Jonas King erkämpft trotz Rückenprobleme Rang vier

March 27, 2023 9:59 am
Das international wertvollste Ergebnis beim Cross-Country Rennen in Rivera (Schweiz) erkämpfte Jonas King (Foto oben) vom Lexware Mountainbike Team mit Rang vier bei den Junioren. "Ich bin zufrieden, mein Rücken war aber noch nicht hundert Prozent in Ordnung", sagt der 17-Jährige, der eine Woche zuvor ein Rennen wegen starker Rückenbeschwerden aufgegeben hatte. Der Wettkampf im Tessin zählt zur UCI Junior Series, der höchsten internationalen Rennserie der U-19-Klasse. Gleiches gilt auch für das Rennen der Juniorinnen. "Ich bin glücklich über Rang zehn, aber irgendwie auch wieder nicht", gesteht  Juniorin Carla Hahn vom Team Lexware. Gesundheitliche Probleme hatten ihr in der Woche vor dem Wettkampf zu schaffen gemacht. Das Eliterennen der Frauen beendeten die Teamkolleginnen Antonia Weeger und Sina van Thiel auf den Rängen 13 und 15. Weeger war drittbeste U-23-Starterin, van Thiel war Vierte in dieser Wertung. Rund 50 Sekunden lagen nach sechs Runden zwischen den beiden.


Der Monte Tamaro im Tessin ist geschichtsträchtig. An den Hängen des Berges oberhalb der Ortschaft Rivera wurde im Mountainbikesport schon so mancher Kampf ausgetragen. Viel Schweiß floss, die Muskeln brannten: 2003 wurde hier die Weltmeisterschaft auf einem Hammerkurs ausgetragen, Sabine Spitz triumphierte bei den Frauen. 2020 ging es am Monte Tamaro um Europameistertitel. Auf demselben Kurs wurde am Wochenende ein Cross-Country-Rennen der fünfteiligen Schweizer MTB-Serie ÖKK Bike Revolution ausgetragen, auf der Internetseite beworben mit drei Worten: Tamaro - der Klassiker! Mehr braucht es nicht.
Nach seiner Aufgabe eine Woche zuvor mischte Jonas King im Tessin wieder um die Spitzenplätze bei den Junioren mit. "Der Start war schlecht", erzählt er, nach der Anfangsphase fand er sich platzierungsmäßig "irgendwo in den Dreißigern" wieder. Er startete eine beeindruckende Aufholjagd, lag zwischenzeitlich sogar an dritter Stelle. "Dann hat der Rücken in den letzten eineinhalb Runden wieder zugemacht, deshalb konnte ich den Platz nicht halten." Mit Rang vier sei er dennoch "sehr zufrieden". Am kommenden Wochenende gönnt er sich eine Rennpause, die verspannten Muskeln sollen intensiv mit Physiotherapie behandelt werden. Teamkollege Emil Schmidt beendete das Juniorenrennen am Monte Tamaro auf Rang 37.
In der Woche vor dem Wettkampf konnte auch Carla Hahn krankheitsbedingt  ihr Trainingsprogramm nicht wie gewohnt durchziehen. Die Auswirkungen spürte sie gleich nach dem Start: "Ich habe gemerkt, dass ich noch ein bisschen angeschlagen bin. Meine Beine waren nicht wirklich gut", sagt die 17-Jährige. Sie fiel zurück, nachdem sie aus der ersten Reihe gestartet war, konnte sich in der letzten Runde aber wieder nach vorne kämpfen und Rang zehn sichern. "Ich bin nicht zufrieden mit dem zehnten Platz. Wenn man aber die Umstände bedenkt und wie ich mich gefühlt habe, dann ist der Platz wiederum auch ganz gut."
Im Eliterennen der Frauen absolvierten Antonia Weeger und Sina van Thiel den mit vielen steinigen Passagen gespickten technisch schwierigen Kurs lange gleichauf und lagen zumeist um Rang 15 herum. In der fünften von sechs Runden rutschte van Thiel das Vorderrad weg: "Da bin ich weggefahren", erzählt Weeger, "ich dachte, dass sie wieder von hinten aufschließt". Nein, der Rhythmus war gebrochen, van Thiel schaffte den Anschluss nicht mehr. "Es hat richtig Spaß gemacht, es war ein cooles Rennen und ich hatte gute Beine", frohlockt Weeger, die drittschnellste U-23-Starterin war. "Leider hatte ich eine Phase im Rennen mit vielen kleinen technischen Fehlern. Da habe ich Zeit verloren und auch den Anschluss an Antonia", kommentiert Sina van Thiel ihr Abschneiden, "trotzdem bin ich sehr zufrieden mit meinem Rennen. Mit Rang 15 habe ich noch den letzten UCI-Punkt ergattert".
Benjamin Krüger gehört dem jüngsten U-23-Jahrgang an, in Rivera war er jüngster Starter im Elitefeld der Männer. Von Startplatz 21 verbesserte er sich schnell auf Rang zwölf, "ein etwas härterer Sturz" bremste jedoch seinen Elan Mitte der zweiten Runde. "Der Sturz brachte mich aus dem Rhythmus und auf den folgenden Abfahrten war ich auch etwas verunsichert", erzählt der 19-Jährige, der als 27. das Ziel erreichte. Von den U-23-Startern hatte er die zehnte Zeit.
Lennart Krayer vom Team Lexware, der ebenfalls noch der Klasse U23 angehört, hat in Neunkirchen ein Cross-Country-Rennen um den Bulls-Cup bei "sehr matschigen Verhältnissen" gewonnen. In der zweiten von acht Runden hatte der 21-Jährige die Führung im Eliterennen übernommen und gab sie nicht mehr ab.