BIKE Transalp Tagebuch: Bettinger und Kleiber bei der Hatz über die Alpen
15.07.2013 Matthias Bettinger und Andreas Kleiber bestreiten vom 13.-20. Juli 2013 als Lexware-Rothaus Duo die BIKE Transalp Challenge von Mittenwald nach Riva del Garda. Begleitet sie bei der Hatz über die Alpen in ihrem Tagebuch.
BIKE TRANSALP: ETAPPE 8 ROVERETO – RIVA DEL GARDA, 20.07.
So, es ist geschaft – die Craft BIKE Transalp 2013 ist Geschichte. Heute galt es noch einen “kleinen” Berg mit 1200 Höhenmetern zu überwinden. Zum Glück habe ich mich von den letzten zwei Tagen wieder gut erholt und wir konnten ein gutes Tempo hinauf fahren. Im oberen Teil konnte ich Andi sogar wieder etwas unter die Arme greifen und etwas schieben. Oben angekommen konnte man den Gardasee fast schon riechen.
Jetzt mussten wir nur noch uns und unser Material heil die letzten Abfahrtskilometer ins Ziel bekommen. Wir fanden einen guten Kompromiss aus Sicherheit und Geschwindigkeit, wir holten sogar noch ein Team ein. Die letzten flachen Kilometer nach Riva konnten wir dann schon genießen und freuten uns auf die Finisher Medaille.
Den Platz könnt ihr euch schon fast denken: Mal wieder unser Stammplatz 9. Auch im Gesamtklassement haben wir unseren 8. Platz an den See gefahren.
Wir sind sehr zufrieden mit unserem Abschneiden bei der diesjährigen Transalp. Für Andi war es die erste Transalp in seiner noch jungen Laufbahn und wenn man das sehr starke, mit Weltklasse Bikern besetzte Feld mal genau anschaut, ist unser 8. Platz noch ein bisschen mehr Wert. Wir hoffen, ihr hatte acht Tage Spaß mit unserem Tagebuch. Wir hatten ihn auf jedenfall bei der achttägigen Hatz quer durch die Alpen.
Bleibt uns und unserem Team treu und bis zum nächsten MTB-Etappenrennen – der Vaude Mountainbike Trans Schwarzwald, die Mitte August quer durch den Schwarzwald führt. Sicher auch wieder mit einem Tagebuch von uns.
Grüße aus Riva del Garda
Matze und Andi
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BIKE TRANSALP: ETAPPE 7 CRESPANA – ROVERETO , 19.07.
So, liebe Tagebuch-Leser,
nachdem ich vorgestern von der Königsetappe mit den meisten Höhenmetern berichtet habe, fällt heute auch die längste Etappe mit fast 120 km in meine Berichterstattung. Los ging die Etappe erstmal recht gemütlich mit nahezu 25 Kilometern flach auf der Straße und neutralisiert. Doch ganz so gemütlich wie die Fakten es suggerieren, war es dann doch nicht. Jedenfalls herrschte großes gedränge um die vorderen Positionen.
Dann kam auch noch ein Bahnübergang, der geschlossen war, und das Chaos war perfekt. Sogar das Vorausfahrzeug konnte sich nicht durchsetzen und wurde von geschätzen 50 Fahrern überholt… Naja, bis in den ersten Anstieg, der ebenfalls komplett auf Asphalt 1200 Höhenmeter in einer recht leichten Steigung nach oben führte, war ich wieder einigermaßen weit vorne und Matze war direkt vor meinem Vorderrad. In der Steigung habe ich mich richtig gut gefühlt und ich konnte einigermaßen locker mit der Spitze mitfahren – leider war es im Anstieg aber gefühlte 100 °C warm und ich hatte schon Angst um meinen Urschwarzwälder Teamkollege, der solche Temperaturen nicht so gewöhnt ist.
