Zwei Weltcup-Siege, viele Titel und Medaillen für das Lexware Mountainbike Team

October 13, 2025 6:28 am

In Kanada wurde der letzte Weltcup der Saison ausgetragen: vier Top-Ten-Plätze für Lexware und Zeit für eine kurze Bilanz
“Nach einer ereignisreichen und intensiven Saison, die Anfang April in Brasilien begann und nun in Kanada ihren Abschluss gefunden hat, können wir auf zahlreiche sportliche Erfolge zurückblicken”, sagt Daniel Berhe, Manager des Lexware Mountainbike Teams. Selbstverständlich ist das nicht, denn vor dieser Saison gab es teamintern eine personelle Zäsur. “Unser Auftrag liegt ganz klar darin, junge Talente zu fördern und an die Weltspitze heranzuführen”, sagt Berhe, der das Team deutlich verjüngte und den Schwerpunkt bei der U23-Klasse setzte. Beim Weltcup im Juni in Leogang (Österreich) gelang der neuformierten Mannschaft mit einem Sieg von Elina Benoit und drei weiteren Podiumsplätzen das erfolgreichste Weltcup-Wochenende in der Geschichte des Lexware-Teams. Beim letzten Weltcup am vergangenen Wochenende in Mont Sainte-Anne (Kanada) erkämpften Paul Schehl, Sechster im Short Track (XCC) und Achter im Cross-Country (XCO), sowie Sina van Thiel (Foto oben/Siebte im XCO) und Elina Benoit (Zehnte im XCO) erneut vier Top-Ten-Platzierungen im Wettstreit der Weltbesten in der U23-Klasse.

Stimmen zu den Rennen in Mont Sainte-Anne und ein kurzer Blick zurück auf die Saison
Daniel Berhe, zur Saison: “Zu den Highlights zählen die beiden Weltcup-Siege von Elina Benoit und Paul Schehl, die Bronzemedaille von Sina van Thiel bei der Europameisterschaft sowie die deutschen Meistertitel von Paul Schehl, Sina van Thiel, Clara Hirsch und Finn Laichinger. Besonders hervorzuheben ist zudem Paul Schehls dritter Platz in der Short-Track-Gesamtwertung des Weltcups, mit dem er eine starke Saison eindrucksvoll abrundet. Wir bleiben unserer Philosophie treu: Junge Talente zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, sich Schritt für Schritt an die Weltspitze heranzutasten. Jetzt haben sich alle eine Pause verdient. 2026 startet der Weltcup in Südkorea und unsere Vorbereitungen für 2026 laufen bereits auf Hochtouren.”
Paul Schehl: (6. Platz im Short Track/8. Platz im Cross-Country). 
Zu den Rennen in Mont Sainte-Anne: “Der Short Track war ganz gut. Habe versucht, auf dem selektiven Kurs von Runde eins an Gas zu geben und das Ganze ein bisschen auseinanderzufahren. Hat aber nicht so ganz funktioniert und in der letzten Runde war ich zu erschöpft, um die Attacke vorne mitzugehen. Deshalb hat es nur für den sechsten Platz gereicht. Im Cross-Country-Rennen bin ich gut weggekommen, war gut positioniert und dann habe ich bergauf einen richtig miesen Fehler gemacht. Ich habe mich da in eine Wurzel reingehängt. Anschließend war der Lenker verdreht, musste ihn wieder gerade biegen. Ich war dann 24. und musste durch die Leute dann wieder vorfahren, war dann mal Fünfter oder Sechster. In der vorletzten Runde bin ich ein bisschen explodiert. In der letzten Runde habe ich wieder meinen Rhythmus gefunden und konnte am letzten Anstieg nochmal Gas geben und zwei Leute überholen. Im XCO wäre mehr drin gewesen, ein bisschen hat die Konzentration gefehlt.”
Zur Saison: “Es war ein ziemliches Auf und Ab. Ich habe in der U23 meine bisher größten Erfolg gefeiert, ich musste allerdings auch einiges wegstecken. Ich habe viel gelernt, einige Dummheiten, vieles aber auch gut gemacht. Ich freue mich auf die Off-Season, die Beine hochnehmen. Ich weiß jetzt, was ich besser machen kann und ich glaube, dass das nächste Jahr richtig geil werden kann.” 

Elina Benoit (Zwölfte im XCC/Zehnte im XCO). 
Zu den Rennen in Mont Sainte-Anne: “Allgemein bin ich zufrieden mit meinen Rennen hier. Ich hatte im Cross-Country-Wettkampf gute Beine und ein sehr gutes Gefühl auf dem Bike. Rang zehn ist zwar gut, dennoch bin ich nicht ganz zufrieden damit, weil ich weiß, dass ich es besser kann. Ich hatte einen Fahrfehler in der ersten Runde, musste den Fuß runter auf den Boden nehmen, da sind viele an mir vorbeigezogen. Es hat anschließend viel Energie gekostet, um da wieder heranzukommen. Insgesamt bin ich aber schon ein konstantes und starkes XCO-Rennen gefahren.”
Zur Saison: “Ich hatte gute Resultate und ich habe viel gelernt. Ich weiß, was ich besser machen muss und werde mich gut auf die nächste Saison vorbereiten.” (Anmerkung: Die WM-Fünfte aus der Schweiz belegt in der Weltcup-Gesamtwertung XCO den siebten Platz und im XCC-Ranking den sechsten Platz.)

