Sina van Thiel und Paul Schehl vom Lexware Team stehen bei der U23-DM ganz oben Elias Hückmann wird Vizemeister bei den Junioren und Clara Hirsch ist der Titel in der U17 sicher
July 21, 2025 11:33 am
Für die Entwicklung von Talenten ist das Lexware Mountainbike Team nach wie vor die beste Adresse hierzulande. Bei der deutschen Meisterschaft hat sich die Equipe aus dem Breisgau durch Sina van Thiel und Paul Schehl (Foto oben) die Titel in den Cross-Country-Rennen (XCO) der U23-Klasse gesichert. Elias Hückmann wurde bei den Junioren deutscher Vizemeister und Clara Hirsch steht bereits einen Wettkampf vor Ende der Bundesnachwuchssichtung als deutsche U17-Meisterin fest. Paul Schehl: “Ich hatte vor dem Rennen schon ein bisschen Schiss, hab’s aber ganz gut hingekriegt” Wo die Karriere von Deutschlands Top-Mountainbiker Max Brandl einst im Alter von sechs, sieben Jahren begann, in Lohr-Wombach im unterfränkischen Landkreis Main-Spessart, wurden am Wochenende die deutschen Cross-Country-Titel ausgefahren. Allerdings ohne den ehemaligen Lexware-Fahrer, der aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen musste. “Ich trainiere wieder und könnte auch aus rein medizinischer Sicht hier starten, wir haben uns aus Gründen der langfristigen Entwicklung jedoch dagegen entschieden”, sagt Max Brandl.” Bei der Meisterschaft seines Heimatvereins, RV Viktoria Wombach, war er natürlich vor Ort, beteiligte sich als Co-Kommentator an der Veranstaltung und überreichte den Besten in den Nachwuchsrennen Preise. Im U23-Titelrennen wurde das Duell zwischen Paul Schehl von Lexware und seinem ehemaligen Teamkameraden Benjamin Krüger (jetzt: Singer KTM Racing) mit Spannung erwartet. Beim jüngsten Weltcup in Andorra hatte Krüger im XCO-Rennen mit Rang vier überzeugt, Paul war in der Höhe als Neunter ins Ziel gekommen. “Ich hatte vor dem Rennen hier schon ein bisschen Schiss, weil die letzten Weltcups nicht ganz so gut gelaufen sind, aber ich denke, ich hab’ das heute ganz gut hingekriegt”, sagt Paul, der den Spieß wieder umdrehen konnte. Zunächst machten die beiden gemeinsame Sache. “Bene und ich sind relativ früh vorne rausgefahren und haben das hohe Tempo auch gehalten”, erzählt Paul, “ich habe mich echt gut gefühlt und mit zunehmender Renndauer gemerkt, dass der Bene mehr leidet als ich”. Als Benjamin Krüger hinter ihm leicht weggerutscht ist, hat das Paul mitbekommen und in der vorletzten Runde sofort attackiert. Er sprach zu sich: “Ja, ich will das Ding klarmachen. Vollgas jetzt, alles was geht.” Bis ins Ziel fuhr der 21-Jährige vom Lexware Team noch etwas mehr als eine Minute auf seinen stärksten Widersacher heraus. “Geiles Rennen, bin richtig zufrieden damit”, sagt der neue deutsche U23-Meister Paul Schehl. Teamkollege Emil Schmidt gab das U23-Rennen nach der dritten von sechs Runden auf. “Ich bin eigentlich mit einem guten Gefühl ins Rennen gegangen, weil die letzten Wochen von den Beinen und der Gesundheit her gut waren”, sagt Emil, der deutsche Juniorenmeister des Vorjahres, “im Rennen hat es mir dann allerdings den Magen umgedreht und ich musste mich mehrmals übergeben.” Sina van Thiel: “Ich habe versucht, nicht zu überziehen und bergab konzentriert und fehlerfrei zu bleiben” Sina van Thiel (Foto oben), die zuletzt im Weltcup zweimal auf das Siegertreppchen gefahren war, galt als heiße Titel-Kandidation in der U23-Klasse der Frauen. Und die 22-Jährige hielt dem Erwartungsdruck stand: Sie erkämpfte sich den Meistertitel mit 1:09 Minuten Vorsprung vor ihrer ehemaligen Teamkameradin Carla Hahn. “Ich bin mega happy, dass es mit dem Titel geklappt hat”, sagt Sina. Am Start kam sie nicht gut weg, setzte sich aber schon auf der ersten Geraden an die Spitze des Feldes. Carla Hahn (KMC Ridley) und Finja Lipp (Ghost Factory) klebten an ihrem Hinterrad. “Ich habe versucht, ruhig zu bleiben, nicht zu überziehen und bergab konzentriert und fehlerfrei zu bleiben”, sagt Sina. Als noch zwei Runden