Ich glaube in Breitnau, wo der Matze herkommt, hat es auch im Sommer selten über 15 °C ;-). Nein, ganz so schlimm sollte es nicht sein, aber definitiv kälter als hier in Italien. Auf jeden Fall hat der Matze ordentlich leiden müssen. Aber klugerweise ist er einfach seinen eigenen Rhythmus gefahren im Wissen, dass die Etappe noch sehr lang sein wird. Ich habe im oberen Teil des Anstieges dann versucht, Matze gut zu unterstützen und auch das kleine Loch zur ersten Verfolgergruppe haben wir rasch geschlossen. In den folgenden leicht welligen Kilometern sind wir mit dieser Verfolgergruppe sogar wieder an die Spitzengruppe hingerückt.
Dann kam aber auch schon der nächste Anstieg, diesmal nur in etwa halb so lang wie der erste und zum Glück auf Schotter im Wald. Wir waren oben mit Team Bulls 2 mit Tim Böhme und Thomas Dietsch zusammen. Im folgenden welligen Terrain konnten wir so noch das ein oder andere Team kassieren. Meine Beine waren weiterhin super und ich hatte richtig Spaß in den welligen Trails. Zudem freute ich mich schon auf die 1200 hm Singletrail-Abfahrt nach Rovereto. Vor der Abfahrt folgten allerdings noch zwei kleine Wellen, die ich mir vom Höhenprofil gemerkt hatte – vor allem die erste war aber doch steiler als gedacht und mit “nur” um die 300 Höhenmetern schaut der Berg auch nur bei einem Transalp-Höhenprofil wie eine kleine Welle aus…
Irgendwann kam dann aber doch noch die Abfahrt und wir konnten in den absoluten Flow-Trail Richtung Rovereto stechen. Der Trail am Hang entlang machte echt richtig Spaß, war absolut nicht schwer, aber dadurch so unglaublich flowig, dass ich ihn sehr gerne nochmals gefahren wäre… Dann aber nur mit Shuttle-Unterstützung ;-). Nur die 2-3 kleinen Gegenanstiege, die im Trail eingebaut waren, taten nochmal ein wenig weh. Dann gäbe es noch die Hitze zu erwähnen, die heute nie schlimmer war, als auf dem Trail, auf dem die Luft zu stehen schien. zudem schien die Sonne voll in den Hang.
Unten angekommen war auch sofort das Ziel erreicht – auch mal schön nicht erst noch flach bis ins Ziel möllern zu müssen. Wir waren Neunter in der Tageswertung und in der Gesamtwertung sollte sich auch nicht mehr viel verändert haben.
Morgen folgt noch die kürzeste Etappe der diesjährigen Transalp. Auf jeden Fall freuen wir uns schon alle auf den Gardasee. Bei den aktuellen Temperaturen ist das morgen bestimmt eine sehr gute Abkühlung 🙂
Grüße Andi
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BIKE TRANSALP: ETAPPE 6 SAN MARTINO – CRESPANA DEL GRAPPA , 18.07.
Es gibt harte Tage und es gibt “sau harte” Tage. Das letztere hatte ich heute, liebe Tagebuch-Leser. Bei einer Transalp ist es eigentlich normal, dass es nicht jeden Tag gleich gut läuft. Die letzten Tage konnte ich Andi immer gut unterstützen. Heute war es umgekehrt, und Andi musste mich sehr unterstützen.
Vom Start weg wurde das Tempo hochgehalten. Ich musste hier schon kämpfen, um die Gruppe zu halten. In der ca. 20 Kilometer langen Startabfahrt hatte ich solche “Pudding Beine”, die auch in den ersten Höhenmetern des ersten Bergs nicht wirklich besser wurden. Ich versuchte daher, mein Tempo zu fahren. Wir “ekelten” uns damit fast wieder zurück in die Spitzengruppe. In der Abfahrt schafften wir jedoch den Anschluss an die Gruppe vor uns leider nicht. So mussten wir das abschüssige Flachstück komplett alleine fahren.
