Starker Saisonauftakt von Brandl und Schwarzbauer

March 25, 2021 9:32 am

Beim hochbesetzten Bundesliga-Auftakt im schwäbischen Obergessertshausen fahren Max Brandl und Luca Schwarzbauer auf die Plätze drei und vier. 

Nahezu die ganze Mannschaft des Lexware-Mountainbike-Teams startete am Wochenende beim ersten Bundesliga-Rennen der Saison. Max Brandl  wird souveräner Dritter, Schwarzbauer belegt Platz vier – nachdem er Weltcup-Sieger Kerschbaumer und Weltmeister Sarrou im Sprint schlägt, und das trotz eines Hinterrad-Defekts.

Zum zweiten Mal innerhalb von fünf Monaten trafen sich im beschaulichen Obergessertshausen nahe Günzburg die schnellsten Mountainbiker – und wieder wartete eine Matschpartie auf die Profis. Beim Auftakt der internationalen Bundesliga schneite es und der Boden der hauptsächlich im Wald verlaufenden 4,2 Kilometer langen Strecke war teils gefroren, teils matschig. Schwieriges Terrain für die Fahrer der Equipe aus dem Hochschwarzwald, die auch im Starterfeld auf einige Hochkaräter trafen: Der französische Weltmeister Jordan Sarrou, die Weltcup-Sieger Simon Andreassen (Dänemark) und Gerhard Kerschbaumer (Italien) waren angereist. 

Vom Start weg platzierte sich der Reuderner Luca Schwarzbauer in der Spitzengruppe, an deren Ende sich der Deutsche Meister Max Brandl einreihte. An der Spitze zogen der Schweizer Thomas Litscher, Andreassen sowie sein dänischer Landsmann Sebastian Fini das Tempo nach der ersten Runde an und distanzierten Schwarzbauer. Der behauptete sich auf seiner vierten Position gegen Filippo Colombo, bis von hinten Teamkollege Brandl auffuhr. Die beiden Lexware-Fahrer waren drei Runden lang gemeinsam unterwegs, bis Brandl versuchte, nach vorne aufzuschließen und Schwarzbauer so distanzierte. 

„Ich habe mehr technische Fehler gemacht als Max“, sagte Schwarzbauer, der sich in der letzten Runde einen Platten einfing. Von hinten rückten Gerhard Kerschbaumer und Weltmeister Jordan Sarrou auf und überholten ihn sogar, während Schwarzbauer nur noch auf seiner Felge fuhr. Doch dem Sprinter Schwarzbauer gelang es, Kerschbaumer und Sarrou auf der Zielgerade zu übersprinten – wohlgemerkt trotz plattem Hinterrad. „Ich bin super happy,“ sagte der 24-Jährige im Ziel (+2:35). „Vor dem Rennen war ich echt nervös, aber es hätte heute nicht besser laufen können.“ Schwarzbauer trainiert seit Oktober bei einem neuen Trainer. 

Max Brandl wurde Dritter (+1:01), nachdem der Däne Andreassen wegen eines Plattens die Spitze ziehen lassen musste. Sebastian Fini (1:21:46) siegte vor Thomas Litscher (+0:37). „Nach vier Wochen Trainingslager konnte ich nicht einschätzen, wo ich stehe“, begründete Brandl seine zunächst defensive Taktik. „Es hat mega Spaß gemacht heute, vor allem mit Luca gemeinsam zu fahren“, so Brandl, der auf derselben Strecke seinen Deutschen Meistertitel gewann. „Ich freue mich auf die Saison und bin zuversichtlich.“

Junioren-Weltmeister Lennart Krayer, der in Obergessertshausen sein erstes Rennen in der U23-Klasse bestritt, präsentierte sich in der ersten Rennhälfe gut. Er startete schnell und hielt sich dann gemeinsam mit dem Deutschen Marathon-Meister David List in der Verfolgergruppe auf. Doch nach einem Verpflegungsfehler verließen ihn die Kräfte. „Ein Tag zum Lernen“, resümierte Krayer, der als 29. Über die Ziellinie fuhr. Teamkollege David List hatte wegen unpassender Reifen mit dem Matsch zu kämpfen. „Ich habe gehofft, es trocknet noch mehr ab“, so der 21-Jährige. Er belegte Platz 18. „Als bester U23-Fahrer zwar ein solides Ergebnis, aber ich will weiter nach vorne.“

Lokalmatador Georg Egger, der am Samstag beim Sprintwettbewerb in der Innenstadt von Krumbach noch Vierter wurde, hatte mit den matschigen Bedingungen zu kämpfen. Stellenweile gemeinsam mit David List unterwegs, stürzte der 25-Jährige in der letzten Runde und zog sich eine leichte Platzrunde am Kopf zu. 

Antonia Weeger und Benjamin Krüger debütieren in die Junioren-Kategorie

Die ehemaligen Junior-Teamfahrer Antonia Weeger und Benjamin Krüger bestritten in Obergessertshausen ihr erstes Bundesliga-Rennen bei den Junioren. Benjamin Krüger hatte zwar Pech bei der Auslosung des Startplatzes und musste von Platz 67 starten, doch davon ließ er sich nicht entmutigen und überholte einen Konkurrenten nach dem anderen. „Die Stecke war ähnlich zu den Cross-Rennen, die ich gerne fahre“, so Krüger. Die kurzen Anstiege auf gefrorenem Boden lagen ihm und er fuhr auf einem starken dritten Platz ins Ziel. „Ich bin sehr zufrieden mit meinen ersten UCI Punkten“, sagte der 17-Jährige aus dem bayrischen Gestratz. 

Seine Teamkollegin Antonia Weeger (Laichingen) fuhr ein turbulentes Rennen. Nach einem guten Start fuhr sie mit Finja Lipp um den dritten Rang. Doch dann überschlug sich die 16-Jährige zwei Mal auf ihrem Rad, was ihr neben einer zunächst Defekten Bremse auch die schlechtere Konzentration einbrockte. Weeger kam als Sechste ins Ziel.   

Bilder Flickr https://www.flickr.com/photos/lexware-mountainbike-team/