MTB Weltcup #7 Méribel (FRA) XCO: Markus Bauers Top-Resultat mit Geburtstags-Schleife
24.08.2014 Markus Bauer hat beim Weltcup in Méribel ein großartiges Rennen geliefert und mit Rang 21 sein bestes Karriere-Resultat erzielt. Christian Pfäffle wurde im U23-Rennen mit Schalt-Problemen 21.
Manchmal gelingt oder scheitert ein Mountainbike-Rennen an Kleinigkeiten und so hätte die Weichen auch für Markus Bauer nach kaum hundert Metern auch aufs Abstellgleis führen können.
Ein Sturz, in den unverschuldet auch sein Kumpel Simon Stiebjahn verwickelt war, bremste Bauer, doch er kam unbeschadet vorbei und hatte sich im Getümmel nach zwei Kurven bereits wieder ganz gut nach vorne gefahren.
Bauer, der für seine guten Starts bekannt ist, fand an seinem 25. Geburtstag das Hinterrad des Deutschen Meisters Markus Schulte-Lünzum reihte sich etwa bei Platz 30 ein. „Ich dachte, super, da bleibst du mal am Hinterrad“, erzählt Bauer. Doch es ist Schulte-Lünzum, der die Gruppe nicht halten kann. Bauer reisst in der langen Singletrail-Passage zum Ziel hin eine Lücke und kämpft mit dem Schweizer Martin Fanger in der Gruppe.
Damit liegt er schon auf Position 25. Nicht mit Gewalt, aber mit taktischem Gefühl und sehr viel Kampfgeist klettert Bauer noch um vier Positionen und am Ende steht mit Rang 21, 5:42 Minuten hinter Weltmeister Nino Schurter (Schweiz, 1:33:06), das beste Weltcup-Resultat seiner Karriere.
„Das war das geilste Rennen, das ich je gefahren bin. Am Berg ging es die ganze Zeit super, ich konnte immer Druck machen“, war Bauer euphorisch. „Meine Vorbereitung mit der Trans-Schwarzwald hat wie im letzten Jahr super funktioniert. Ich hätte mir vorher nicht mehr vorstellen können, ich bin einfach voll gefahren“, so Bauer, der seinem Geburtstag damit eine schöne Schleife verpasste.
Ob dieser 21. Platz und die dazugehörige Leistung ausreicht, um noch auf dem WM-Zug aufzuspringen, wird sich aber erst Anfang der Woche zeigen. Bundestrainer Peter Schaupp, der wegen einer Verletzung nicht vor Ort war, will sich jedenfalls entsprechend einsetzen.
Bester Deutscher war Manuel Fumic aus Kirchheim/Teck, der das Rennen auf Rang drei (+0:37) beendete.
U23: Das Material bremst die Lexware-Biker
Es war ein zwiespältiges Fazit, das Christian Pfäffle am Sonntag nach dem siebten und letzten U23-Weltcup-Rennen der Saison zog. Er zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. „Ja, mir ging es eigentlich ganz gut“, so Pfäffle. Warum es dann als zweitbester Deutscher nur Rang 21 wurde, 5:51 Minuten hinter Tages- und Gesamtsieger Jordan Sarrou (1:21:31), das erklärte Pfäffle so. „Ich konnte die ganze Zeit nicht so schalten wie ich wollte, sondern musste die Gänge nehmen, die grade gingen“, erklärte Pfäffle. „Ich war eigentlich nie am Limit und technisch bin ich auch gut zu Recht gekommen.“ Fahrtechnisch natürlich.
Auch wenn der 21-Jährige letztlich nicht weiß, was bei funktionierender Schaltung heraus gekommen wäre, so war das Körper-Gefühl nach einer Woche Trainingslager in Livigno doch in dem Bereich, wie er sich das erhofft hatte.
Georg Egger grinste als er das Ziel als 60. (+11:09) erreicht hatte. Obwohl es im Grunde nicht zum Lachen war, nahm er gleich drei Reifen-Defekte mit Humor.
Als er seinen ersten Defekt hatte, da lag er zwischen Platz 30 und 40 und nach dem zweiten Platten hatte er Mühe seinen Rhythmus wieder zu finden. Als er dann wieder so weit war, kam zum Schluss noch mal ein Defekt.
„Eigentlich ging es gar nicht schlecht“, meinte er nach dem verkorksten Rennen.
Bester Deutscher wurde Ex-Lexware-FahrerJulian Schelb auf Rang 14 (+4:32).
Junior-Fahrerin Wehrle fehlt „der Zug“
Lena Wehrle vom Lexware Junior Team hatte sich in Méribel mehr erhofft als Platz 24, 12:08 Minuten hinter der früheren Lexware-Fahrerin Helen Grobert (1:23:52), die ihren zweiten U23-Weltcupsieg feierte.
U23-Meisterin klagte, dass ihr „irgendwie der Zug gefehlt“ hätte. Technisch sei sie gut klar gekommen, doch am Berg konnte sie nicht mithalten. „Ich hatte mehr erhofft, klar. Aber es war schön mal im Weltcup mit dem Meistertrikot zu fahren“, so die Buchenbacherin.
Wehrle fuhr, wie alle Biker an diesem Tag, mit einer Blume an der Startnummer, zum Gedenken an die 20-jährigeNiederländerin Annefleur Kalvenhaar, die nach einem tragischen Sturz am Freitag in der Eliminator-Qualifikation am Samstag in der Klinik in Grenoble verstarb. Die Stimmung unter den Sportlern war deshalb nicht so ausgelassen wie gewohnt. Vor jedem Rennen gab es auch noch eine Gedenkminute.