Vor dem letzten Anstieg schlossen die beiden Texpa-Simplon Jungs wieder auf. Sie brachten auch noch die beiden Österreicher, die auf Platz 10 im Gesamtklassement liegen, mit. Ich hoffte das es für mich am zweiten Berg etwas besser laufen würde. Doch auch hier hatte ich einfach nicht die Beine der letzten Tage. Wir schafften es aber trotzdem, die beiden Österreicher etwas abzuhängen.
Kurz vor der letzten Verpflegung merkte ich dann auch noch, dass mein Hinterrad akuten Luftmangel hatte. Wir wechselten ziemlich flott den Schlauch und weiter ging’s. Aber durch den kurzen Boxenstopp wurden meine Beine noch schlechter. Die letzten Steigunsmetern musste ich wahnsinnig hart kämpfen, um das Hinterrad von Andi halten zu können. Oben angekommen, freuten wir uns auf die letzte Abfahrt. Doch diese Abfahrt war komisch zu fahren. Jede Kurve war extrem rutschig vom Sand und Geröll. Auf den letzten Kilometern ins Ziel nach Crespana del Crappa fuhr ich auf dem “Zahnfleisch”.
Das Gute an diesem Tag ist, dass wir wieder als Neunter das Ziel erreichten und unseren achten Gesamtrang verteidigen konnten. Jetzt gerade liege ich auf der Massage-Liege und lasse mir von Dani meine müden Beine massieren. Danach gehen wir zum essen und dann ab ins Bett – denn morgen geht es über 118km nach Roveretto.
Bis morgen
Matze
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BIKE TRANSALP: ETAPPE 5 ALLEGHE – SAN MARTINO , 17.07.
AAAAAaaah so ein … Tag!!!
Naja, sowas gehört halt auch dazu – aber nun der Reihe nach. Heute ging es in Alleghe wieder zu einer etwas menschlicheren Zeit, nämlich erst um 9 Uhr los. Das bedeutete, dass wir fast ausschlafen konnten 😉
In der Früh sind wir dann am total schönen See von Alleghe warmgefahren und ich fühlte mich einigermaßen frisch – der Start war dann allerdings alles andere als für mich gemacht. Es ging zunächst 5 Kilometer auf einer Straße neutralisiert bergab und dann in die erste Welle. Na ja, es war wohl eher ein Berg, denn um die 600 Höhenmeter galt es hier zu bewältigen. Ich schaffte es, unten im Anstieg ein einigermaßen vernünftiges Tempo zu fahren und im oberen Teil konnten wir ein paar Teams überholen. Wir lagen kurz
hinter dem Weltmeister Christoph Sauser und seinem Partner Max Knox in einer Gruppe mit den beiden Bulls Teams.
Die nächsten Kilometer folgte welliges Terrain. Wir konnten einen guten Rhythmus fahren und ich fühlte mich immer besser. An der letzten Welle vor dem nächsten richtigen Berg, dem Pass San Pellegrino, mit wieder ungefähr 700 Höhenmetern, hatte ich anscheinend doch zu viel Druck auf der Kette – ich trat rein und flog fast über den Lenker. Ich wusste sofort was passiert war – Schaltauge ab… Da konnte ich mir einen kleinen Fluch nicht verkneifen. Denn wir lagen richtig gut – knapp 15 Sekunden hinter Team Specialized, die beiden Bulls-Teams hatten wir schon abgehängt.
Naja, zum Glück hatte mein persönlicher Materialwagen – genannt Matze – natürlich auch ein Schaltauge dabei. Also schnell gewechselt und dann wieder rauf aufs Rad. Danach lief es richtig gut. Noch im Anstieg zum San Pellegrino hatten wir die beiden Bulls-Teams wieder eingeholt und in der folgenden Abfahrt konnten wir unsere früheren Begleiter,
das Team Texpa Simplon 2, einholen. In den folgenden 300 Höhenmetern Schotterauffahrt hat uns Bulls zwar ein wenig distanziert, wir dafür auch all unsere weiteren Begleiter.
