Marathon-EM Singen: U23-Bronze für Christian Pfäffle

May 12, 2013 7:47 pm

Pfaeffle_landscape12.05.2013   Christian Pfäffle hat sich bei der Marathon-Europameisterschaft in Singen die Bronze-Medaille in der U23-Kategorie gesichert. Heiko Gutmann und Martin Gluth sorgten für Siege auf der 75- und der 47-Kilometer-Distanz. 
Es war sein erstes Marathon-Rennen überhaupt und für Christian Pfäffle war das eine Art Experiment. Schon weil er ja die Sprint-DM vom Tag zuvor in den Beinen hatte.
Das war wohl auch der Grund, warum es für den Neuffener unheimlich zäh los ging. Da waren ihm die Teamkollegen Matthias Bettinger und Andreas Kleiber eine große Hilfe. Bettinger („schade, ich hätte gerne länger geholfen“) musste nach 40 Kilometern wegen eines defekten Schaltwerks aufgeben, doch Kleiber begleitete Pfäffle bis etwa Kilometer 75.
„Ohne Dich hätte ich das nicht geschafft“, bedankte sich Pfäffle bei dem Marathon-Spezialisten, der seine eigenen Ambitionen zurückstellte und deshalb nur als 46. ins Ziel kam.
Innerhalb der U23-Kategorie passierte Christian Pfäffle nach der Hälfte der 94 Kilometer die Zeitmessung als viertbester U23-Fahrer. „Ich habe mir überlegt, ob ich aussteigen soll, um mich für den Weltcup zu schonen. Aber als ich hörte, dass ich Vierter bin, da wollte ich um die Medaille kämpfen. Ich habe mich gut verpflegt und dann lief es eigentlich“, gab er Einblick.
Tatsächlich schüttelte er auf den zweiten 47 Kilometern nicht nur U23-Nationalfahrer Ben Zwiehoff aus Essen ab, sondern eroberte auch den Bronze-Platz. „Irgendwann hatte ich meinen Rhythmus gefunden. Auf der Fläche hatte ich guten Druck, in den Anstiegen habe ich versucht mit Frequenz Kraft zu sparen“, berichtete Pfäffle.
Auf den letzten zwei Kilometern sei es noch mal richtig gut gegangen, was ihm auch Hoffnung darauf macht, dass er im Blick auf den Weltcup die Belastung gut verdaut hat. „Der Aufwand hat sich gelohnt. Jetzt fahre ich mit zwei Bronzemedaillen nach Hause“, freute sich Pfäffle über ein gelungenes Wochenende.
Die Gold-Medaille ging an den Polen Bartlomiej Wawak (3:51:56), 7:37 Minuten vor dem Schweizer Enea Vetsch und 10:39 Minuten vor Christian Pfäffle.

Erfolgreiche Generalproben für den Weltcup
Pfäffles Lexware-Rothaus-Teamkollegen nutzten die kürzeren Distanzen des Rothaus Hegau Bike-Marathon, als Vorbereitung auf den Weltcup in Albstadt.
Dabei gelang dem Münstertäler Heiko Gutmann der souveräne Sieg auf der 75-Kilometer-Distanz. „Zuerst waren wir eine Fünfer-Gruppe, aber in einem Singletrail konnte ich mich absetzen. Gewinnen ist immer schön“, grinste Gutmann über die erfolgreiche Generalprobe.
Auch für Martin Gluth ging der Einsatz gut aus. Nach der knapp verfehlten Medaille bei der Sprint-DM stand Gluth über die 47 Kilometer ganz oben auf dem Siegerpodest und ließ die Konkurrenz dabei um über fünf Minuten hinter sich.
Podestplätze gab es noch für Hanna Klein und Anika Buhl über die 28 Kilometer.
„Ich war vom intensiven Training gestern noch müde. Deshalb ist mir Anja Gradl auch gleich davon gefahren. Aber ich denke, das war der gute Abschluss eines Trainingsblocks“, sagte Hanna Klein zu ihrem zweiten Platz, 3:34 Minuten hinter Gradl.
Anika Buhl hatte 12:45 Minuten Rückstand und war verwundert, dass es bei ihr so gut klappte. „Ich hatte am Morgen Magenschmerzen. Deshalb bin ich am Ende ganz zufrieden, dass es mit dem Podest geklappt hat“, so die Juniorin aus Oberried, die zudem einen Hinterrad-Defekt verkraften musste.

Luca Schwarzbauer gelang bei den Herren über die 28 Kilometer ebenfalls der Sprung aufs Podest. U23-Nationalfahrer Martin Frey entwischte gleich zu Beginn. Der Nürtinger fuhr dann mit zwei Neuseeländern in der Verfolgergruppe.
Während Ben Olivier zurückfiel, duellierte sich Schwarzbauer mit dessen Bruder Craig Olivier. „Als der am Schluss angezogen hat, war ich völlig blau“, bekannte er. Zudem leistete er sich auch noch einen Sturz. „Aber ich bin ganz zufrieden damit“, bilanzierte Schwarzbauer.
Heiko Hog (Breitnau) vom Lexware-Rothaus Juniorteam belegte einen guten fünften Platz, David Horvath (Reutlingen) wurde Siebter.