Sina van Thiel, (19. im XCC/Siebte im XCO).
Zu den Rennen in Mont Sainte-Anne: “Beim Short Track gab es Probleme beim Start. Er wurde weder angekündigt, noch waren grüne oder rote Ampeln zu sehen und plötzlich kam ein Pfiff. Manche sind sofort losgefahren, andere haben gezögert, ich auch. Mein Start war deshalb nicht so gut. Der Start ist nicht alles, aber beim XCC-Rennen entscheidet er schon ziemlich viel. Ich hab’ versucht, nach vorne zu fahren und kam bis Platz 19. Im Cross-Country-Rennen war mein Plan, so viele Mädels wie möglich gleich am ersten Berg hinter mir zu lassen. Das hat wirklich gut funktioniert und ich war ein bisschen stolz auf meinen Plan. Relativ gut positioniert versuchte ich noch, ein paar Plätze gutzumachen. Irgendwann war ich auf Position acht, in der Mitte des Rennens dann Siebte. Es erscheint erst einfach, den Platz zu halten, doch wurde es ganz schön hart. Es geben ja alle Gas um dich herum. Ich habe es geschafft und bin ehrlich gesagt stolz auf mich, dass ich so einen Abschluss hinbekommen habe.”
Zur Saison: “Meine Saison war etwas holprig. Höhepunkte waren der Weltcup in Andorra mit dem Doppelpodium (zweimal Dritte) und die EM Bronzemedaille, damit kann ich mehr als zufrieden sein. Der Sturz im Trainingslager in Davos hat mich dann aus der Bahn geworfen. Ich hatte eigentlich gehofft, nach einer guten Trainingsphase auch bei der Weltmeisterschaft aufs Podium fahren zu können. Stattdessen bin ich von Arztpraxis zu Arztpraxis gefahren und habe gehofft, überhaupt an der WM teilnehmen zu können. Hat gerade noch so funktioniert und das Ergebnis war mit Rang zehn überraschend gut. Ich wollte hier in Übersee nochmal zeigen, was ich kann, doch im Vorfeld war ich krank. Druckabfall nach der WM und dem Weltcup in Lenzerheide? Umso stolzer bin ich, hier in Mont Sainte-Anne nochmal Siebte geworden zu sein. Dank geht an alle, die mich unterstützt und immer an mich geglaubt haben.”

Antonia Weeger (Rang 26 im XCC/29. Platz im XCO).
Zu den Rennen in Mont Sainte-Anne: “Bin ganz okay ins XCO-Rennen reingekommen, mittendrin hatte ich immer mal wieder ein kleines Down, in der letzten Runde lief es nochmal richtig gut. Ich bin zufrieden, mega happy bin ich allerdings nicht. Im Short Track habe ich den Start verpatzt, das hat mich zurückgeworfen.”
Zur Saison: “Die Saison verlief nicht so, wie ich mir das vorgestellt habe. Es war ein Auf und Ab der Gefühle. Ich bin froh, dass sie vorbei ist und ich einen Haken dranmachen kann. Ich weiß, an was ich arbeiten kann, viel harte Arbeit liegt vor mir.” 

Cross-Country-Landesmeisterschaft: “War ‘ne coole Erfahrung”“Das war ein perfekter Abschluss. Jetzt mach’ ich erstmal Pause und habe Zeit, in der Off-Season auch mal andere Sportarten auszuprobieren”, sagt Clara Hirsch vom Lexware Mountainbike Team. Die 15-Jährige hat sich nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft in der Klasse U17 auch den Titel auf Landesebene in Neckartenzlingen gesichert. “Es war sehr viel los auf der Strecke, wir sind mit den U19-Mädels zusammen gestartet”, erzählt sie, “ich konnte mich mit zwei U19-Starterinnen absetzen und wurde baden-württembergische U17-Meisterin”. Ihr Kommentar nach dem souveränen Erfolg im letzten Saisonrennen und dem Vergleich mit den älteren Juniorinnen: “War ‘ne coole Erfahrung.”
Finn Laichinger musste bei den Titelkämpfen im Vorland der Schwäbischen Alb aus der sechsten Reihe starten. “Ich fand aber schnell gut ins Rennen”, sagt der Seriensieger in der Klasse U13, “nach einer halben Runde war ich bereits in Führung”. Den Vorsprung konnte er anschließend stetig ausbauen und das U13-Rennen souverän gewinnen. “Die Strecke war top, das Überholen war an einigen Stellen aber schwierig”, schildert der Zwölfjährige.