Mir ging es zu diesem Zeitpunkt einfach richtig gut. Ich hatte richtig Druck und Freude am Rad fahren. Danach ging es eine Schotterabfahrt runter und an einer kleinen Herberge sofort links in den nächsten ungefähr 300 Höhenmeter Schotteranstieg. Da Matze und ich uns zu diesem Zeitpunkt so gut gefühlt haben, dachten wir „komm, lass uns noch ein paar extra Höhenmeter machen, sonst wird es ja langweilig“. Also sofort ein Schild übersehen, um dann 200 – 300 Höhenmeter tiefer an einer Kreuzung total entnervt festzustellen: “Verdammt, hier sind wir defintiv falsch.”
Also wieder schnell hoch zur Herberge und auch im Anschluss sofort den richtigen Anstieg hoch. Nee, im Ernst, wir haben bestimmt 10 – 15 Minuten extra hingelegt, die wir uns gerne gespart hätten. Viel schlimmer war aber, dass wir erneut eine Aufholjagd starten mussten. Diesmal aber von noch weiter hinten. Naja, kann man nichts machen…
Es folgte noch der 300 Höhenmeter Schotteranstieg, oder für uns besser 500
Höhenmeter und dann oben ein Hammertrail, ziemlich verblockt und technisch, aber genau so etwas liebe ich normalerweise. Der Trail hat meine Laune aber nur kurz angehoben, denn danach standen noch um die 700 Höhenmeter – leider bergauf auf Schotter auf dem Programm. Bis ins Ziel nach Alleghe konnten wir noch um die 5 Teams einkassieren, haben aber natürlich auf unsere direkten Konkurrenten in der
Gesamtwertung ziemlich Zeit liegen lassen.
Das ärgerliche ist, dass wir heute auf unsere Verfolger in der Gesamtwertung bestimmt 10, wenn nicht 15 min gutmachen hätten können, da diese im Ziel nur knapp 5 min schneller waren. Aber es sind ja noch 3 Tage, mal schauen was uns noch alles erwartet – in Zukunft putze ich auf jeden Fall meine Brille vor der Etappe noch besser, damit ich die Schilder auch sehe 🙂
Man sieht sich demnächst wieder.
Grüße aus den Bergen von Andi
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BIKE TRANSALP: ETAPPE 4 ST. VIGIL – ALLEGHE, 16.07.
So liebe Freunde,
erst einmal die nackten Zahlen der heutigen Etappe von St. Vigil nach Alleghe: Es waren 2 Pässe auf 73km und 2800hm zu überwinden. Ich dachte gestern beim Studieren des Höhenprofils schon, dass das eine gute Etappe für mich ist. Nach dem Start auf der Straße nach Pederü ging es heute sehr entspannt los. Im Anstieg zum Limojoch wurde das Tempo direkt verschärft – ich hatte super Beine und versuchte, Andi soviel wie möglich extra Watt zukommen zu lassen. Wir schafften es in der zweiten Gruppe über das Limojoch zu kommen.
In der Abfahrt, die wieder mit losen Steinen und Geröll versehen war, holten wir dann auch wieder die beiden Texpa-Jungs Uwe Hardter und Christian Schneidawind ein. Als 4er Gruppe fuhren wir in den zweiten Pass des Tages – das Refugio Averau. Wir versuchten so lange wie möglich, mit den zwei den Anstieg hochzufahren. Ca. zwei Drittel des Anstiegs führte auf geteerten Straßen hinauf, auch hier konnte ich Andi ein paar Watt abgeben. Im oberen Teil wurde es dann sehr ruppig und sehr steil, hier mussten wir immer mal wieder runter von unseren Scott Bikes und schieben.
