Vaude Trans Schwarzwald: Race-Tagebuch von der Hatz durch den Schwarzwald

August 15, 2014 3:32 pm

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Die Trans Schwarzwald 2014 wird wieder eine packende Hatz auf fünf Etappen. Wir berichten täglich live in unserem Lexware-Tagebuch von den Eindrücken aus dem Fahrerfeld und dem Betreuerstab.  

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17. August 2014: Das große Finale
von Matthias Bettinger

Die Vaude Trans Schwarzwald 2014 ist Geschichte und mit fünf Fahrern unter den Top 20 auch sehr erfolgreich für unser Lexware Mountainbike Team zu Ende gegangen. Heute Darf ich, der Matze, einen finalen Tagebucheintrag hinterlassen.

Als erstes will ich die Chance nutzen, unserem gesamten Team hinter dem Team ein riesiges DANKESCHÖN zu sagen. Angefangen bei Daniel, der die gesamte Vorplanung gemacht hat, über Reiner, der uns die  fünf Tage immer lecker bekocht hat. Unseren Mechanikern Linus und Martin, die unsere mit Dreck überzogenen Scott Bikes jeden Abend wieder wie neu aussehen ließen. Danke auch an Dani, die unsere müden Muskeln wieder munter knetete und mit Unterstützung von Dagi und den Gutmanns uns an den Verpflegungsdepots immer mit neuen Trinkflaschen versorgte. Mit so einem Team macht die Quälerei über fünf Tage super Spaß.

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Jetzt noch kurz zur Etappe Nummer 5.
Schlussetappe bei der Vaude Trans Schwarzwald  – das heißt nochmal alles aus sich rausholen. Durch die extrem knappen Zeitabständen im Gesamtklassement wurde wieder direkt vom Startschuss in Sasbachwalden ein unwahrscheinlich hartes Tempo angeschlagen. Aus unserer Sicht konnte nur Georg das Tempo am ersten Anstieg, der sich  über fast 13 Kilometer  hinzog, mit der Spitze bewältigen. Sascha und Markus waren mit einer kleinen Lücke in der zweiten Gruppe. Ich hatte heute schwer mit der Wetterumstellung zu kämpfen und musste direkt reißen lassen und meinen Rhythmus fahren. Die letzten zwei Anstiege der Etappe hatten es nochmal in sich, Georg fuhr heute wieder ein sehr gutes Rennen und erreichte das Ziel auf Platz 6, gefolgt von Sascha und Markus mit den Plätzen 7 und 10. Ich erreichte den Zielstrich in Offenburg als 16. und Heiko kämpfte sich als 22. durch die Weinberge der Ortenau.

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Im Gesamten sicherte sich Sascha einen super 5. Gesamtrang. Markus machte heute noch Plätze gut und wurde 7. Ich musste leider noch drei Fahrer vorbei ziehen lassen, aber konnte mich mit Platz 10 gerade noch unter den Top 10 halten. Georg und Heiko rundete das super Ergebnis mit den Plätzen 14 und 18. ab.

Somit alle Lexware Mountainbike Team Fahrer den Besten 20 Bei der 9. Vaude Trans Schwarzwald.

Ich hoffe ihr hattet viel Spaß beim Lesen unseres Tagebuchs bis bald
Euer Matze

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16. August 2014: Keine Schilder mehr da
von Georg Egger

Am heutigen Samstagmorgen zeigte sich der Schwarzwald wieder einmal von seiner besten Seite… Regen und Temperaturen um die 10 Grad. Trotz der vergangenen harten drei Etappen waren wir alle wieder motiviert auf die heutige Etappe, die von Bad Rippoldsau nach Sasbachwalden führte. Für uns Fahrer standen 72 km gespickt mit 2330 Höhenmetern auf dem Programm.
Gleich zu Beginn der Etappe ging es in einen 200 Höhenmeter umfassenden Anstieg, in dem sich das Feld durch das hohe Tempo erstmals auseinanderriss. Meine Kollegen und ich waren aber dennoch gleich wieder vorn dabei.

Die nächste extreme Tempoverschärfung erfolgte dann bei Kilometer 23, als die Vaude-Jungs vorne ordentlich Druck machten. An diesem Anstieg mussten Heiko, Markus und Sascha reisen lassen, Matze und mir gelang es, den Anschluss nach vorn zu halten. Oben angekommen ging es dann erst einmal in eine lange, verdiente Abfahrt, wo man sich etwas entspannen konnte, bevor es in die 2. Hälfte der Etappe ging.

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In einem steilen Schotteranstieg bei Kilometer 32 konnten Matze und ich das Tempo der Vaude Jungs und eines Portugisen nicht mehr mitgehen und ließen ein Loch reisen. In einer Vierergruppe fuhren wir dann als Verfolger der 3 Mann starken Spitzengruppe in die Abfahrt zur zweiten Feedzone. Heiko, Sascha und Markus kamen währenddessen von hinten wieder näher an uns heran und hatten einen Abstand von etwa 1-2 Minuten.

