MTB Bundesliga #2 Münsingen – XC: Erfolgserlebnis für Hanna Klein

April 14, 2013 6:39 pm

Klein_poolHanna Klein sorgte beim Bundesliga-Rennen in Münsingen als Sechste für eine positive Überraschung. Das U23-Trio landete auf den Plätzen vier bis sechs, Junior Luca Schwarzbauer wurde Fünfter. 

Das fachkundige Publikum beim Klassiker in Münsingen war schon einigermaßen verblüfft, als die erste von sechs Runden bei den Damen beendet war. Hanna Klein überquerte als Fünfte die Zeitmessung, vor einigen Fahrerinnen, die deutlich höher eingeschätzt wurden. Schon lange hatte man die Bikerin vom Team aus dem Hochschwarzwald nicht mehr so weit vorne gesehen.
In der zweiten Runde musste sie Anja Gradl (Kastl) und Gunn-Rita Dahle-Flesjaa passieren lassen, doch die 25-Jährige konnte zurück schlagen.
„Ich habe einfach mal den Gang stehen lassen und konnte die Lücke wieder zu fahren. Das ist etwas, was ich sehr lange nicht mehr konnte. Ich habe mein Training umsetzen können, deshalb bin ich so froh“, sagte eine strahlende Hanna Klein.
Sie kam nicht nur an Gradl und Mountainbike-Legende Dahle-Flesjaa heran, sondern war auch in der Lage das Duo hinter sich zu lassen. „Ich habe mich kurz ausgeruht und bin dann  weg gefahren. Echt cool, dass es mal wieder geklappt hat“, freute sie sich über ihren Coup.
Als Sechste war sie mit 5:26 Minuten Rückstand zweitbeste Deutsche hinter Adelheid Morath (Freiburg), die 24 Sekunden hinter Ex-Weltmeisterin Maja Wloszczowska Zweite wurde.

Marcel Fleschhut und Heiko Gutmann landeten im Elite-Rennen der Herren auf den Plätzen 25 und 28. Marcel Fleschhut sah gegenüber dem Bundesliga-Auftakt in Bad Säckingen einen Fortschritt. „Das war schon besser als vor zwei Wochen, ich konnte mein Tempo durchfahren“, meinte Fleschhut.
Er fand sich nach drei von sieben Runden mit Simon Stiebjahn zusammen. „In der letzten Runde haben wir versucht uns abzuhängen, aber das hat nicht geklappt. Er ist dann als Erster in den letzten Singletrail, so dass ich nicht mehr vorbei gekommen bin“, erzählte der Mosbacher, der 4:40 Minuten Rückstand auf den Sensationssieger Henrique Avancini (1:26:04) hatte.

Heiko Gutmann (Münstertal) war mit seinem Rennen nicht recht zufrieden. Beim Start kam er schlecht weg und wurde eingeklemmt. Danach machte er zwar Position für Position gut, doch in der zweiten und dritten Runde musste er sich etwas zurück nehmen. „Am Schluss konnte ich wieder Gas geben, aber da waren die Lücken schon zu groß“, erzählte Gutmann. Er verbesserte sich nur noch um drei Plätze. „Nee, zufrieden bin ich damit nicht“, erklärte er.

U23 Herren:  Pfäffle als bester Deutscher auf Rang vier
Julian Schelb hatte es prognostiziert: In Münsingen würde es nicht so „einfach“ werden mit den Podestplätzen. So kam es dann auch. In der ersten Runde konnte das Trio Gluth-Pfäffle-Schelb das Geschehen noch an der Spitze bestimmen. Dann aber mischten sich die Belgier dazwischen. In einer siebenköpfigen Gruppe liefen immer wieder Attacken und es waren schließlich drei Belgier, die sich zur Mitte des Rennens absetzen konnten.
Martin Gluth verlor den Anschluss, weil vor ihm ein Fahrer wegrutsche. „Die Lücke habe ich nicht mehr zubekommen. Man kann es aber nicht leugnen, dass der Sprint im Körper drin hängt, vor allem wenn man ins Finale kommt“, erklärte Gluth, der mit 2:00 Minuten Rückstand Sechster wurde.
Julian Schelb und Christian Pfäffle waren gut zwei Runden gemeinsam unterwegs, doch Pfäffle erwies sich an diesem Tag als der Stärkere. „Ich habe ab der vierten Runde Krämpfe bekommen. Komisch, gestern hatte ich noch ein richtig gutes Gefühl und gedacht, heute könnte was gehen. Ich muss erst analysieren, woran das lag“, so Schelb (+1:22).
Christian Pfäffle war mit seinem Rennen zufrieden, obwohl er das Podest verfehlte. „Ich bin zufrieden, weil das Gefühl heute viel besser war als vor zwei Wochen“, kommentierte Pfäffle seinen vierten Platz, 52 Sekunden hinter Jens Schuermans (1:14:51 Stunden) aus Belgien, der vor seinen Landsleuten Jeff Luyten und Bart de Vocht gewann.

Schwarzbauer: Technisch zu wenig anspruchsvoll
Die beiden Junioren im Lexware-Rothaus Top-Team boten auch in Münsingen eine starke Leistung. Sie lagen nach fünf Runden zwar nicht ganz so gut, wie zum Auftakt in Bad Säckingen, aber für die beiden Vertreter des jüngeren Jahrgangs waren die Plätze fünf und neun schon aller Ehren wert.
„Die Strecke ist fahrtechnisch zu wenig anspruchsvoll und der lange Anstieg hat bei mir Rückenprobleme verursacht“, kommentierte Schwarzbauer, der mit 1:41 Minuten Rückstand auf Philipp Bertsch (Abensberg, 1:04:22 Stunden) das Ziel erreichte.
Dennoch konnte er als viertbester Deutscher und bester Fahrer des jüngeren Jahrgangs zufrieden sein. Teamkollege David Horvath lag in der zweiten Runde gemeinsam mit Schwarzbauer auf Rang fünf und sechs, doch für den gleichaltrigen Horvath war das Tempo etwas zu schnell. „Ich habe dann nach meinem Rhythmus gesucht und ihn auch gefunden. Ich bin zufrieden mit dem neunten Platz“, meinte Horvath, der 3:14 Minuten Rückstand hatte. Zwischen ihm und Schwarzbauer lagen nur Ausländer, so dass Horvath der fünftbeste Deutsche war.
Beide Junioren klagten über die spürbaren Belastungen aus dem Sprint vom Vortag, wo sie beide immerhin das Viertelfinale erreicht hatten.

Anika Buhl: Hat Spaß gemacht
Anika Buhl war mit ihrem Rennen auch zufrieden. Die Juniorin lag nach vier Runden auf dem siebten Platz, 5:32 Minuten hinter der Dänin Malene Degn (1:00:39). „Heute hat’s mal wieder Spaß gemacht“, meinte die Oberriederin. In den ersten beiden Runden ging es noch nicht so richtig. „Ich dachte, das kann ja was werden, aber dann lief es prima“, erklärte Anika Buhl.
Sie war damit fünftbeste Deutsche und sah sich auf dem Weg nach oben.