Oben angekommen freuten wir uns schon auf die fast 16 Kilometer lange Trailabfahrt. Unsere Vorfreude wurde sogar noch übertroffen – einfach ein Hammer-Trail vom Refugio Averau. Kurz vor dem letzten kurzen Anstieg schaute ich mich um – und ich musste nochmal zurück schauen. Denn ich sah das Leadertrikot. Die Gruppe um die Gesamtführenden hatten sich verfahren. Im Anstieg sah ich vor uns die restlichen Teams. Ich zählte mal kurz durch und es ging plötzlich um Rang drei bis acht für uns. Doch leider ist auch eine Transalp-Etappe erst am Zielstrich zu Ende. Im letzten Abschnitt der letzten Abfahrt war die Sicht durch Staub und vorausfahrenden Fahrern sehr begrenzt. Ich übersah einen Steinabsatz und Peng, der Schlauch war platt. Aber dem nicht genug – der Schlag war so hart, dass auch meine Felge sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Zum Glück hatten wir gestern schon besprochen, dass Dani und Reiner mit Ersatzmaterial am Ende der Abfahrt stehen sollen. Ich joggte den Rest der Abfahrt hinunter, Andi fuhr mit meinem Rad schon voraus und wechselt mein Hinterrad. Es passte genau. Als ich da war, musste ich nur noch aufs Rad springen und ab ins Ziel. Leider überholte uns noch die Texpa Jungs und so wurden wir dann Neunter.
Heute gibt es daher ein paar DANKESCHÖN zu verteilen.
Danke an das Team Bulls, die mir mit einer neuen Felge ausgeholfen haben.
Danke an das Scott Supporter Team fürs Umspeichen und die tägliche Materialpflege.
Morgen ist Andi wieder dran mit Schreiben – bis dann. Drückt uns die Daumen!
Grüße Matze
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BIKE TRANSALP: ETAPPE 3 BRIXEN – ST. VIGIL, 15.07.
Heyho,
heute gibt’s wieder von mir, dem Andi, ein paar Eindrücke der Transalp. Es stand die 3. Etappe auf dem Programm – und die hatte mit 57 Kilometerm wieder einmal in sich – denn fast 3000 Höhenmeter wollten erst einmal bezwungen werden. Immerhin bedeutete dies keine solch lästigen Flachstücke wie auf den ersten beiden Etappen. 🙂 Los ging es von Brixen.
Im ersten Anstieg ginge es gleich auf knapp 2400 Meter nach oben – bedenkt man, dass Brixen etwa auf 500 Meter liegt, so bedeutete dies für uns ca. 1,5 Stunden Anstieg. Den Berg kannte ich schon vom Enduro-Rennen “King of Plose,” das ich letzten Herbst
gefahren bin. Dort musste ich den Anstieg allerdings mit einem Enduro bewältigen, d.h. ich hatte gut 5 Kilogramm mehr dabei. Man war ich froh, dass ich heute mein Scott 29er Hardtail unter mir hatte… Vor allem weil Matze wieder bärenstark war. Wir haben im Anstieg aber zum Glück schnell einen guten Rhythmus gefunden und sind einfach unser Ding gefahren.
Oben auf dem Gipfel lagen wir ungefähr auf Position 10. Am liebsten hätte ich das gigantische Bergpanorama dort oben genauer betrachtet, aber ich war ziemlich “im Eimer”. Dann kam allerdings auch schon ein mega schöner Trail – wie war das nochmal mit dem Enduro?! Im Trail wären wir mit etwas mehr Federweg sicherlich
flotter unterwegs gewesen. Aber auch so hat der Trail richtig Spaß gemacht und wir konnten auch wieder ein paar Teams überholen und zum Team Bulls 2 mit Thomas Dietsch und Tim Böhme aufschließen.