Nun ging es in den vorletzten steilen und auch technischen Anstieg der Etappe, welchen ich zusammen mit Matze und Simon Stiebijan bezwang. Oben angekommen ging es in einen coolen Trail, der gerade anfing richtig Spaß zu machen als auf einmal die Spitze vor mir stand und wartete. Grund dafür war die fehlende Beschilderung der restlichen Strecke.
Nach sämtlichen Diskussionen wurde dann beschlossen, die Zwischenzeiten aus der Feedzone 2 zur Heranziehung eines Ergebnisses zu nehmen. Was für unser Team bedeutete, dass Heiko auf Rang 20, Markus auf Rang 9, Sascha auf 8, Matze auf 5 und ich auf Platz 4 landete.

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Bin gespannt auf den morgigen Tag, drückt uns die Daumen!
Allways fullgas, Georg !!!

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15. August 2014: Vom Start an reingeballtert
von Sascha Weber

Heute bin dann ich dran mit dem Tagebuch von der Vaude Trans Schwarzwald. 3. Etappe war angesagt – jeder hatte sich im Kopf schon auf eine harte Etappe eingestellt. Nachdem es gestern mit einer großen Gruppe relativ locker zu ging, wusste jeder: heute knallt es richtig und das Wetter war auch nicht auf unserer Seite.

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Wobei als richtiger Crosser mir das normal nicht allzu große Probleme bereiten sollte :))) Naja ok, nachdem es für mich heute um die Gesamtwertung ging, da ich die beiden ersten Etappen auf Platz 4 abgeschlossen hatte, war ich voll motiviert.
Sofort ging es im Regen am Start richtig los, der Portugiese auf Rang 3 im Gesamtklassement war an der ersten Teerrampe sofort am Ballern. Sein Feuer war aber nur kurz. Danach ging es oben auf der Höhe entlang. Es war auf gut deutsch “schweinekalt” und nass – und immer ging es links und rechts. Im ersten Anstieg ging es dann richtig zur Sache – immer wieder in enge Waldwege hinein… man hatte ich zu kämpfen!

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Vor 10 Minuten noch gefroren, war ich nun zu warm angezogen. Das habe ich aber in der Verpflegung korrigiert und alles weggeworfen…
Danach lief es besser. Markus und ich konnten in der Abfahrt runter nach Woflach – echt ein schöner Waldweg – uns zusammen mit 2 weiteren Fahrern aus der ersten großen Gruppe absetzen. Wir hatten eine kleine Lücke im nun folgenden vorletzten Anstieg des Tages… man war der steil!! Markus Kaufmann und der Portugiese Ferrera konnten aufschließen und es ging nun richtig die Post ab. Kaufmann versuchte mit aller Macht die Lücke auf unseren Kumpel Stiebi vom Team Bulls zu schließen. Der war bereits bei Kilometer 19 ‚abgehauen‘ und hatte zu dem Zeitpunkt ein Polster von 2:30minuten auf uns. Er hat am Ende das Ding gewonnen… hat mich echt gefreut. Markus und ich haben uns viel mit ihm auf das Rennen vorbereitet.
Für mich war, als Kaufmann Gas gegeben hat, dann erstmal die Luft raus und ich musste mein Tempo fahren, um hinten raus nicht völlig einzugehen. In der Zwischenzeit konnte Jochen Käs wieder von hinten aufschließen – er musste am Depot anhalten und seine Schuhe und Laufrad wechseln. Das hat ihn sicher einiges an Zeit gekostet. Wir waren also 10 Kilometer vor dem Ziel zu Viert unterwegs. In so einem Finale bekomme ich immer noch einen extra Schub… also Vollgas.
Im letzten Anstieg habe ich nochmals ein paar Körner gefunden und alles versucht, um den 5. Platz zu erreichen. Die letzte Abfahrt – auch wieder Singletrail – voll laufen lassen und unten ganz knapp hinter dem Portugiesen 5. … Cooles Ergebnis auf einer echt schweren Etappe. Markus hat hinter Jochen Rang 7 belegt. Damit ist er jetzt auch in den Top 10 der Gesamtwertung. Matze kommt als 10. rein und festigt somit auch seinen Top 10 Platz im Gesamtklassement. Heiko ging es heute besser. Er wird 15. und hat unterwegs wertvolle Arbeit für uns geleistet, als es anfangs noch nicht so lief. Georg, unser Jungspund, hatte leider ein plattes Hinterrad in der langen Abfahrt nach Wolfach. Bis dahin war er mit uns unterwegs und fährt wirklich stark für seine zarten 19 Jahre 😉 Sooooo alles gut, zufrieden, aber doch richtig fertig… jetzt wieder mal Nudeln (brauch ich ab Sonntag erst mal nicht mehr…) Ein dickes Dankeschön noch an das Betreuerteam!!! Wir sind wirklich super versorgt und das Material wird gerade schon wieder gepflegt damit wir morgen wieder los können.

