Afxentia Etappenrennen auf Zypern: Etappensieg für Schwarzbauer, Gesamtrang 6 für Egger
Beim 23. Afxentia Etappenrennen auf Zypern ist Georg Egger und Luca Schwarzbauer vom Lexware Mountainbike Team ein überzeugender Einstand in die Saison geglückt. Egger belegte beim SHC dotierten Viertages-Event Rang sechs, Schwarzbauer landete auf Platz elf und beim Prolog gar einen Etappensieg.
Die vier Tage auf der Mittelmeer-Insel begannen für das Duo vom Team aus dem Hochschwarzwald mit einem mittel-lauten Paukenschlag. Luca Schwarzbauer düpierte den Rest der hochklassigen Konkurrenz und gewann das 14,5 Kilometer lange Auftaktzeitfahren acht Sekunden vor dem Dänen Sebastian Fini Carstensen und 14 Sekunden vor Ex-U23-Weltcupsieger Martins Blums aus Lettland.
Dass er die Führungsposition nicht würde halten können, war Luca Schwarzbauer klar. „Damit hätte ich niemals gerechnet. Wir wollen den Ball mal flach halten, aber es ist super cool mal einen Tag im Gelben Trikot verbringen“, kommentierte der Nürtinger seinen Coup.
Georg Egger hatte Pech mit einem Kettenklemmer und fuhr zudem einmal „gradeaus in einen Busch“, so dass er mit Rang zehn noch gut bedient war. Und da bereits andeutete, dass mit ihm zu rechnen ist.
Das zeigte sich am zweiten Tag, als er beim 52 Kilometer langen Point-to-Point-Rennen als Tages-Elfter in der Gesamtwertung auf Position sechs nach vorne schob.
Er war bis zum letzten Anstieg in der Spitzengruppe und kassierte dann (nur) 1:12 Minuten Rückstand. Damit war er ziemlich zufrieden. „Ich habe versucht kontrolliert zu fahren und so lange wie möglich dabei zu bleiben“, erklärte der Deutsche Vize-Meister. „Aber die haben vorne ziemlich geballert.“
So versuchte er in kürzeren Abfahrten immer wieder aufzurollen und blieb auch bis zum letzten Anstieg in Kontakt mit der Spitze. „Da konnte ich allerdings keine Bäume mehr ausreißen“, gestand Egger.
Luca Schwarzbauer hatte da indes keinen guten Tag, denn es stellten sich schon früh Rückenprobleme ein, die ihm das Leben schwer machten. Er kam nur als 22. ins Ziel und fiel auf Gesamtrang 16 zurück. Er glaubte mit einer Korrektur der Sitzposition wieder weiter vorne landen zu können und ging zuversichtlich in den dritten Tag.
Den konnte Georg nutzen, um sich mit einem achten Platz und nur zehn Sekunden Rückstand auf Tagessieger Timofei Ivanov (Russland) noch mal um eine Position zu verbessern. „Ultra hart sei es gewesen“, so Egger und er sei „hundert Mal gestorben“, am Ende aber froh, dass er die Spitzengruppe halten konnte.
„Game Over“, aber 100 Punkte
Luca Schwarzbauer bestätigte seine Zuversicht mit einer guten Leistung, obschon er weiter über Rückenprobleme zu klagen hatte. „Ansonsten war alles gut und die Etappe war richtig cool“, so Schwarzbauer, der damit auf die zwölfte Position vorrückte. Die Rückenprobleme seien wohl auf „Fehler im Wintertraining“ zurückzuführen. Zu wenig hätte er für die Stabilität gemacht und zudem fast nur auf dem Cross-Rad trainiert.
Am letzten Tag in Macheras-Gebirge, führte Luca Schwarzbauer das finale Cross-Country-Rennen in Runde eins sogar an. „Da hat es mich nach vorne gespült – wie so oft“, meinte er im Ziel verschmitzt. „Aber das war leider nicht gut.“ Zu hoch war das Tempo für ihn. Im Gegensatz zu Teamkollege Egger musste der 22-Jährige abreißen lassen und wurde dann von einer Gruppe dahinter eingeholt. Am Ende war es Rang 14, 1:31 Minuten hinter Etappensieger Wawak (1:24:52). Immerhin: in der Gesamtwertung schob er sich auf den elften Rang, 6:08 Minuten hinter dem Tschechen Jan Skarnitzl (6:18:12) und hatte damit Grund genug eine positive Bilanz zu ziehen.
„Trainingstechnisch gibt es sicher noch Luft nach oben, aber mein gutes Gefühl hat sich bestätigt. Ich bin im Großen und Ganzen überglücklich über meine Performance“, bilanzierte Schwarzbauer.
Sein Teamkollege Georg Egger stand daneben und drückte seinen vier Tagen einen ähnlichen Stempel auf. „Mein Ziel habe ich erreicht. Ich bin ja nicht der Mann für eine Frühform, aber im Vergleich zum letzten Jahr als ich 17. , macht mich das schon sehr zufrieden.“
Es war der sechste Gesamtrang (+2:33), eine Position verlor er noch an den Österreicher Karl Markt. Bis zur Schlussrunde lag Egger in der achtköpfigen Spitzengruppe. „Dann war ‚Game Over’“, bekannte der Deutsche Vize-Meister. „Die Beine waren heute nicht mehr so gut, ich hatte immer Mühe mitzukommen. Aber im Großen und Ganzen haben die vier Tage gepasst“, bilanzierte Egger.
100 Weltranglistenzähler konnte er beim hoch dotierten Klassiker notieren, Kollege Schwarzbauer deren 60. Neben den intensiven Trainingstagen war das eine schöne Belohnung.
Das Duo bleibt noch eine Woche auf Zypern, um zu Trainieren. Georg Egger wird am kommenden Sonntag in Amathous ein Eintages-Rennen bestreiten, Luca Schwarzbauer lässt das zugunsten eines Trainingsblocks aus.