar Körner gekostet“, meinte Egger, der am Ende mit dem 17. Rang vorlieb nehmen musste, 5:03 Minuten hinter dem Sieger Stephane Tempier (1:28:22) aus Frankreich.

Luca Schwarzbauer wurde zum Pechvogel. Nach einem guten Start, er lag etwa an 20. Stelle, passierte ihm etwas, was ihm s“chon Jahre nicht mehr passiert“ ist. Die Kette riss und noch dazu an einer Stelle des Kurses, die ihm eine längere Laufpassage abverlangte.

Er fiel bis auf Position 40 zurück, wollte das Rennen aber beenden. „Ich habe mich gut gefühlt und es ging dann auch wieder gut“, so Schwarzbauer, der am Ende als 27. (+9:45) notiert wurde. „Das Ergebnis ist natürlich schlecht, aber es ist halt mal passiert“, meinte der Nürtinger.

Junioren: Maximilian Krüger auf Rang acht

Die Junioren eröffneten am Sonntag die Wettkämpfe. Dabei belegte Maximilian Krüger (Gestratz) gegen Konkurrenz, unter anderem aus Frankreich, Norwegen und Italien, den achten Rang. Gegenüber Haimings siegreichen Lokalmatador Mario Bair (1:07:14) verlor er 6:49 Minuten.

Die jahrgangsjüngeren Louis Krauss (Neckartenzlingen, +11:45) und Thore Hemmerling (St. Ingbert, +13:09) belegten die Plätze 13 und 16.

Krauss klagte darüber, dass er nur ein konstantes Tempo fahren, aber nicht in den „roten Bereich“ gehen konnte. „Ich starte normalerweise recht gut, aber ich bin heute nicht in die Pötte gekommen“, so Krauss.

Möglicherweise spielte da die veränderte Vorbereitung eine Rolle, weil er am Freitag den gewohnten Ruhetag nicht hatte.

Hemmerling hatte Probleme mit einen verdrehten Lenker, was ihn ziemlich ausbremste.

In der U17 belegte Benjamin Krüger vom Lexware Junior Team am Samstag Rang zwei, 1:07 Minuten hinter Marco Schrettl (Österreich, 49:49). Carla Hahn dominierte in der U15 in 42:24 Minuten mit einem Vorsprung von 1:19 Minuten auf die Österreicherin Katrin Embacher.