Bis dahin euer Sascha

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14. August 2014: 5x Top 20 – nicht so schlecht
von Heiko Gutmann

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Heute auf dem Programm: Zweite Etappe der Vaude Transschwarzwald. Unser interner Ablauf im Team hat sich bereits eingespielt, von oben sollen wir heute auch trocken bleiben, alle sind guter Dinge – da konnte der Startschuss doch ertönen.

Die ersten 10km ging es leicht ansteigend ein Tal hoch bis zu einer kurzen technischen Passage, ab da wurde das Tempo ein bisschen verschärft, aber von uns Lexware-Fahrern waren alle in der Spitzengruppe vertreten. Mein Gefühl auf dem Bike war heute deutlich besser als gestern. Es gab immer wieder Ausreißversuche, die aber immer wieder gestellt wurden. 15 Kilometer vor dem Ziel gab es nochmal einen langen Teeranstieg, in den wir  mit 30 Mann in einer großen Gruppe rein gefahren. Markus Kaufmann machte vorne ordentlich Tempo, so dass einer nach dem anderen hinten raus fiel, leider musste ich die Jungs auch ziehen lassen. Sascha, Markus, Matze und auch Georg konnten die Gruppe halten. Vor dem Ziel kam nochmal eine kurze technische Abfahrt, bei der sich Sascha und Markus vorne einreihten, bevor es die letzten 500m auf Kopfsteinpflaster nach Freudenstadt hoch ging. Am Ende konnten die Jungs die sehr guten Plätze 4 und 5 einfahren, Georg wurde 10. und Matze 12. Ich bin mein Tempo zu Ende gefahren und wurde am Schluss 19.

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Jetzt heißt es, den Speicher wieder auffüllen und relaxen. Morgen wartet die wohl schwerste Königsetappe auf uns. Die Bikes sind dank unserem Mechaniker Martin Welz schon wieder ready für Morgen. Daniela massiert gerade fleißig und Dan hat die Orga gemeinsam mit Linus voll im Griff.

Bis morgen – Grüße Heiko

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13. August 2014: Endlich geht es los!
von Markus Bauer

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13.08.  – erste Etappe der Vaude Trans Schwarzwald 2014. Ein Rennen, auf das ich mich die letzten Tage gut vorbereitet hatte. Die Anreise zum Startort gestern war bis auf kleine Laufradprobleme bei meinem Teamkollege Sascha entspannt. Heute morgen standen wir fünf Jungs vom Lexware Mountainbike Team also voll motiviert am Start. Georg macht als U23-Sportler im ersten Jahr seine erste Erfahrung mit einem Mehretappen-Rennen. Matze und Heiko – die beiden Urschwarzwälder – wollen sich mal wieder vorne präsentieren. Sascha – der etatmäßige Straßen-/ Cyclocrossfahrer – hat sich mit guten Ergebnissen in den letzten Wochen auf dem Mountainbike ebenfalls perfekt vorbereitet. Bei mir lief es die letzten Wochen ebenfalls super. Es scheint also alles angerichtet…
Nun aber zum Renngeschehen:
Auf die Plätze fertig los… pünktlich um 11:00 Uhr fiel der Startschuss und es wurde direkt scharf geschossen. Den ersten  Anstieg mit 400 Höhenmetern ging es im Vollgas hoch. Oben war das Feld bereits in mehrere Gruppen geteilt. Wir alle hatten zu kämpfen. Nur Matze schaffte es auf Anhieb in die Verfolgergruppe, die am Ende um Rang 4 gekämpft hat. Georg und ich haben den Anschluss wenig später herstellen können – doch das war im Nachhinein ein Fehler. Ich musste bei dieser Aktion zu sehr ans Limit gehen und habe dafür im Nachhinein bezahlt. So konnte ich, als Heiko und Sascha von hinten kamen, nicht mehr mitgehen und musste mich mit der zweiten Verfolgergruppe zufrieden geben.
Sascha hat den Anschluss irgendwann geschafft und am Ende einen hervorragenden 4. Platz belegt. Auch der Abstand nach vorne (1:38min) ist noch nicht allzu groß. Matze hatte kurz vor dem Ziel auf Rang 6 liegend noch einen Kettenklemmer und musste als 10. laufend die letzten Meter zurück legen.

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Für Georg unseren jüngsten wurde es hintenraus ein langer Tag. Am letzten Anstieg habe ich ihn eingeholt und wir sind zusammen ins Ziel gefahren. Platz 15 für ihn und 16 für mich sind natürlich lange nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Zum Glück kommen ja noch vier Chancen auf ein Erfolgserlebnis. Heiko hat es noch schlimmer erwischt. Zwischenzeitlich haben wir gemeinsam in einer Gruppe gekämpft, dann musste er jedoch zwei Mal anhalten, um Platten zu flicken….
Jetzt steht Massage auf dem Programm, dann essen und dann früh ins Bett. War kein einfacher Tag bei 15 Grad und Regen im Schwarzwald.

Bis morgen, Grüße Markus