Deutsche Meisterschaft Saalhausen / 1. Tag: Drei Titel, sechs Medaillen

June 22, 2015 6:53 am

Junioren-1

20.06.2015   Das Lexware Mountainbike Team hat bei der Deutschen Meisterschaft in Saalhausen am Samstag sechs Medaillen gefeiert. Max Brandl und Lars Koch gelang bei den Junioren ein Doppel-Erfolg, Anna Saier holte Bronze. David List und Ian Millenium vom Lexware Junior Team streiften sich in der U17 und U15 das Meisterjersey über.   

Auf den Spuren von Luca Schwarzbauer und David Horvath: Das Lexware-Duo Max Brandl und Lars Koch jubelten wie ihre Teamkollegen im Vorjahr über einen Doppelsieg bei den Junioren.
Max Brandl war mit gemischten Gefühlen ins Rennen gegangen, denn der Mainfranke hatte während der Woche an einer Erkältung laboriert. So wollte er in der ersten Runde erst einmal abwarten. „Ich wollte schauen wie es geht“, erklärte Brandl. Und dann fügte er mit einem Schmunzeln hinzu: „Und es ging viel“.
Am Ende des ersten Anstiegs setzte er sich an die Spitzenposition, um als Erster in den Downhill zu gehen. „Den habe ich ziemlich gut gekonnt“, so Brandl. Diese erste Position gab er nicht mehr ab. Er fuhr einen kleinen Vorsprung heraus und drückte aufs Gaspedal.
Aus der ersten von fünf Runden kam er bereits mit 32 Sekunden Vorsprung auf eine Verfolgergruppe um Teamkollege Lars Koch. Auch die folgenden Runden produzierte Max Brandl Bestzeiten. Mit unbändigem Jubel feierte er den ersten Deutschen Meistertitel seiner Karriere.
„Ich muss zugeben, ich wäre schon enttäuscht gewesen, wenn es nicht geklappt hätte. Obwohl ich mit dem Infekt nicht damit rechnen konnte. Ein Deutscher Meistertitel ist was besonderes, das bleibt einem. Es freut mich sehr“, erklärte Max Brandl.
Er wartete an der Ziellinie auf seinen Mannschaftskameraden Lars Koch. Der Furtwangener erreichte mit 2:16 Minuten Rückstand als Zweiter das Ziel, acht Sekunden vor Robin Hofmann, wie Brandl vom RV Viktoria Wombach.
Lars Koch hatte nach eigenem Bekunden zwei Runden lang Mühe „den Rhythmus zu finden“ und beklagte, dass er auch danach nie wirklich gut gefahren wäre. „Auch technisch nicht, was sonst meine Stärke ist. Ich war bergab ganz steif auf dem Bike. Das hat mich ein wenig aus der Fassung gebracht und ich dachte, jetzt musst du schauen, dass du da noch was draus machst“, sagte Koch.
Er hatte sich bereits von seinen Begleitern abgesetzt, stürzte dann aber und musste seinen Sattel richten, so dass Robin Hofmann und Simon Schneller aus Oberlengenhardt wieder heran kamen. Lars Koch blieb aber cool genug, um sich in der Schlussrunde wieder absetzen zu können„Gut war, dass ich mich am Ende noch mal steigern konnte. Die Silbermedaille war das Maximum. Max hätte ich auch nicht geschlagen, wenn ich gut drauf gewesen wäre“, so Koch.

Torben Drach kam nicht ganz an sein eigentliches Leistungsvermögen heran, verkaufte sich als Neunter (+6:45) und damit drittbester Vertreter des jüngeren Jahrgangs immer noch passabel.

