MTB Weltcup-Finale Andorra: Unglaublich: Max Brandl fährt auf Platz vier
Beim Weltcup-Finale in Andorra hat Lexware Mountainbiker Max Brandl sein bestes Saisonresultat erzielt. Der DM-Dritte belegte im Bikepark Vallnord einen nicht erwarteten vierten Rang. Luca Schwarzbauer holte als 25. noch einen Punkt. Dagegen lief bei Georg Egger und David Horvath an diesem Tag in La Massana nichts zusammen.
Im Ziel wurde Max Brandl plötzlich von seinen Emotionen übermannt. Er vergoss einige Tränen, warum, das war ihm hinterher selber nicht mehr klar. Vielleicht spielten die Erinnerung an Junioren-WM-Silber vom vorigen Jahr noch eine Rolle, wer weiß. Aber sicher: es waren Tränen der Freude.
Max Brandl fuhr in der Höhenluft von 1900 Metern ein sehr konstantes Rennen, ein kluges, wie man es von ihm kennt. Unnötige Attacken vermied er und er hatte damit Erfolg.
Zu Beginn hatte Brandl Pech, als sich vor im Weltmeister Sam Gaze (Nzl) im Absperrband verhedderte, so dass Brandl etliche Positionen verlor. Der Student aus dem Team vom Hochschwarzwald konnte sich aber noch während der ersten Runde unter den besten Zehn positionieren.
Dort behauptete er sich in seiner Gruppe und verbesserte sich sukzessive. Als es in die letzte Runde ging, schien es auf Rang fünf hinaus zu laufen.
40 Sekunden nach hinten, 40 Sekunden nach vorne wurden gemessen. Doch dann unterlief Antoine Bouqueret (Fra) an zweiter Stelle liegend ein Sturz. Brandl passierte den schimpfenden Franzosen und eroberte Platz vier. Was ihm im Ziel gar nicht so klar war.
„Was, ich bin Vierter. Das ist ja unglaublich. Top Ten war mein Ziel“, so Brandl. „Es hat richtig Spaß gemacht, aber in der vorletzten Runde habe ich in den Abfahrten zunehmend Probleme bekommen und kurz vor dem Ziel bin noch mit dem Kopf gegen einen Baum geprallt.“ Das hatte aber von geringen Kopfschmerzen keine weiteren Folgen mehr.
Die Folge des großartigen Auftritts ist indes Platz zehn in der Endabrechnung des U23-Weltcups. Für das erste Jahr ein mehr als bemerkenswertes Resultat.
Als 13. wird dort Georg Egger geführt. Der Deutsche U23-Vizemeister konnte in Andorra keine Punkte sammeln. Platz 35 (+8:01) entspricht nicht seinen Fähigkeiten und auch nicht seinen Erwartungen. Im Ziel war er ratlos. „Ich habe alles probiert, aber irgendwann habe ich gemerkt, dass ich heute keine Chance habe. Warum, weiß ich auch nicht“, so Egger. „Mit der Höhe habe ich normal keine Probleme.“
Schwarzbauer: Mega Chaos am Anfang
Luca Schwarzbauer wurde als zweitbester Deutscher 25. (+ 5:35). Er kommentierte das Resultat auch mit unzufriedener Miene. Auch er wurde von Sam Gaze aufgehalten.
„Da war das mega Chaos“, erklärte Schwarzbauer. So dauerte es zwei Runden, ehe er in Fahrt kam, zumindest besser. Von Rang 38 nach einer Runde ging es sukzessive nach vorne. Und ab Runde drei von sechs produzierte Schwarzbauer Top-20-Zeiten. Immerhin.
In der letzten Runde kostete ihn ein verrutschter Sattel noch mal Positionen, so dass es am Ende Rang 25 wurde. „Ich weiß auch nicht, gegen Ende des Jahres lief es bei mir nicht mehr so toll“, meinte Schwarzbauer kritisch. „Ich hoffe nächstes Jahr wird es wieder besser.“
Noch kritischer fiel das Fazit von David Horvath zu seinem 59. Platz (plus eine Runde) aus. „Sehr schade. Ich habe so viel dafür gemacht, aber mein Körper hat heute jegliche Belastung boykottiert“, sagte der Freiburger. „Im Training war es super, die Werte sind okay, aber im Rennen kann ich es nicht umsetzen“, rätselte auch er.
Am Schluss fuhr er sich auch noch einen Plattfuß und beim Wechsel ging dann das Schaltauge kaputt. So endete ein gebrauchter Tag für ihn als Überrundeter.