Swiss Bike Cup Gränichen: Luca Schwarzbauer mit Achtungserfolg
Luca Schwarzbauer vom Lexware Mountainbike Team belegte beim Swiss Bike Cup im U23-Rennen Rang fünf, während Max Brandl diverse Probleme hatte und nur 16. wurde. Hinter zwei Teamkollegen. Im Herren-Rennen zeigte sich Georg Egger mutig und wurde am Ende 18.
Luca Schwarzbauer saß ähnlich erschöpft im Zielbereich wie vor acht Tagen in Nove Mesto. Doch im Aargau war der dazugehörende Kommentar nach dem Achtungserfolg ein völlig anderer als in Tschechien.
„Ich war mental stark, das ist für mich das Wichtigste“, war sein erster Satz, nachdem er als Fünfter mit 49 Sekunden Rückstand auf Sieger Filippo Colombo (1:24:08) aus der Schweiz die Ziellinie passiert hatte. Colombo war immerhin Zweiter in Nove Mesto und in der letzten Runde gelang es Schwarzbauer sich im Duell um Rang fünf gegen den Schweizer Joris Ryf durchzusetzen. Und der war in Nove Mesto Achter.
Damit lässt sich die Qualität des Schwarzbauer-Resultats ein wenig einordnen. Es gab also guten Grund für den Nürtinger ein positives Fazit zu ziehen.
„Die Beine waren nicht super, aber in Ordnung. Ich habe die vergangenen Tage lange Einheiten trainiert, auf das Rennen habe ich keine Rücksicht genommen. Insofern ist es schön, dass es am Ende so gut war“, erklärte Schwarzbauer und freute sich, wieder auf der Höhe zu sein.
Als er das Tempo an der Spitze nicht mehr mitgehen konnte, kamen von hinten drei Fahrer, doch Schwarzbauer blieb stabil. Was für den 21-Jährigen nach dem Erlebnis von Nove Mesto enorm wichtig war. Und er schätzte seine drei Konkurrenten in der Verfolgergruppe richtig ein, so dass er sich da am Ende durchsetzen konnte. „Ich habe die Gegner richtig gelesen“, meinte er fast genüsslich.
Seine Teamkollegen Vinzent Dorn, Jannick Zurnieden und Max Brandl belegten die Plätze 14 (+3:26), 15 (+3:26) und 16 (+3:27).
Von Max Brandl sah man einen etwas kuriosen Rennverlauf. In der Startphase konnte er nicht mithalten, sah sich nach einem Kilometer nur auf Rang 15. „Die Beine haben ziemlich weh getan“, bekannte Brandl, der mit einem bandagierten Arm antrat. Die Teamkollegen Vinzent Dorn und Jannick Zurnieden kamen von hinten und Brandl beschloss sich in den Dienst der beiden zu stellen. In einem Asphaltanstieg machte er Führungsarbeit, um zum nächsten Fahrer aufzuschließen. Das gelang auch.
„Dann konnte ich das Tempo aber weiter fahren“, erklärte Brandl. So ließ er Dorn und Zurnieden zurück und fuhr sich Platz elf nach vorne. Doch in der Schlussrunde ereilte ihn ein Reifendefekt, so dass er von Dorn und Zurnieden noch mal passiert wurde. Im Dreier-Paket kamen sie auf die Ziellinie.
Vinzent Dorn war mit seinem Resultat durchaus zufrieden. „Es ist geil wieder Rennen zu fahren“, meinte der Kirchzartener, der wegen einer Entzündung lange hatte pausieren müssen. „Den Punch, die Rennhärte vermisse ich natürlich noch, aber ich kann super zufrieden sein. Mental war ich immer auf der Höhe“, kommentierte Dorn sein Comeback.
Jannick Zurnieden war froh über das Hinterrad seines Teamgenossen. „Ich habe immer versucht dran zu bleiben. In der dritten Runde war mir mal zum Kotzen, vielleicht war ich da etwas über dem Limit. Aber dann kam gleich die Abfahrt und ich konnte mich wieder erholen. Heute habe ich auch gut Luft bekommen“, erklärte Zurnieden zu seinem Rennen.
Bei David List lief es nach der Enttäuschung von Nove Mesto wieder besser, doch Rang 25 (+5:08) konnte ihn nicht zufrieden stellen. „An der Intensität hat es noch gefehlt“, gestand der Friedrichshafener.
Herren: Egger ist mutig und zahlt dafür
Im Elite-Rennen hatte es Georg Egger mit allen Schweizern Weltklasse-Fahrern zu tun und dort hat es deren viele. So war es überraschend, dass Egger in den ersten drei von sieben Runden zwischen all den Top-Fahrern an sechster Stelle fuhr und einen sehr guten Eindruck hinterließ.
Doch diesen Mut musste Georg Egger vor allem in den letzten drei Runden bezahlen. „Die letzten drei Runden ging nichts mehr, die Beine waren völlig leer. Ich bin nur noch im Trainingsmodus zu Ende gefahren. Aber ich bin zufrieden, wie ich die ersten Runden gefahren bin. Es ist kein geiles Ergebnis, aber das passt schon“, so Egger zu seinem Rennen.
Am Ende stand ein 18. Platz mit 6:31 Minuten Rückstand auf Sieger Lars Forster (1:36:15) zu Buche und immerhin noch acht Weltranglistenpunkte.
Junioren: Lars Hemmerling kann sich quälen
Nachdem Lars Hemmerling jüngst mehrfach Enttäuschungen hinnehmen musste, beschloss der Saarländer das Rennen der UCI Junior Serie in Gränichen defensiv anzugehen. „Ich habe versucht lockerer zu starten“, erklärte Hemmerling, warum er nur als 58. in den ersten Singletrail ging. Von dort aus begann er seinen Vormarsch, der auf Rang 36 endete, 6:16 Minuten hinter Sieger Alexandre Balmer aus der Schweiz.
„Ich konnte mich heute quälen, das passt. Auf dem Rennen kann ich aufbauen“, so Hemmerling. Vor allem nachdem er die Prüfungsphase in der Schule jetzt hinter sich hat. Vermutlich ist das auch ein wichtiger Grund für das bescheidene Frühjahr. „Ich kann jetzt in Richtung DM aufbauen“, zeigte sich Hemmerling zuversichtlich.
Sein Brunder Thore Hemmerling belegte am Samstag im U17-Rennen den 24. Platz. Aus der hintersten Startreihe des fast 100-köpfigen Feldes stürmte er mit Macht nach vorne. Am Ende hatte er 4:59 Minuten Rückstand auf Sieger Dario Lillo (43:51). „Im Prinzip ging es mir gut, aber ich musste am Ende etwas büßen“, meinte Thore Hemmerling.