Juniorinnen: Anna Saier verpasst Silber nur knapp
Die Regenfälle in der Nacht hatten es für Anna Saier bei den Juniorinnen etwas schwieriger gemacht. „Abfahrten im Matsch kann ich nicht so gut“, bekannte die Offenburgerin.
Nachdem in der ersten Runde die Führende Antonia Daubermann gestürzt war, ging die Hausacherin Clarissa Mai an die erste Position und holte einen kleinen Vorsprung heraus, den Anna Saier nicht mehr schließen konnte.
Sie wurde in ihrer zweiten Position ihrerseits von Lisa Neumüller angegriffen. Die Nationalfahrerin aus Kolbermoor konnte Saier in der dritten von vier Runden einholen und vorbei gehen.
Doch Anna Saier kämpfte, neutralisierte am Anfang der vierten Runde die zehn Sekunden Rückstand und passierte Neumüller erneut. Doch in der folgenden Abfahrt unterliefen ihr Fehler.
„Ich bin dreimal gestürzt. Dann war Lisa vorbei“, erzählte Anna Saier etwas enttäuscht. Clarissa Mai war an diesem Tag wohl nicht zu bezwingen, doch Silber hätte es durchaus werden können. 1:04 nach Clarissa Mai (1:12:16) und nur vier Sekunden hinter Lisa Neumüller überquerte sie die Ziellinie.
„Das passt schon“, versuchte Saier das Rennen abzuhaken. Im Gegensatz zu ihren beiden Konkurrentinnen hat sie im nächsten Jahr noch mal die Chance den Meistertitel zu holen.

David List und Jannick Zurnieden gemeinsam auf dem Podest
Auch das Lexware Junior Team feierte bei der DM Medaillengewinne. Zweimal glänzte das Edelmetall sogar in Gold. David List wurde in der U17 seiner Favoritenrolle gerecht und holte sich den ersten Meistertitel in seiner noch jungen Karriere.
Bereits in der ersten Runde setzte er sich entscheidend ab und fuhr ungefährdet in 1:01:57 Stunden zum Sieg. 2:19 Minuten Vorsprung auf Pepe Rahl aus Haiger wurden notiert.
„Es ist mein erster Deutscher Meistertitel und deshalb bedeutet er mir sehr viel. Ich war zwar Favorit, aber ich war immer entspannt“, kommentierte David List.

Jannick Zurnieden machte weitere 24 Sekunden dahinter den Erfolg für das Team aus den Hochschwarzwald perfekt. Der 15-Jährige aus Kappel erlitt Ende der ersten Runde einen Sturz, ging erst als Siebter in die zweite Runde und schaffte es dennoch Tim Meier (Rheinfelden) und Adrian Hummel (Römerstein) abzuhängen und Bronze zu gewinnen.
„Ich habe auf eine Medaille gehofft. Super, dass es geklappt hat“, freute sich Zurnieden über sein erstes Edelmetall bei einer Deutschen Meisterschaft.

Ian Millenium triumphiert
Mit einer eindrucksvollen Vorstellung holte sich Ian Millenium nach Silber im Vorjahr dieses Mal die Goldmedaille in der U15-Kategorie. Er setzte sich früh ab, doch die 15 bis 20 Sekunden Vorsprung lösten sich in Luft auf, nachdem Millenium Bekanntschaft mit der Streckenbegrenzung gemacht hatte.
Der Kirchzartener hatte Ende der zweiten Runde aber bereits wieder acht Sekunden Vorsprung auf den Untermünkheimer Noah Neff und baute die wieder am Ende auf 19,6 Sekunden aus.
Jakob Niemayer (Fessenbach) wurde 14. (+8:53).

In der weiblichen U17 wurde für das Lexware Junior Team noch ein 12. und ein 13. Rang für Corinna König (+10:32) und Leonie Sobiera (+11:26) notiert.

„Das ist eine beeindruckende Bilanz“, freute sich Teamchef Daniel Berhe über das halbe Dutzend Medaillen im Sauerland. „Damit zeigt sich, dass wir in Sachen Nachwuchsarbeit das Niveau in Deutschland weiter mitbestimmen.“