Top-Ten-Plätze für Sina van Thiel, Paul Schehl und Lennart Krayer beim MTB-Weltcup

September 19, 2023 9:53 am

“Abends war ich ganz schön k.o.”, gesteht Paul Schehl nach dem enormen Kraftakt in Lets Gets (Frankreich), der mit Platz sieben im Short Track belohnt wurde. Gestartet war er von Position 35. Wow! Abendessen, Physio – mehr ging nach der Maximalanstrengung an diesem Tag nicht mehr. Besser platziert war der junge Mann, der für das Lexware Mountainbike Team startet und bereits Junioren-Weltmeister war, im Weltcup zuvor noch nie. Der 19-Jährige (Foto oben, zweiter von links) bestreitet seine erste Saison in der U-23-Klasse und zählt zu den jüngsten Startern, umso bemerkenswerter sind seine hervorragenden Ergebnisse in der höchsten internationalen MTB-Serie. Im Cross-Country-Rennen belegte Schehl beim Weltcup in Frankreich den elften Platz. Die zweite Top-Ten-Platzierung für das Team Lexware in Hochsavoyen erkämpfte Lennart Krayer im Cross-Country-Rennen der U-23-Männer mit Rang acht, zuvor im Short Track war er 15. geworden. Sina van Thiel kam im Short Race der U-23-Frauen als Neunte ebenfalls unter die zehn der Welt, im Cross-Country-Wettkampf wurde sie Elfte.
Das beste Resultat bei der Elite gelang David List mit Rang 22 im Short Track, im Cross-Country kam der 23-jährige Student auf dem 31. Platz. Zwei Positionen vor ihm platzierte sich Teamkollege Max Brandl. Nina Benz erreichte im Cross-Country-Rennen der Frauen das Ziel als 46.

Stimmen der Lexware-Starter zum Cross-Country-Rennen Lennart Krayer, 8. Platz, U-23-Männer: “Wir sind morgens um 9 Uhr gestartet, da war es noch sehr rutschig, weil Tau auf der Strecke lag. Nach der Startphase habe ich in der ersten Runde fünf Plätze verloren und bin von Position 15 auf 20 zurückgefallen. Anfangs konnte ich nur mitfahren. Anschließend konnte ich mich jedoch Schritt für Schritt nach vorne arbeiten und in den letzten drei Runden konnte ich richtig aufdrehen und bin meine besten Rundenzeiten gefahren. So richtig in den roten Bereich konnte ich allerdings nicht gehen, ich bin eine kontrollierte Pace gefahren. Mit dem Ergebnis bin ich ganz zufrieden. Ich freue mich jetzt auf die dreiwöchige Rennpause.”
Paul Schehl, 11. Platz, U-23-Männer: “Ich bin aus der ersten Reihe gestartet, das war echt geil. In den ersten Runden bin ein ein gutes Tempo gefahren, ich war Achter und nicht weit weg von Platz fünf. In der fünften Runde hatte ich einen Crash und bin zurückgefallen, der Rhythmus war weg und ich wurde Elfter. Zu Beginn der Saison habe ich ein bisschen Zeit gebraucht, um mich in der U23 zurechtzufinden, jetzt läuft es aber richtig gut.”
Sina van Thiel, 11. Platz, U-23-Frauen: “Es war ein hartes Rennen bei heißen Temperaturen, die Kühlung war wichtig. Der Kurs hier in Lets Gets ist wurzelig, naturbelassen und abwechslungsreich. Da bist du diesen Berg hochgefahren, der einfach nicht kürzer wurde und hast gedacht, nie oben anzukommen. Bergab komme ich manchmal so in einen Trott rein, da muss ich mich dann immer wieder selbst aufwecken. Mit Erfolg: Ich bin nicht gestürzt. Ich bin echt zufrieden mit meiner Leistung, zumal ich am Dienstag, als ich angereist bin, noch Schnupfen hatte.”
Antonia Weeger, 31. Platz, U-23-Frauen: “Das Rennen hat Spaß gemacht –  manchmal auch nicht. Mein Start war nicht so gut, ich war um Platz 50 herum. Ich musste mich nach vorne kämpfen, was richtig anstrengend war. Mir hat ein bisschen die Restenergie gefehlt, ich war nicht bei hundert Prozent, obwohl es sich mental und körperlich gut angefühlt hat. Ich bin halbwegs zufrieden mit meinem Abschneiden, es hätte ja auch schlechter laufen können”.
Max Brandl, 29. Platz, Eliterennen der Männer: “Rang 29 ist zufriedenstellend nach den letzten Rennen. Ich bin aus der sechsten Reihe von Position 47 gestartet, ich habe mich eigentlich nicht so gut gefühlt. Ich bin aber ganz normal weggekommen, habe weder Plätze verloren noch gewonnen. Nach der ersten Runde war ich knapp hinter Position 40. Ich habe dann versucht, möglichst konstant zu fahren. Am Anfang der beiden langen Anstiege wurde ich eher überholt, nach rund zwei Dritteln der Anstiege konnte ich jedoch meinerseits wieder überholen und mich auf den Abfahrten absetzen, wenn ich freie Fahrt hatte. So habe ich mich Stück für Stück nach vorne gearbeitet bis ich an David List dran war. In den letzten beiden Runden habe ich schon richtig kämpfen müssen und bin etwas eingebrochen. Das Rennen war lang und heiß und man kann sich durchaus Gedanken darüber machen, ob es clever ist, nur eine Feed-Zone in so einem Rennen einzurichten. Immerhin gibt es zwei Tech-Zonen, in der zweiten darf man sich aber nicht verpflegen, was durchaus rennbeeinflussend sein kann, da man weit hinten unfassbar viel Staub frisst. Vielleicht darf ich in dieser Saison noch einmal einen Short Track fahren und wenn es so weiter laufen würde, wäre es noch ein ganz solides Saisonende für mich.”
David List, 31. Platz, Eliterennen der Männer: “Die Bedingungen waren krass. Die Sonne hat brutal gestochen, es war ein Hitzerennen. In den ersten vier der acht Runden ging es mir gut, ich hatte Anschluss an eine Gruppe, die um Rang 20 kämpfte. Ich bin kontrolliert gefahren und habe mich darauf verlassen, dass es mir, wie so oft, auch hintenraus im Rennen gut geht. Meistens kann ich das Tempo gut durchhalten oder noch einmal forcieren. Die letzten drei Runden wurden dann jedoch zu einem harten Kampf für mich. Es war eine Mischung aus Hitze und Energieverlust. Es hat mir den Stecker gezogen.”
Nina Benz, 46. Platz, Eliterennen der Frauen: “Ich habe mich eigentlich ganz gut auf das Rennen vorbereitet. Mein Start war in Ordnung, oben am Berg war ich so um Platz 30 herum. In der Startrunde habe ich mir aber gleich einen Platten geholt, das war natürlich suboptimal. Der Schaden wurde zwar schnell behoben, einige Plätze habe ich dadurch aber natürlich verloren. Von da an habe ich das ganze Rennen nicht mehr richtig in meinen Rhythmus gefunden. Es war ein bisschen zäh. Platz 46 ist weit davon entfernt, wo ich sein will. Was soll ich sagen? Happy bin ich nicht damit, aber es ist auch kein Weltuntergang. Ich habe mich durchgekämpft, mehr war nicht drin. Ich werde weitermachen, weiter arbeiten und hoffen, dass ich irgendwann den Schalter umlegen kann und es vorwärts geht.”

