MTB Europameisterschaft Bern (SUI) U23+Damen: Klein mit bestem EM-Resultat – Platz 13
23.06.2013 Hanna Klein hat in Bern als 13. das beste EM-Resultat ihrer Karriere erzielt. Für die U23-Fahrer der Hochschwarzwälder Equipe stand die EM unter keinem guten Stern. Julian Schelb hatte Pech und wurde nach starker Aufholjagd noch 19.
„So richtig gut waren die Beine nicht, es war leider zäh heute“, meinte Hanna Klein im Ziel auf dem Berner Hausberg Gurten. Vor der großen Zuschauerkulisse war ihr der Start schon misslungen. „Falsche Linie gewählt“, meinte Bundestrainer Peter Schaupp, „du hättest außen fahren müssen. So haben sie dir zu gemacht.“
Hanna Klein kam an einer der letzten Positionen in den ersten Singletrail. Rasch machte sie Plätze gut, doch am Ende der ersten von sechs Runden unterlief das nächste Missgeschick.
Vor einem Passage mit Sprüngen erwartete sie, dass eine Polin vor ihr die B-Linie nehmen würde, doch die entschied sich auch für die schwereren Weg über das Holzbauwerk. „Sie zieht voll links rüber und ich bin mit dem Lenker an einem Pfosten hängen geblieben. Mich hat’s voll in die Zuschauer rein zerlegt“, erzählte Hanna Klein.
„Dann war ich erst einmal durch den Wind und habe eine Weile gebraucht. Irgendwann lief es dann wieder, aber leider nicht ganz so gut“, erklärte Hanna Klein. Sie verbesserte sich von Platz 17 noch um vier Positionen und kam schließlich als 13. mit 6:29 Minuten Rückstand auf die neue Europameisterin Tanja Zakelj (1:34:33 Stunden) ins Ziel. Zakelj gewann vor der Italienerin Eva Lechner und der Polin Maja Wloszczowska.
„Mit dem Ergebnis kann ich zufrieden sein, mit dem Rennen nicht so richtig“, meinte die Sportstudentin aus Freiburg kritisch. In Abwesenheit der verletzten Sabine Spitz und Adelheid Morath war sie damit beste von zwei Deutschen.
Julian Schelb: Großes Pech, starkes Rennen
Für das U23-Trio des Lexware-Rothaus Teams verlief die EM nicht nach Wunsch. Julian Schelb zeigte eine hervorragende Leistung und es stand am Ende nur der 19. Platz. Die Ursache für dieses Missverhältnis fand sich bereits in der ersten von drei Startrunden über gut 500 Meter.
„Ich habe einen Schlag ans Hinterrad bekommen und dann hat sich die Kette zwischen Ritzel und Rahmen verklemmt“, erklärte Julian Schelb das Verhängnis. Er musste einen Boxenstopp einlegen und ging mit über einem Kilometer Rückstand wieder ins Rennen.
Was er an diesem Tag drauf gehabt hätte, zeigen die Rundenbestzeiten, die zweimal für ihn gemessen wurden. Kein Wunder, dass er hinterher von einem „optimalen Rennen“ sprach und dass er gezeigt hätte, „dass ich es noch kann“.
Mit 3:38 Minuten Rückstand lag er noch vor Christian Pfäffle, der als 24. (+4:37) ins Ziel kam. Auch Pfäffle, der wegen seines Infekts erst am Freitag anreiste, wurde durch einen Sturz nach dem Start aufgehalten und musste eine Aufholjagd beginnen. „Deshalb bin ich eigentlich auch ganz zufrieden mit meiner Leistung“, meinte Pfäffle. Allerdings hätte es auch in die Top 20 reichen können, denn die letzten beiden Runden war er mit Julian Schelb unterwegs. Als es in einer größeren Gruppe bis Platz 15 in den letzten Anstieg ging, da hatte Pfäffle auch noch einen Kettenklemmer.
Für Martin Gluth endete die EM auf Platz 37 und mit einer Menge Ärger. Er wurde in der Startphase „abgeschossen“ und danach ging auch noch eine Menge schief. „Der Sturz hat mich ganz schön aus dem Konzept gebracht und in der vierten Runde habe ich mir auch noch einen selbst verschuldeten Sturz geleistet. Ich hatte keine Power und dann habe ich auch noch Rückenschmerzen bekommen“, kommentierte Gluth einen missglückten Wettkampftag, der mit 7:56 Minuten Rückstand endete.
Der Europameistertitel ging an den Franzosen Jordan Sarrou (1:25:13), der mit zwölf Sekunden Vorsprung auf den Belgier Jens Schuermans und 14 Sekunden vor Hugo Drechou (Fra) gewann. Bester Deutscher war Markus Schulte-Lünzum, der auf Rang 16 drei Sekunden schneller war als Julian Schelb.