Deutsche Meisterschaft XCO Bad Säckingen: Wehrle gelingt der Coup – Bauer holt Bronze

20.07.2014   Markus Bauer vom Lexware Mountainbike Team ist am Sonntag bei der DM in Bad Säckingen der Sprung aufs Podium gelungen. Mit der Bronze-Medaille schrieb er Geschichte. Lena Wehrle vom Lexware Junior-Team wurde überraschend Deutsche Meisterin in der U23.   

Lena Wehrle hatte wohl niemand auf der Rechnung als Nachfolgerin von Helen Grobert als Deutsche U23-Meisterin. Die Buchenbacherin aber sah sich motiviert von ihrem Freund Georg Egger, der zwei Wochen zuvor in Hausach Deutscher U23-Meister geworden war.
„Ich habe daran gedacht, wie schön das wäre, wenn ich auch ein Meistertrikot hätte. Das war eine mega Motivation“, erklärte Lena Wehrle.
Motivation und starke Fahrtechnik machten diesen großen Coup dann möglich.
In der dritten von vier Runden holte sie die führende Majlen Müller (Wuppertal) ein und als die noch mal attackierte, konterte Wehrle. Von da an fuhr sie souverän zum ersten Meistertitel ihrer Karriere. 24 Sekunden Vorsprung brachte sie nach 1:00:11 Stunden vor Müller ins Ziel und war fassungslos.
„Ich habe alles rein gelegt, mir liegen solche schwierigen Bedingungen. Das ist Wahnsinn, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, jubelte Wehrle.
Bronze ging an Mitfavoritin Sofia Wiedenroth (+2:53) die in der ersten Runde Defektpech hatte.

Elite: Bauer schreibt als Allrounder Geschichte
Die Strecke, ohnehin schon als technisch extrem anspruchsvoll apostrophiert, wurde durch die Regenfälle am Sonntag noch einen Tick schwieriger. Markus Bauer kam das entgegen und bei Experten am Streckenrand wurde registriert, wie sicher und Kraft sparend der Lexware-Biker seine Linien wählte.
„Das ist astrein“, meinte BDR MTB-Koordinator Fabian Waldenmaier, der aus dem Downhill-Sport kommt.

Dennoch war es ein Strauchler von Bauer, der in der zweiten von sechs Runden aus dem Spitzentrio ein Duo Moritz Milatz – Markus Schulte-Lünzum machte.
Markus Bauer wurde von Vize-Weltmeister Manuel Fumic eingeholt. Eine halbe Runde lang blieb er am Hinterrad des Kirchheimers, doch dann musste er ihn ziehen lassen.
„Ich bin dann meinen Rhythmus gefahren“, erzählte Bauer von seiner schwierigsten Phase im Rennen. Eine Medaille schien außer Reichweite, als auch noch Ex-Teamgenosse Julian Schelb an ihm vorbei fuhr.
„Dann hat es auf einmal ‚Klick’ gemacht und ich konnte wieder zu Julian aufschließen. Als es dann hieß, es geht um Bronze, habe ich sofort attackiert“, schildert Bauer die nächste Sequenz.
Es ging auf einmal um Bronze weil Moritz Milatz sich an erster Stelle liegend bei einem Sturz den Schalthebel brach.
Bauer setzte sich von Schelb ab und fuhr mit 2:59 Minuten Rückstand auf Schulte-Lünzum (1:12:47) zu Bronze. Zweiter wurde Manuel Fumic (+1:46).
„Super cool“, jubelte Bauer und er war sich bewusst, dass er mit seiner Bronze-Medaille Geschichte geschrieben hatte.
Innerhalb von zehn Monaten stand er damit bei drei Deutschen Meisterschaften in drei verschiedenen Disziplinen auf dem Podest. „Ich denke, damit kann man mich auch Allrounder nennen“, lachte Bauer aus seinem schwarz-weiß bemalten Gesicht.

Heiko Gutmann verpasste durch Materialpech eine bessere Platzierung als Rang neun (+6:16). Er lag in der ersten Runde gut im Rennen, als sich sein Lenker löste.
Der Münstertäler musste anhalten und fiel von Platz sechs auf 19 zurück. Seine Aufholjagd brachte ihn auf Rang acht, doch dann erlitt er einen Hinterrad-Defekt.
„Ich habe schon Platz fünf vor mir gesehen und hatte gute Beine. Schade, da wäre Top Fünf heute drin gewesen“, meinte er enttäuscht. Die drittbeste Zeit in der letzten Runde unterstrich diese Vermutung.
Sascha Weber gab das Rennen auf. „Für diese schwierigen Bedingungen fehlt mir die Erfahrung auf dem Mountainbike. In dem Matsch waren die Abfahrten für mich nicht mehr beherrschbar“, bekannte Weber.

Das Lexware Team setzt damit seine Erfolgsbilanz fort. Bauers Bronze und Wehrles Gold waren in diesem Jahr schon die DM-Medaillen zehn und elf!
Junior Trophy: Horvath trotz Sturz obenauf
Am Samstag hatte David Horvath bei der Junior-Trophy seinen ersten Saisonsieg gefeiert. Der Reutlinger Lexware-Fahrer setzte sich in der zweiten Runde ab, nachdem sich Teamkollege Luca Schwarzbauer einen kleinen Sturz erlaubt hatte.
Horvath stürzte auch noch und demolierte sich dabei auch den Sattel, aufhalten ließ er sich davon aber nicht. „Es ist nicht perfekt gelaufen mit dem Sturz, aber die Strecke, das ist schon meine. Ich liebe es hier zu fahren und bin stolz auf den Sieg“, kommentierte Horvath.
Luca Schwarzbauer fuhr an zweiter Stelle, verlor diese Position jedoch in der vorletzten Runde, als er wegen Hinterrad-Defekt das Laufrad wechseln musste.
Er fiel auf Rang vier zurück, kämpfte sich jedoch noch an Nationalmannschaftskollege Robin Hofmann vorbei und wurde hinter dem Neuseeländer Jack Compton Dritter. „Ich habe die vergangenen Tage viel trainiert und bin heute zum ersten Mal mit dem Fully gefahren. Als Training war es gut, aber ein bisschen ärgert mich, dass ich meine Serie beenden musste“, so Schwarzbauer. Bis dato war er in dieser Saison nie schlechter als Rang zwei gewesen.

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