Max Brandl kührt sich nach Verletztungspause zum Deutschen Meister

June 20, 2022 7:57 am

In Bad Salzdetfurth erlebt das Lexware Mountainbike Team eine erfolgreiche DM. Neben Max Brandl wird auch Lennart Krayer in der U23 und Paul Schehl bei den Junioren Deutscher Meister. Carla Hahn holt die Goldmedaille bei den Juniorinnen vor Antonia Weeger, die Silber holt. Benjamin Krüger gewinnt bei den Junioren Bronze. 

Die Erleichterung war ihm sehr deutlich anzusehen, als er auf das Siegertreppchen sprang und beide Arme in die Höhe riss. Nachdem der 24-jährige Freiburger im April das Radiusköpfchen brach und auf die ersten Weltcups verzichten musste, konnte er bei den Deutschen Meisterschaften in Bad Salzdetfurth nahe Hildesheim an seine Leistungen anknüpfen. „Ich bin überglücklich“, strahle er. Zunächst machte allerdings ein anderer Freiburger Tempo – Niklas Schehl. Nur Luca Schwarzbauer und Maximilian Brandl konnten das Tempo halten und wechselten auf der neu gebauten Strecke immer wieder ihre Positionen. In der vierten Runde bemerkte Brandl am langen Anstieg führend, dass hinter ihm eine Lücke auf die Verfolger Schehl und Schwarzbauer aufging. „Ich dachte, lieber vorne sterben als hinten nichts erben, und hab attackiert“, so Brandl. Die Taktik ging auf, Brandl kam mit einer Siegerzeit von 1:14:04 ins Ziel, 13 Sekunden vor Schwarzbauer und 29 Sekunden vor Niklas Schehl. Brandl darf nun wieder in den deutschen Nationalfarben Weltcup-Rennen bestreiten, nachdem es ihm im vergangenen Jahr nicht gelang, den Deutschen Meistertitel zu gewinnen. Teamkollege David List, der sich ebenfalls begründete Hoffnungen auf den Titel machen konnte, hatte wenig Glück. Auf Position vier liegend blieb der 22-jährige Student bereits in der zweiten Runde an einem Baumstamm hängen und zerriss sich sein Trikot. Ins Ziel kam er auf Position acht. 

Lennart Krayer ist zurück im Meistertrikot

Auch in der U23-Klasse durfte ein Lexware Fahrer sich wieder über ein Meistertrikot freuen. Lennart Krayer fuhr in einem Soloritt ab der zweiten von fünf zu fahrenden Runden vorneweg. „Ich habe meinen Start etwas verschlafen und musste dann von hinten aufholen“, sagte Krayer. Aber während des Rennens fand er in sein Tempo und fuhr „wie im Tunnel“.  Ins Ziel kam er mit 35 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Leon Kaiser. „Ich hab gar nicht mehr wahrgenommen, was um mich rum passiert“, sagte Krayer, der 2020 Juniorenweltmeister wurde und in den Rennen im U23 Weltcup bisher nicht ganz an seine Ergebnisse anknüpfen konnte. 

Paul Schehl und Carla Hahn holen sich die Titel in der U19

Großen Jubel gab es bei den Juniorfahrerinnen und -fahrern. Paul Schehl holte sich seinen ersten Deutschen Meistertitel überhaupt. „Sonst hatten mein Bruder Niklas und ich immer Pech, aber jetzt ist wohl der Bann gebrochen! Heute hat alles gestimmt.“ Schehl fuhr vom Start weg mit viel Druck und konnte schnell eine Lücke auf die Konkurrenten Benjamin Krüger und Lars Kräter öffnen. Nachdem Schehl vorne weggefahren war, duellierten sich Krüger und Kräter. „Ich hatte schon eine Lücke auf Lars aufgemacht“, sagte Benjamin Krüger, „aber am letzten Anstieg konnte ich einfach nichts mehr gegen seine Attacke ausrichten.“ Jonas King aus dem jungen Jahrgang kam als fünfter ins Ziel und freute sich sehr darüber. „Nach meinem verkorksten Start habe ich gehofft, noch eine Top 10 Platzierung einzufahren. Dass es noch der fünfte Platz wurde freut mich umso mehr“, sagte der 17-Jährige aus Triberg. 

Bei den Juniorinnen wurde Carla Hahn, ebenfalls im jüngeren Jahrgang startend, Deutsche Meisterin vor der Teamkollegin Antonia Weeger. „Ich wusste, ich kann es schaffen und hab mir viel Druck gemacht vor dem Rennen.“ Das Rennen entwickelte sich zu einem Zweikampf zwischen Carla und der Verfolgerin Antonia, die in den Anstiegen immer wieder Zeit gut machte, aber in den Abfahrten durch gute Taktik und Geschick von Carla wieder etwas verlor. „Ich freue mich sehr, dass ich jetzt das gesamte nächste U19-Jahr das Trikot fahren darf“, sagte die 17-Jährige. Teamkollegin Antonia Weeger zeigte sich mit ihrer Silbermedaille ebenfalls zufrieden. „Es war ein harter Fight mit Carla“, sagte sie. 
Im Rennen der weiblichen U23 wurde Sina van Thiel Fünfte. Nina Benz musste ihr Rennen in der Elite enttäuscht aufgeben. Es war ihr erstes Rennen nach ihrer Corona-Infektion vor drei Wochen.