Der Rest der Etappe sind wir dann als Vier-Mann Gruppe unterwegs gewesen. Es folgten noch ein paar kleinere Bergchen, bevor am Ende nochmal ungefähr 400 Höhenmeter auf dem Programm standen. Zum Glück waren es 400 Höhenmeter mit einer gleichmäßigen Steigung. Leider war die Steigung aber so sacksteil, dass wir mit unserem kleinsten Gang gerade so hochgekommen sind… Aber wir haben es geschafft – und sind auch ein bißchen stolz, es ganz ohne Absteigen geschafft zu haben!
Auf jeden Fall freute ich mich schon auf den Anschließenden 400 Höhenmeter Singletrail, den ich im roadbook ausgemacht hatte – schade nur, dass wir ein Schild übersehen haben und somit erstmal Schotter gefahren sind – zum Glück sind wir aber dann eine große Schotterkehre weiter unten wieder auf den richtigen Weg gekommen und konnten so auf der regulären Strecke ins Ziel fahren. Viel Zeit dürften wir durch unseren Umweg nicht verloren haben, aber eben leider einen Teil des Lohnes für die Wand von einem Anstieg, die wir uns davor hochgequält hatten… Naja egal. Bis ins Ziel ging es dann noch ein
paar unspektakuläre Asphalt-km. Im Ziel in St. Vigil sind wir dann auf dem 9. Platz zusammen mit den Bulls-Jungs angekommen. Insgesamt eine sauschöne Etappe mit richtig schönem Alpenpanorama und auch spaßigen Abfahrten – so stell ich mir Mountainbiken vor, nicht solche dämlichen 40 km Radweg Flachstücke – das sollen doch die Rennradler fahren, oder?!
Mal schauen, was uns morgen erwartet. Die Etappe startet auf jeden Fall schonmal eine Stunde früher, also um 8 Uhr! Eine Stunde früher fällt das Aufstehen bestimmt nicht leichter…
Aber wir werden sehen.
Bis bald euer Andi
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BIKE TRANSALP: ETAPPE 2 MAYRHOFEN – BRIXEN, 14.07.
Liebe Tagebuch-Leser, heute zeigt unser Roadbook 99km und 2500hm im Höhenprofil an. Direkt nach dem Start führte die Strecke 1500hm über den Schlegeis Speichersee zum Pfitscherjoch. Ich versuchte auch heute, Andi so gut wie möglich zu helfen. Denn nur wenn man gut zusammen arbeitet, ist man bei der Transalp schnell. Ab dem Speichersee wurde die Strecke sehr technisch über Steine, Steinplatten und Geröll. Hier taute Andi richtig auf und wir konnten zu Udo Bölts und Carsten Bresser aufschließen. Durch das Höllentempo von Udo auf der Abfahrt und im ersten Flachstück durch St. Jakob konnten wir wieder zur Gruppe um Platz 5 aufschließen. Auf dem zweiten flachen Stück war dann auch nichts mit gemütlich im Windschatten fahren…
Hier war das Tempo immer extrem hoch. Ich musste sehr kämpfen, den Anschluss zu halten. Mir wäre ein weiterer Berg lieber gewesen, aber die Transalp ist kein Wunschkonzert 🙂 und so hieß es zusammenreißen und weiter machen. Dann waren noch ca. 500 hm übrig. Dieser Anstieg führte auf einem mit Spitzkehren versehenem Sträßchen hinauf. In der letzten Singletrail-Abfahrt ins Ziel verfuhr sich unsere Gruppe noch etwas. Aber wir bemerkten es sehr schnell und konnten schnell wieder den richtigen Weg ins Ziel einschlagen. So erreichten wir Brixen wieder auf Rang 8. Im Gesamtklassement konnten wir sogar einen Platz gut machen und liegen jetzt auf Rang 7.
Bis morgen aus St. Vigil.
Grüße Matze und Andi
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BIKE TRANSALP: ETAPPE 1 MITTENWALD – MAYRHOFEN, 13.07.
Liebes Tagebuch,
wir, d.h. Matze und Andi, berichten in den komenden Tagen täglich, wie es uns bei den
Transalp von Mittenwald an den Gardasee so ergeht und was wir alles erleben.
