Bundesliga-Auftakt in Heubach / Bericht
Schwarzbauer zeigt sein Potenzial
Luca Schwarzbauer vom Lexware Mountainbike Team hat beim Bundesliga-Auftakt in Heubach überraschend Rang sieben belegt und war vor Teamkollege Georg Egger der beste Deutsche. In der U23 hatte Max Brandl Defektpech, wurde aber noch Vierter. Thore Hemmerling fuhr in der UCI Junior Serie in die Punkte.
Auch die Experten waren erstaunt, als Luca Schwarzbauer bei eiskalten Temperaturen und matschigem Untergrund auf dem 4,3 Kilometer langen Kurs an sechster Stelle liegend in die zweite von sechs Runden einbog. Eine Runde ist noch kein ganzes Rennen, doch Luca Schwarzbauer dachte gar nicht daran in dem Feld mit vielen Weltklasse-Fahrern seine Position aufzugeben.
Bis zur vierten von sechs Runden verteidigte er seine Rang sechs, ehe ihn dann Krämpfe zu beklagen hatte. Er ließ sich aber nicht beirren, auch nicht davon, dass er vom Schweizer Reto Indergand passiert wurde, der immerhin im Weltcup auch schon Top-Ten-Resultate erzielt hat.
„Ich dachte schon, der hat noch mal ein anderes Tempo, aber ich war weiter kontrolliert unterwegs und bin ich auch über die Krämpfe hinweg gekommen“, berichtete der Nürtinger.
Auch Georg Egger (Obergessertshausen), Kollege im aus dem Hochschwarzwald, hielt er auf Distanz und beendete das Rennen als bester Deutscher auf einem nie erwarteten siebten Rang, 3:36 Minuten hinter dem tschechischen Sieger Ondrej Cink (1:26:56).
„Dass ich bei dieser Besetzung hier Siebter werden kann, das gibt Selbstvertrauen und zeigt mein Potenzial. Es zeigt mir auch, dass es Sinn macht, was ich hier betreibe“, erklärte ein überglücklicher Schwarzbauer, der von seinen Teamchefs herzlich umarmt wurde.
Georg Egger kam in der vorletzten Runde bis auf 13 Sekunden an seinen Freund heran, doch an diesem Tag war er nicht stark genug.
Er wurde Achter (+3:56), ein Ergebnis, das für ihn „okay“ war, aber keine Jubelarien auslöste. „Ich denke, ich habe es mir gut eingeteilt. Aber ich habe mich heute nicht so frisch gefühlt, wie ich es mir gewünscht hätte. Die eine oder andere Position wäre noch drin gewesen“, meinte Egger. „Die Abfahrt bin ich gut runter gekommen, aber im Anstieg war ich nicht so stark.“
U23: Brandl verliert Führung durch Defekt
Max Brandl übernahm im U23-Rennen in der ersten Runde zur Hälfte des 2,5 Kilometer langen Anstiegs das Kommando. „Ich wollte defensiv los fahren und habe das auch gemacht. Bei der Hälfte des Anstiegs habe ich gemerkt, dass ich mich sehr gut fühle“, erklärte Brandl.
Er setzte sich an die Spitze, der Spanier Jofre Cullell und Antoine Philipp konnten folgen. In der Abfahrt gelang es Brandl eine Lücke zu reißen.
Mit 13 Sekunden Vorsprung ging er in die zweite von fünf Runden.
Doch da war schon die Luft aus seinem Hinterrad entwichen.
Er mühte sich den Weg zur Technischen Zone hinauf, ließ sich das Hinterrad wechseln und setzte seine Fahrt an sechster, siebter Stelle wieder fort. „Es hat relativ lange gedauert, aber ich wollte dann möglichst schnell wieder nach vorne“, berichtet Brandl.
Das gelang ihm auch. Ende von Runde drei kam er an vierter Stelle aus der Abfahrt, doch der Kraftakt hatte ihn einige Körner gekostet. „Mir hat dann die Energie gefehlt“, bekannte der Deutsche U23-Meister, „ohne den Defekt hätte ich heute wohl um den Sieg mitfahren können. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit dem Rennen. Mit 1:30 Minuten Rückstand auf den Franzosen Clement Berthet überquerte er als Vierter die Ziellinie.
Gastfahrer Martin Vidaurre wurde starker Achter (+2:16), während David List nur sieben Sekunden dahinter als Zehnter die Ziellinie überquerte.
Er wurde am Start etwas zurückgeworfen, weil vor ihm der Niederländer David Nordemann nicht ins Pedal kam. Von Position 17 nach einer Runde verbesserte sich der Friedrichshafener noch auf Platz zehn. „Ich denke, ich bin dann ein gleichmäßiges Rennen gefahren. Es war solide, aber nicht überragend“, so List. Aber im Blick auf die zurückliegende Trainingsphase, zeigte er sich nicht unglücklich. „Ich denke für den Weltcup in Albstadt sollte es passen“, meinte List.
Jannick Zurnieden landete auf Position 29 (+8:28). Nach zwei Runden hatte er an 15. Position gelegen, doch dann erlitt er einen Defekt. „Ich habe da nicht nur viel Zeit, sondern auch total meinen Rhythmus verloren“, gestand Zurnieden.
Lars Hemmerling wurde 36. (+10:45). Der St. Ingberter kam gut den Berg runter, doch im langen Anstieg hatte er mächtig Mühe. „Da habe ich immer verloren, das ist Runde um Runde deprimierend“, meinte Hemmerling, der mit seinem Körpermaßen für solche Strecken aber auch nicht gerade geschaffen ist. „Als Training war es okay.“
Junioren: Hemmerling fährt in die Punkte
Thore Hemmerling freute sich in seinem ersten Rennen in der UCI Junior Serie über einen 23. Platz, 5:12 Minuten hinter dem mexikanischen Sieger Adair Gutierrez (1:00:14).
Dabei hatte Hemmerling nicht gerade einen optimalen Start. Zweimal wurde er von einem Sturz aufgehalten. Doch der Deutsche U17-Meister ließ sich nicht aufhalten und lag nach einer Runde bereits an 25. Stelle.
„Berg runter hat das in dem Matsch super Spaß gemacht und Berg hoch ging es auch ganz gut“, freute sich Hemmerling über seine ersten Punkte, was in einem 120-Starterfeld schon ziemlich erfreulich war. „Die Beine waren wie gewünscht.“