zu fahren waren, versuchte die 22-Jährige “eine Lücke zu reißen” zu Hahn, was ihr auch gelang. “In den letzten zwei Runden habe ich noch einmal aufgedreht und den Vorsprung ins Ziel gebracht.” Zwei Tage zuvor war Sina im Short-Track-Titelrennen der Elitefrauen Fünfte geworden. Antonia Weeger vom Lexware Team kam im Cross-Country-Wettkampf der U23-Frauen als Fünfte ins Ziel. “Ich bin zufrieden mit meinem Rennen, ich habe mich ganz gut gefühlt”, sagt Antonia. Nach einem “Sch…start” habe sie sich zurück ins Rennen gekämpft. Sie freue sich jetzt auf die Pause und dass sie ein bisschen Zeit für sich habe. Antonia war das Short-Track-Rennen der Elitefrauen ebenfalls mitgefahren und hatte den achten Platz belegt. Elias Hückmann: “Wir haben uns gebattelt bis zum letzten Anstieg” “Es war ein hartes, staubiges Rennen, in dem ich von Anfang an Druck gemacht habe”, sagt Elias Hückmann. Es hatte sich im Titelrennen der Junioren schnell eine Spitzengruppe gebildet, aus der sich Elias und Max Ebrecht (MTB Club München) wiederum nach vorne absetzen konnten. “Wir haben uns gebattelt und waren bis zum letzten Anstieg zusammen”, erzählt Elias, anschließend attackierte Ebrecht. Es tat sich eine Lücke auf, die der 17-Jährige vom Lexware Team nicht mehr schließen konnte. Im Ziel betrug sein Rückstand 28 Sekunden. “Ich bin zufrieden mit der Vizemeisterschaft”, sagt Elias, der dem jüngeren Jahrgang in der U19-Klasse angehört. Clara Hirsch hat in Wombach das Nachwuchssichtungsrennen in der Klasse U17 souverän gewonnen und ihre Führung in der Gesamtwertung ausgebaut. “Ich habe mich schon beim Warmfahren mega gut gefühlt”, sagt die 15-Jährige, “im Rennen bin ich einfach mein Tempo gefahren und konnte, nachdem ich mich abgesetzt hatte, meinen Vorsprung kontinuierlich ausbauen”. Da sie bei noch einem ausstehenden Wettkampf die Gesamtwertung der Bundesnachwuchssichtung uneinholbar anführt, ist ihr der nationale Titel in der Klasse U17 bereits sicher. Am Mittwoch startet Clara für Deutschland im Cross-Country-Rennen beim European Youth Summer Olympic Festival (EYOF) in Skobje in Nord-Mazedonien. Finn Laichinger, Seriensieger in der U13-Klasse, hat in Wombach das zum Frankencup zählende Rennen seiner Altersklasse mit deutlichen Vorsprung gewonnen. Es war sein 14. Saisonsieg. Nicholas Konecny ist amerikanischer Short-Track-Meister in der U23 / Im Cross-Country auf Rang vier He is back! Nach einer langen, krankheits-bedingten Pause hat sich Nicholas Konecny vom Lexware Mountainbike Team bei der amerikanischen Meisterschaft eindrucksvoll zurückgemeldet: In Roanoke (Virginia) sicherte er sich in der U23-Klasse den nationalen Titel im Short Track. Er hatte aufgrund der Krankheit nicht dieselben Trainings- und Wettkampf-Kilometer in den Beinen wie seine Konkurrenten, der 19-Jährige verfügt jedoch über einen ausgesprägten Renninstinkt und geschicktes Wettkampf-Verhalten. “Es war ein supertaktisches Rennen und ich hielt mich von Anfang an unter den ersten fünf auf”, erzählt Nicholas, “weil ich wusste, dass mir der Ziehharmonika-Effekt weiter hinten Probleme bereiten würde”. Ivan Sippy, der spätere Dritte, attackierte in der Schlussphase mehrmals, doch Nicholas biss sich an seinem Hinterrad fest und ging in Führung liegend in die letzte Runde: “Ich verteidigte in den Kurven die Innenbahn und sprintete zum Sieg”, sagt der junge Amerikaner aus Colorado, “meine Performance macht mich glücklich und stolz”. Den Cross-Country-Wettkampf, der sich in den letzten Runden aufgrund des einsetzenden Regens zu einer Schlammschlacht entwickelte, beendete Nicholas auf Rang vier. “Weil ich nicht viel vor dieser Meisterschaft trainieren konnte, bin ich ohne Erwartungen ins Rennen gegangen und war mental darauf vorbereitet, dass es hart wird”, erzählt er, “ich bin mit dieser Woche und meinem Abschneiden hier super zufrieden, wenn man bedenkt, wie ich in den vergangenen Wochen mit Verletzungen und der Gesundheit zu kämpfen hatte”. |