Europameisterschaften in Graz-Stattegg / Team Relay: Brandls Prestige-Erfolg
Für eine Medaille hat es nicht gereicht, doch Max Brandl und Luca Schwarzbauer nahmen aus dem Staffel-Rennen bei den Europameisterschaften in Graz viel Zuversicht mit ins U23-Rennen am Sonntag.
Ein Team gewinnt zusammen und verliert zusammen. Luca Schwarzbauer musste Juniorin Franziska Koch trösten, denn die fühlte sich verantwortlich dafür, dass die deutsche Staffel am Ende Bronze um 33 Sekunden verpasste. „Mach dir keinen Kopf“, klopfte er Koch auf die Schultern. Sie hatte aus dem Vorderrad Luft verloren und konnte das Bike damit natürlich nicht mehr wirklich kontrollieren.
Das war nach Regenschauern vor dem Start ohnehin sehr schwierig und auch Luca Schwarzbauer hatte seine liebe Mühe. In ersten, dem längsten Anstieg, konnte er sogar den italienischen Olympioniken Luca Braidot distanzieren. „Mit der Leistung am Berg war ich super zufrieden, aber es ist traurig, dass er mir bergab so viel Zeit abnehmen kann“, meinte der Nürtinger, nachdem er mit 30 Sekunden Rückstand als Dritter, fünf Sekunden hinter dem Dänen Jonas Lindberg, an Junior Leon Kaiser (Monheim) übergeben hatte.
Der war stark unterwegs. Obschon auch er auf dem rutschigen Untergrund mal vom Bike musste, übergab er an erster Stelle an Ronja Eibl (Grosselfingen). Die U23-Meisterin legte sich zweimal ab, doch das größere Problem war, dass ihr einmal die Kette herunter fiel. Da rannen viele Sekunden dahin, bevor Franziska Koch ins Rennen ging.
Tipp von Schwarzbauer hilft
Für Schluss-Fahrer Max Brandl waren die vier Minuten Rückstand auf die Dänin Malene Degn dann zu viel, um noch nach einer Medaille zu greifen. Doch Brandl war ehrgeizig genug, um für einen Prestige-Erfolg zu sorgen. Zehn Sekunden hinter dem Franzosen Joshua Dubau ins Rennen gegangen, gelang es ihm auf dem zweiten Teil der Strecke zum zweifachen Saisonsieger im U23-Weltcup aufzuschließen, kurz vor dem Ziel vorbei zu gehen und dann mit einem fulminanten Antritt davon zu sprinten.
„Dubau auf so einer Kletterstrecke zehn Sekunden abzunehmen, das kann sich sehen lassen“, meinte Brandl mit einem Grinsen. Und er deutete auf seinen Teamkollegen Luca Schwarzbauer. „Dank seinem Tipp in der einen Passage gleich abzusteigen und zu laufen, habe ich bestimmt sieben davon gewonnen.“
Beide Lexware-Biker nahmen so für die U23-EM am Sonntag aus dem Staffelrennen viel Selbstvertrauen mit, auch wenn es mit der Medaille nicht geklappt hat. Brandl war auf der einen Runde nur sieben Sekunden langsamer als der einzige Elite-Fahrer Braidot (14:40) und schnellster U23-Fahrer im Feld. Luca Schwarzbauer benötigte trotz der Schwierigkeiten bergab nur drei Sekunden mehr als etwa der Däne Simon Andreassen.
Am Ende fehlten dem BDR-Quintett 33 Sekunden auf die Dänen. Auf die Sieger aus Italien fehlten 1:19 Minuten, auf die zweitplatzierten Schweizer 1:05 Minuten.