Catalunya Bike Race: Eins, zwei, drei – Lexware-Trio landet einen Coup
Zum Abschluss der Saison haben Georg Egger, Max Brandl und Luca Schwarzbauer in Spanien noch mal richtig aufgetrumpft. Bei der Königsetappe des Catalunya Bike Race besetzten sie das komplette Podest und Georg Egger landete in der Gesamtwertung auf Rang zwei.
„Das war der absolute Hammer!“ Luca Schwarzbauer konnte auch noch am Tag danach seine Freude über den Coup vom Samstag nicht verhehlen. Ausgerechnet auf der Königsetappe des Catalunya Bike Race konnte das U23-Trio vom Team aus dem Hochschwarzwald der höher eingeschätzten Konkurrenz ein Schnippchen schlagen und – eins, zwei, drei – das komplette Podest besetzen.
In einer matschigen Bergauf-Passage, es waren ungefähr 14 von 62 Kilometern auf der Cerdanya-Hochebene gefahren, rissen Georg Egger und Luca Schwarzbauer eine kleine Lücke. Und nahmen dann das Rennfahrer-Herz in beide Hände. „Wir haben eine Egger-Schwarzbauer-Aktion gemacht“, berichtet Schwarzbauer, „und haben voll draufgelatscht.“
Sie vergrößerten den Vorsprung, während in der Verfolgergruppe Max Brandl die taktische Team-Karte spielte und in Singletrails bisweilen das Tempo etwas dosierte.
„Das war auch taktisches Training“, meinte Brandl hinterher. Etwa bei Kilometer 52 registrierte das Flucht-Duo dann aber, dass die Verfolger näher kamen. Georg Egger zündete noch mal den Turbo und Schwarzbauer musste seinen Team-Genossen ziehen lassen.
Doch hinter ihm sprengte Max Brandl die Verfolgergruppe und fuhr mit Marius Michalek zu Schwarzbauer auf. Auf der folgenden Abfahrten hängten die beiden Cross-Country-Spezialisten den Polen dann ab. Georg Egger holte sich den Etappensieg, Max Brandl und Luca Schwarzbauer fuhren sechs Sekunden dahinter als Zweiter und Dritter über die Ziellinie. „Heute ist alles super gelaufen“, freute sich Egger über seinen Erfolg, der ihn in der Gesamtwertung auf den zweiten Rang nach vorne brachte.
Eggers Pech beim Auftakt-Zeitfahren
Das Trio hatte auf diesem Parforce-Ritt auch einige internationale Klasse-Leute und Olympia-Teilnehmer hinter sich gelassen. „Als wir die Startliste gesehen haben, rechneten wir uns vielleicht mal Plätze zwischen fünf und zehn aus“, bekannte Luca Schwarzbauer.
Am ersten Tag hatte der Nürtinger noch keine guten Beine und wurde beim Zeitfahren mit 6:18 Minuten Rückstand lediglich 16., während Max Brandl auf den 42,25 Kilometern auf Rang sieben 3:53 Minuten Differenz hatte.
Georg Egger als Bester mit der fünftbesten Zeit (+2:11) ins Ziel gekommen. Doch dabei hatte er Pech mit einem Defekt. Egger war super unterwegs, als er sich in der letzten Abfahrt einen Plattfuß holte und dabei möglicherweise auch die Chancen auf den Gesamtsieg einbüßte. Nach der Schluss-Etappe standen 2:30 Minuten Rückstand auf Francesc Guerra zu Buche.
Der Spanier, ein 52 Kilogramm-Leichtgewicht, hängte Egger auf der 28 Kilometer langen Etappe am Sonntag in einer immens steilen Passage ab.
Beide hatten zu diesem Zeitpunkt in Führung gelegen. „Da war für mich nicht mehr drin“, bekannte Egger, der noch von Position zwei auf sechs zurückfiel und dabei auch noch seinen Teamgenossen Max Brandl vorbei ziehen lassen musste.
„Schade mit dem Plattfuß am Anfang, aber ich kann hochzufrieden sein mit meiner Verfassung und dem zweiten Platz“, so Egger. Das Ziel, Weltranglistenpunkte zu ergattern, hat der Obergessertshausener jedenfalls voll umgesetzt. 70 Zähler werden ihm gut geschrieben.
Max Brandl kämpfte noch um den dritten Gesamtrang und wäre es noch ein klein wenig länger gegangen, so hätte der Freiburger Student Marius Michalek wohl noch vom Podest verdrängt. Neun Sekunden fehlten Brandl als Tages-Fünftem und Gesamt-Vierten (+3:30) auf Rang drei.
„Wenn man innerhalb von eineinhalb Stunden 1:30 Minuten aufholt, dann kann man davon ausgehen, dass noch mehr drin gewesen wäre. Aber im Endeffekt können wir voll zufrieden sein“, erklärte Brandl. „Der Trip nach Katalonien hat sich gelohnt.“
Luca Schwarzbauer hatte mit den steilen Anstiegen am letzten Tag seine liebe Mühe und wurde Neunter (+3:06). Was in Anbetracht der Konkurrenz immer noch gut war, ihn aber den sechsten Gesamtrang kostete. Am Ende wurde er als Achter (+7:39) geführt. „Im Großen und Ganzen waren die drei Tage großartig für uns Drei“, bilanzierte er nach drei Tagen auf „teilweise äußerst schwierigen Trails.“