Jelenia Gora/ Furtwangen/ Obertraun/ Obwalden/ Remchingen/Gruibingen: Geniales Wochenende: Zwei Siege, drei Podestplätze

September 12, 2016 6:48 am

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Matthias Bettinger vom Lexware Mountainbike Team hat den Schwarzwald Bike-Marathon in Furtwangen gewonnen, David Horvath wurde über 60 Kilometer Zweiter. Lars Koch konnte bei einem Rennen in Polen überzeugen und bei der Jelenia Gora Trophy die erhofften Punkte eingefahren. Jannick Zurnieden gelang im österreichischen Obertraun der Sprung aufs Junioren-Podest. Andreas Kleiber belegte bei der O-Tour Rang acht.

„Ein genialer Tag“, jubelte Matthias Bettinger über seinen Erfolg in Furtwangen. Zum dritten Mal nach 2009 und 2013 hat der Hochschwarzwälder die 120 Kilometer des Schwarzwald Bike-Marathon in Furtwangen gewonnen.
Nach der Katharinenhöhe schüttelte Bettinger in seinem Heimatrevier seinen letzten Begleiter, seinen Ex-Teamgenossen Uwe Hardter aus Münsingen ab und fuhr zu mit 2:15 Minuten Vorsprung zum Sieg.
Das Pech aus dem Vorjahr, als er durch ein Materialproblem als Vierter eine DM-Medaille verpasste, wird dadurch zwar nicht aus dem Gedächtnis getilgt, doch Bettinger strahlte über das ganze Gesicht. „Heute lief alles perfekt“, freute sich Bettinger über seinen Erfolg bei einem der größten Marathons in Deutschland.

Simon Stiebjahn, der vor einem Jahr in Furtwangen Deutscher Vize-Meister im Marathon geworden ist, war für David Horvath auf der 60-Kilometer-Distanz eine Nummer zu groß. Was natürlich nicht anders zu erwarten war. Doch der Cross-Country-Spezialist hielt einige Marathon-Cracks in Schach und verwies 5:35 Minuten nach Stiebjahn im Sprint-Finish Florian Reichle aus Leonberg auf den dritten Rang.

Zehn Punkte für Lars Koch
Für Lars Koch hat sich die fast achtstündige Reise aus dem Hochschwarzwald nach Jelenia Gora (Hirschberg), 40 Kilometer südöstlich von Görlitz, nahe der tschechischen Grenze gelohnt. Bei dem Rennen in Polen, das in der HC-Kategorie gelistet ist, konnte er zehn Weltranglistenpunkte zu seinen bisher nur sechs Zählern hinzufügen.
Doch nicht nur über die Punkte, sondern auch über sein Rennen freute sich der Furtwangener. Er reihte sich im U23-Rennen hinter der Spitzengruppe an fünfter Stelle ein und hatte zwischenzeitlich den gleichaltrigen Tschechen Matej Prudek noch mal vor sich. „Er hat dann dagegen gehalten und ich musste ein wenig raus nehmen“, erklärte Lars Koch.
Von hinten schloss dafür Marcelj Boguslawski auf. Der polnische U23-Meister ging vorbei, doch Koch schloss die Lücke wieder, kassierte den Konkurrenten in einer technischen Passage wieder und hängte ihn ab.
Als Fünfter überquerte Koch die Ziellinie mit 3:52 Minuten Rückstand auf den belgischen U23-WM-Achten Kevin Panhuyzen (1:13:12).
„Es war richtig gut heute“, freute sich Koch. „Es war mein drittes Rennen, das ich mit freiem Kopf bestreiten konnte. Ich wollte heute noch mal alles investieren und es hat geklappt. Die technisch schwierige Strecke kam mir entgegen“, kommentierte der 19-Jährige seinen Erfolg.

Obertraun: Zurnieden trotz Sturz auf dem Podium
Jannick Zurnieden eroberte beim „Autumn Ride“ in Obertraun Platz zwei. Dabei war der Kirchzartener am Sonntag im Junioren-Rennen bereits in der Startphase gestürzt, harmlos zwar, doch mit der Folge, dass er das Feld von hinten aufrollen musste.
Zurnieden versuchte noch mal Kontakt zur Spitze zu finden, doch näher als auf 20 Sekunden kam er nicht an die führenden Alex Bregenzer (Lohr) und Eric Lüthi heran. Bregenzer hatte dann in Führung liegend in der letzten Runde einen Kettenriss, so dass Zurnieden noch Rang zwei erobern konnte.
„Ich habe versucht noch mal an Eric heran zu kommen, aber es hat nicht mehr gereicht. Mit meiner Leistung bin ich aber zufrieden“, kommentierte Zurnieden sein Rennen.

LBS-Cup Remchingen
Torben Drach verbuchte beim LBS-Cup in Remchingen einen Prestige-Erfolg. Der Kirchzartener siegte beim regionalen Rennen in Nordbaden zwei Sekunden vor dem Deutschen Vize-Meister Silas Graf aus Untermünkheim. Florian Reichle aus Leonberg, der das Bundesliga-Rennen am Nürburgring gewonnen hat, wurde mit 23 Sekunden Differenz Dritter.

Albtrauf-Marathon Gruibingen
Nahe der Heimat Nürtingen ging Luca Schwarzbauer beim Albtrauf-Marathon in Grubingen an den Start. Nach einer Trainingspause reichte es dem 19-Jährigen über die 94 Kilometer hinter dem Marathon-Spezialisten Frank Demuth auf einen starken zweiten Platz. Schwarzbauer erreichte mit 11:41 Minuten Rückstand das Ziel und verwies Roman Herrmann aus Kempten (+14:12) auf den dritten Rang.

O-Tour Obwalden
Andreas Kleiber wollte mal „was Neues ausprobieren“ und reiste zur O-Tour nach Obwalden in die Schweiz. Es hat sich gelohnt, nicht nur weil er dort eine „mega coole Rennstrecke“ vorfand, sondern auch weil die Beine auch mal wieder so drehten, wie Kleiber wollte.
Sofort ging es in einen Anstieg mit 1200 Höhenmetern hinein und weil Kleiber als Nachmelder weiter hinten aufgestellt war und zu Beginn nicht gleich überziehen wollte, musste er das Feld von hinten aufrollen.
Position um Position verbesserte sich Kleiber und am Ende sprang gegen viele starke internationale Fahrer ein achter Platz heraus. „Die letzten Rennen waren echt mühselig, aber heute hat es mal wieder echt Spaß gemacht“, freute sich Kleiber, der mit nach 86 Kilometern mit 16:29 Minuten Rückstand auf den Schweizer Meister Urs Huber (3:45:13) das Ziel erreichte.