Ernüchterung in Tschechien
Brandl, Schwarzbauer und Egger ohne Erfolg beim Weltcup – Die Junioren Antonia Weeger und Benjamin Krüger fahren auf Platz 5 und 10 weitere Normen für die WM ein
Beim zweiten Weltcup-Rennen der Saison hatten die Mountainbiker vom Lexware-Team wenig Glück. Stürze, Defekte und widrige Bedingungen machten den Radfahrern zu schaffen. Umso erfreulicher, dass die Nachwuchsfahrern Antoina Weeger und Benjamin Krüger bei der UCI Junior Serie abermals ihr Können erfolgreich unter Beweis stellen konnten.
„Das war ernüchternd“, konstatierte Luca Schwarzbauer im Ziel und bleibt unklar, ob er damit sein persönliches Ergebnis oder das Teamresultat der Elite-Männer beim Weltcup-Rennen am Sonntagnachmittag meinte. Im tschechischen Nove Mesto belegte Schwarzbauer Rang 39 – und war damit schnellster Fahrer des Hochschwarzwälder Lexware-Mountainbike-Teams und zweistschnellster Deutscher hinter Manuel Fumic auf Position 37. Nichts, worüber man sich freuen könne, so Schwarzbauer. Dabei war er zunächst gut ins Rennen gestartet. Von seinem 80. Startplatz aus fuhr er bereits nach der Startrunde auf Position 36 und in der ersten Runde bis auf Position 22 nach vorn. Doch dann stürzte direkt vor ihm Teamkollege Max Brandl über eine Wurzel und überschlug sich – das Aus für den Deutschen Meister, vor allem, weil bei dem Sturz seine Gabel zu Bruch ging. „Ein Dämpfer“ für den Reuderner Luca Schwarzbauer, der versuchte mental bei sich zu bleiben. „Leider passierte das, was mir schon so oft auf dieser Strecke passierte“, so Schwarzbauer. Er verlor kontinuierlich an Positionen. Die rutschigen Bedingungen nach tagelangem strömendem Regen machten die hügelige Strecke im tschechischen Nadelwald nicht einfacher.
„Rutschig war‘s für alle“, sagte Max Brandl frustriert, nachdem er das Rennen nach nur einer Runde mit gebrochener Gabel aufgeben musste. „Da darf sowas einfach nicht passieren, wenn man vorne mitfahren will“ – und meinte seinen Sturz über eine nasse Wurzel. Beim Shorttrack am Freitag wurde er Fünfter – und durfte deshalb aus der ersten Startreihe ins Rennen gehen. Somit hatte der 23-Jährige Freiburger eigentlich beste Voraussetzungen für ein gutes Rennen – zumal er auf derselben Strecke im Oktober seine bisher besten Ergebnisse im Weltcup eingefahren hatte. Auch Teamkollege Georg Egger war frustriert. Als 66. kam der 26-Jährige ins Ziel. „Ich kann mir nicht erklären, woran es heute lag“, sagte er ratlos. Als Sieger ging der erst 21-Jährige Überflieger Thomas Pidcock aus Großbritannien über die Ziellienie – mit einer Minute Vorsprung auf Mathieu van der Poel und Mathias Flückiger auf den Positionen zwei und drei. So groß war der Vorsprung eines Weltcup-Siegers noch nie auf die Konkurrenz.
Im Rennen der U23 am Samstag erwischte der 21-Jährige David List „einen zähen Tag“. Der Zweite vom Weltcup-Auftakt in Albstadt fand nicht in den Rennrhythmus- und musste die Konkurrenz von Beginn an ziehen lassen. Er fiel zur Rennhälfte bis auf Rang 12 zurück. Doch dann schien der Knoten zu platzen, List fand sein Tempo wieder und fuhr bis auf Rang sechs heran. Doch das Glück war nicht auf Lists Seite und ein Hinterradplattfuß in der letzten Runde verhinderte eine Platzierung unter den besten Sechs. „Ich habe heute kämpfen müssen“, sagte der Deutsche Marathon-Meister. „Jetzt heißt es Füße stillhalten. Ich habe in Albstadt gezeigt, dass ich ganz vorne mitfahren kann. Das nächste Rennen kommt.“
Auch Benjamin Krüger sichert sich WM-Ticket – Antonia Weeger wird Fünfte
Nachdem Junior Benjamin Krüger in den bisherigen Rennen der diesjährigen Saison häufig vom Pech verfolgt wurde, ging am Samstag endlich alles auf. Nach einem ruhigen Start konnte er sich stetig vorarbeiten. „Vor allem in den technischen Passagen habe ich einige Male richtig viele Plätze gutmachen können“, freute er sich im Ziel. Mit seinem zehnten Platz hat er sich sein WM-Ticket gesichert. Das gelang Antonia Weeger auch – wenn sie sich das Ticket nicht schon mit ihrem sechsten Platz aus Albstadt gesichert hätte. Im strömenden Regen und sogar etwas Hagel, der während ihrem Rennen einsetzte, hatte die Münsingerin richtig Spaß.
Das nächste große Rennen ist der Weltcup im österreichischen Leogang am 13. Juni.