MTB Bundesliga #4 Saalhausen – XCO: Sieg für Pfäffle, zweite Plätze für Klein und Schelb

July 7, 2013 8:44 pm

Pfaeffle_finish07.07.2013   Christian Pfäffle hat in Saalhausen das Bundesliga-Finale vor Teamkollege Julian Schelb gewonnen. Hanna Klein fuhr bei den Damen auf Rang zwei, Luca Schwarzbauer rundete ein erfolgreiches Wochenende als Dritter der Junioren ab.   
Markus Bauer gelang in Saalhausen als Achter ein starkes Comeback im nationalen Rennzirkus. Der Kirchzartener hatte in der ersten Phase des Rennens etwas Mühe, ehe er dann gut ins Rennen fand. Er schloss die Lücke zu einer Verfolgergruppe und in der fünften von acht Runden hatte er sogar Kontakt zu Rang fünf.
„Ich muss zugeben, dass ich da schon mit Platz fünf geliebäugelt habe. Aber bevor ich jetzt zu viel kritisiere, für das erste Rennen auf diesem Niveau nach so langer Pause kann ich super glücklich sein mit Rang acht“, kommentierte Bauer, der in den letzten beiden Runden „völlig schwarz“ war und nur noch mit Kampfgeist seinen Platz verteidigte. 5:16 Minuten Rückstand auf Sieger Moritz Milatz (1:33:07) wurden gemessen.
„Fahrtechnisch, was immer meine Stärke war, fehlt mir noch einiges. Ich musste nach den Abfahrten immer Lücken schließen“, bekannte Bauer, zeigte sich aber zuversichtlich hinsichtlich der Deutschen Meisterschaft am kommenden Wochenende in Bad Salzdetfurth.
Auf die hofft auch Marcel Fleschhut. Der Mosbacher kam Elfter (+7:23) ins Ziel. Er war vor allem enttäuscht, weil sich bereits nach zwei Runden wieder Rückenschmerzen eingestellt haben. „Ich wusste schon, dass ich hier nicht ganz frisch ins Rennen gehen werde, aber dass es so schlimm wird, hätte ich nicht gedacht“, klagte Fleschhut mit Schmerz verzerrtem Gesicht.
Er verlor am Ende der zweiten Runde die Verfolgergruppe mit Bauer und war danach nur noch am kämpfen.

Heiko Gutmann hat sich beim Sturz am Samstag wahrscheinlich eine Rippe gebrochen. Der Münstertäler musste auf einen Start verzichten.

Damen: Starkes Rennen von Hanna Klein
Hanna Klein hatte nach Sturz und Disqualifikation beim Sprint am Samstag etwas Wut im Bauch. Die 25-Jährige aus Freiburg war es, die in der ersten Runde an einem Schotteranstieg attackierte.
Nur die Weltranglisten-Zweite Alexandra Engen konnte folgen. Die Ex-Teamkolleginnen harmonierten drei Runden lang prächtig. „Das hat gut funktioniert“, meinte Hanna Klein später.
Das Duo fuhr über eine Minute Vorsprung auf die ersten Verfolgerinnen heraus. In der vierten von sieben Runden war das der Schwedin genug. Sie griff an. „Vor allem in den Flachpassagen war sie viel stärker als ich“, bekannte Hanna Klein, „aber in den Abfahrten kam ich gut zurecht.“

Die Sportstudentin ließ nach dem Angriff von Engen nicht locker. So kam die in Freiburg legende Skandinavierin nicht weiter weg als 50 Sekunden und am Ende waren es 40, durch die Siegerin und Zweitplatzierte getrennt waren. „Es ging erstaunlich gut, nachdem es in den letzten beiden Wochen für mich mit dem Training schwierig war. Es hätte auch sein können, dass ich total eingehe, aber ich wollte es einfach riskieren. Mit Alex zu fahren hat super Spaß gemacht“, freute sich Hanna Klein über ihren ersten Podestplatz in diesem Jahr, der sie in der Bundesliga-Gesamtwertung auch noch auf den dritten Platz brachte, hinter Engen und hinter der verletzten Adelheid Morath.