Was sagen die Lexware-Starter zum Short-Track-Rennen?David List, 22. Platz, Elite Männer: “Das Rennen war eine ziemlich sportliche Nummer. Es wurde nicht taktisch gefahren, sondern es ging von Anfang bis Ende Vollzug durch. Ich bin aus der letzten Reihe gestartet. Anfangs ist es schwierig, Positionen gutzumachen, weil alle schnell fahren können und es keine großen Lücken gibt. Nach der zweiten Runde bin ich Top-Ten-taugliche Rundenzeiten gefahren, was ein bisschen schade ist, wenn man von soweit hinten startet. Es war trotz 19 Uhr ein richtig warmes und staubiges Rennen. Aber alles wunderbar, es passt. Das Potenzial ist da.”
Sina van Thiel, 9. Platz, U-23-Frauen: “Ich habe mich im Race ganz gut gefühlt. Der Anstieg war lang, obenraus ging es dann auf die Wiese, die war wirklich knüppelhart. Die technischen Passagen lagen mir eigentlich gut, dennoch habe ich mich im Short Race nicht so ausleben können. Ich bin mit dem Ergebnis aber sehr zufrieden.”
Paul Schehl, 7. Platz, U-23-Männer: “War ein cooles Rennen. Ich bin am Start nicht so gut durchgekommen, musste anfangs ziemlich Gas geben und Körner liegen lassen, um in die Spitzengruppe reinzukommen. In der konnte ich mich im hinteren Drittel gut positionieren. Mit drei Runden to go konnte ich den Gashahn noch einmal ein bisschen aufdrehen, bin auf acht vorgefahren und habe in der letzten Runden noch einen gekriegt. Bin ganz zufrieden damit.”
Lennart Krayer, 15. Platz, U-23-Männer: “Ich bin aus der vierten Reihe gestartet und ganz gut weggekommen.  Ich konnte anfangs meine Position zwischen 25 und 30 ganz gut halten, bin dann peu à peu vorgefahren und konnte jede Runde Plätze gutmachen. Es war ein sehr staubiges Rennen, viel gesehen hat man nicht. Es ging einen Berg hoch, der hart war und man musste richtig leiden. Ich fand die Strecke gut, da war viel Abwechslung drin.”