Zum heutigen Tag – denn die erste Etappe ist bereits Geschichte: 110 km und damit nicht die kürzeste Etappe 🙂 Ehrlich gesagt hatten wir schon ein wenig Respekt vor dem ersten Kapitel der Fahrt über die Alpen.
Nachdem wir in der Früh extra sehr zeitig am Start waren, mussten wir erstmal feststellen, dass man uns eine Startnummer jenseits der 100 zugeteilt hat – das würde zu unserem Entsetzen die Aufstellung im zweiten Startblock bedeuten. Damit hätten wir exakt 200 andere Fahrer vor uns gehabt, die es erstmal zu
überholen gegolten hätte. Glücklicherweise konnten wir mit Hilfe unseres Scott-Supporters Harry Sterzel dann doch noch in den ersten Block und hatten damit eine optimale Ausgangslage in der ersten Reihe.
Auf den ersten flachen Kilometern konnten wir uns ideal einrollen und gingen in der Spitzengruppe liegend in den ersten Berg. Dort wurde das Tempo zum ersten Mal richtig angezogen und es bildete sich eine lange Reihe von Fahrern. Matze hatte richtig Dampf in den Beinen und konnte mich – Andi – ideal untersützen. Ich kam sogar in den Genuß, das ein oder andere Mal dank Matze noch einen kleinen extra Schub zu bekommen. Nach der Abfahrt auf losem Schotter, die brutal rutschig war, haben wir bis zum zweiten Berg eine gute Gruppe gehabt – mit den Italienern deBertolis und Pallhuber sowie den zwei Texpa-Simplon-Jungs Uwe Hardter und Christian Schneidawind.
Am zweiten Berg lief es bei mir dann schon deutlich besser und wir konnten die beiden Italiener abhängen und auch noch Daniel Geismayr und Hannes Genze von Centurion-Vaude überholen, da die beiden einen Platten beheben mussten. Die zweite Abfahrt war
dann noch deutlich gefährlicher als die erste, da sie erstens extrem steil, zweitens ebenfalls auf losem Schotter war und drittens eine falsche Lenkerbewegung in den Kurven womöglich 100 Höhenmeter tiefer geendet hätte. Auf jeden Fall haben wir die Abfahrt überlebt und unten stand dann noch ein ekliges fast 50 Kilometer langes Flachstück auf dem Plan. Da ich als ausgewiesenes Berghähnchen wie gemacht bin für diese Bolzerei auf der Fläche war ich froh, dass uns von hinten bald eine total starke Gruppe aufgefahren hat.
Ich hing dann mehr oder weniger glücklich an den Hinterrädern von z.B. Ex-
Straßenprofi Uwe Hardter und habe auch versucht, meinen Teil zur Führungsarbeit beizusteuern. Auf jeden Fall hat die Gruppe mega Tempo gemacht und immer wenn ich auf mein Bryton GPS geschaut habe, stand ein Wert oberhalb von 40 km/h auf dem Bildschirm (ok, außer wenn ich vorne war, dann waren es vermutlich über 50 ;-). Leider war ich aber schon auf der Zielanfahrt so grau, dass ich meine Sprinterqualitäten gar nicht mehr so richtig auspacken konnte. Auf jeden Fall wurden wir 8. – damit sind wir richtig zufrieden und stehen morgen im ersten Startblock, d.h. wir müssen nicht schon
1 h vor dem Start im Block stehen.
Insgesamt also eine richtig gute erste Etappe – jeahhhh!!!
Jetzt heißt es erst einmal gut erholen mit Essen und Massage – hehe, das wird gut!!! Dann kommt morgen schon wieder eine lange Etappe – uiuiui.
Bis dann und dran denken, morgen müsst ihr auch noch der Cross Country-Fraktion die Daumen bei der DM drücken. Wir wünschen den Jungs von hier aus auf jeden Fall viel Erfolg und vor allem viel Spaß!
Euer Matze und Andi