U23: Doppelsieg für Hochschwarzwälder Equipe
Julian Schelb und Christian Pfäffle setzten sich bereits in der ersten von sieben Runden ab. Das Lexware-Rothaus-Duo baute Vorsprung bis zur dritten Runde auf eine Minute aus und es schien nur noch die Frage, wer von den Beiden sich den Sieg ins Palmares schreiben lassen konnte.
Doch dann holte sich Pfäffle Anfang der vierten Runde einen Hinterrad-Defekt. In der Wechselzone klappte nicht alles, wie gewünscht und so war Schelb eine Minute in Front, während sein Teamkamerad vom Kolumbianer Gesellschaft bekam.
Zwei Runden lang hielt der Südamerikaner mit Pfäffle mit. „Da dachte ich schon, das wird hart, aber dann konnte er das Tempo nicht mehr halten“, erzählte Pfäffle im Ziel.
Gleichzeitig wurde Julian Schelb vorne müde. Innerhalb einer Runde hatte sich der Rückstand halbiert. In der sechsten Runde setzte sich Pfäffle vom Kolumbianer ab, erreichte seinen Lexware-Rothaus Teamkollegen und als der sich einen kleinen Sturz erlaubte, da war die entscheidende Lücke da.
„Heute ging es Eins-A, von Anfang an“, freute sich Pfäffle, der 2012 schon das Bundesliga-Finale in Bad Salzdetfurth gewonnen hatte. „Am Anstieg konnte ich immer schön Druck machen. Das spezielle Training hat sich ausgezahlt“, meinte er noch.
Julian Schelb wirkte vier Runden lang souverän, doch dann machten sich die vielen Trainingseinheiten bemerkbar. „Ich war schon früher müde, aber ich habe dagegen angekämpft. Ich wollte nicht gleich locker lassen. Das ist für die aktuelle Situation schon okay“, meinte Schelb.
Sprint-Sieger Martin Gluth kämpfte mit U23-Vize-Europameister Jens Schuermans aus Belgien um Rang vier, verlor das Duell mit Gesamtsieger Schuermans, der am Donnerstag nachgemeldet hatte.
“In den Abfahrten war ich immer stärker als Jens, aber dann ist er oben auf dem Ziehweg so brutal gesprintet, da konnte ich einfach nicht mehr mit”, konstatierte Gluth, der seinen zweiten Gesamtrang noch um zwei Punkte an Christian Pfäffle verlor.

Junioren: Schwarzbauer auf Rang drei
Die Lexware-Rothaus Junioren Luca Schwarzbauer und David Horvath gelang der Sprung aufs Bundesliga-Podium.
Während sich der EM-Sechste Georg Egger  sich rasch absetzte, konnte Schwarzbauer mit dem Weltcup-Dritten von Albstadt, dem Franzosen Neilo Perrin Ganier, ein Verfolgerduo bilden. Dem Nürtinger gelang es allerdings den höher eingeschätzten Konkurrenten in der zweiten Runde abzuschütteln. So fuhr Schwarzbauer bis zur letzten Runde allein an zweiter Position fuhr, ehe der Weltcup-Zweite von Albstadt, Philipp Bertsch (Abensberg), am letzten Anstieg Schwarzbauer überholte und sich drei Sekunden vor ihm den zweiten Rang sicherte. Auf den Sieger hatte Schwarzbauer 1:24 Minuten Rückstand.
Schwarzbauer war nicht unglücklich über seinen dritten Rang. „Von den Beinen her war es nicht optimal, aber ich bin ganz ohne Nervosität ins Rennen gegangen. Am Schluss habe ich mir vielleicht zu wenig zugetraut“, meinte der 16-Jährige, der in der Gesamtwertung Georg Egger um vier Punkte an sich vorbei ziehen lassen musste und Gesamt-Dritter wurde.
Teamkollege David Horvath erwischte einen schlechten Start und musste sich erst mal von Rang zehn nach vorne arbeiten. „Die Beine waren am Anfang ganz schlecht. Ich musste gegen den Schmerz ankämpfen, aber in der dritten und vierten Runde lief es richtig gut. Am Schluss gab es auf der letzten Abfahrt einen Sprint um die Einfahrt in den Singletrail und den konnte ich gewinnen“, erzählte Horvath, der hinter dem Pforzheimer Daniel Voitl Fünfter (+2:32) wurde und in der Gesamtabrechnung ebenfalls auf Rang fünf landete.