Swiss Bike Cup und UCI Junior Serie Haiming: Georg Egger trotz Defekt auf Platz zwei

April 24, 2017 6:55 am

Lexware Mountainbiker Georg Egger hat beim Swiss Bike Cup im österreichischen Haiming im U23-Rennen nach einem Defekt den Sieg nur knapp verpasst. David List belegte im Rennen der UCI Junior Serie Rang neun, Jannick Zurnieden erfüllte mit Rang 14 die WM-Norm.

Georg Egger ist in seinem zweiten Saison-Rennen der erhoffte Schritt nach vorne gelungen. Im Ötztal lag sogar ein Triumph in Reichweite. Der Deutsche Vize-Meister der U23 lag nach drei Runden mit 16 Sekunden Vorsprung in Führung. „Ich habe mich eigentlich stärker gesehen als alle anderen“, meinte Egger im Nachhinein.
Doch dann erwischte er in einer Kurve wohl einen spitzen Stein, der einen schleichenden Plattfuß am Hinterrad verursachte.
Während er an der Technischen Zone wechselte, konnte der Schweizer Filippo Colombo vorbeigehen und Gioele Bertolini aufschließen. Mit dem Italiener schaffte es Egger jedoch bis Ende der vierten von sechs Runden wieder zu Colombo aufzuschließen.
Bertolini schwächelte dann und erlitt Defekt. So wurde die letzte Runde zum Duell zwischen Egger und Colombo. Der Eidgenosse erwies sich am letzten steilen Anstieg als eine Idee stärker. „Ich habe mit meiner Aufholjagd natürlich investieren müssen. Aber Platz zwei ist okay, es war ein Schritt nach vorne, das passt“, konstatierte Egger, der mit 16 Sekunden Rückstand auf Colombo (1:24:09) das Ziel erreichte. Dritter wurde der Franzose Maxime Loret (+1:17).
Eggers Lohn waren auch 40 Weltranglistenpunkte, die den aktuell 102. bei der nächsten Veröffentlichung der Rangliste wohl unter die besten 100 der Welt bringen werden.

UCI Junior Serie: Zurnieden fährt taktisch klug
Für David List war das Rennen in Haiming eher ein Zwischenspiel, eine Abwechslung zum Programm, das aktuell größere Priorität genießt. Der Friedrichshafener hat drei schriftliche Abiturs-Prüfungen vor sich und ging deshalb nicht optimal vorbereitet ins Rennen.
Nicht optimal hinbekommen hatte er auch das Setup an seinem Scott-Bike. „Ich weiß noch nicht was falsch war, gestern hat im Training alles funktioniert. Da war heute kein Flow drin“, rätselte er nach dem Rennen. Jedenfalls kam er auf dem wurzeligen Kurs mit seinen Einstellungen nicht zurecht und fiel von Rang sechs auf zwölf zurück.
In der letzten Runde gelang ihm noch der Sprung unter die besten Zehn und als Neunter mit 2:25 Minuten Rückstand auf den Schweizer Alexandre Balmer (1:12:20) bester Deutscher.
Fünf Positionen hinter ihm kam Jannick Zurnieden ins Ziel (+2:53) und der Freiburger hatte die Vorgaben von Bundestrainer Marc Schäfer und seine eigenen voll erfüllt. Er sollte sich in der Anfangsphase etwas zurückhalten und versuchen ein konstantes Rennen zu fahren.
„Es lief vom Start weg gut und ich habe die ganze Zeit versucht meinen Platz zu halten“, erklärte Zurnieden.
An 17. Stelle blieb er bis Anfang der vierten von fünf Runden immer in Schlagdistanz zu dem 15. Rang, der für ihn die zweite Hälfte der WM-Norm bedeuten würde. Dann zog er das Tempo noch mal an und als es in die Schlussrunde ging, lag er bereits an 14. Stelle. Mit der fünftbesten Rundenzeit zum Schluss hielt er sich auch seine Konkurrenten um diese Position vom Leib und verbuchte damit zum zweiten Mal ein so genanntes B-Kriterium.
„Ich bin total zufrieden mit meinem Rennen, die Form passt“, meinte Zurnieden. Von Bundestrainer Marc Schäfer kam ein extra Lob: „Er ist ein taktisch sehr kluges Rennen gefahren, hat das umgesetzt, was wir besprochen haben und die Erfahrungen von Bad Säckingen umgesetzt.“
Kein Erfolgserlebnis gab es für Lars Hemmerling. Der Saarländer war gesundheitlich nicht auf der Höhe und hatte auch noch einen Defekt zu beklagen. Rang 69 mit 16:09 Minuten Differenz ist sicherlich nicht was der St. Ingberter zu leisten imstande ist.