Nina Benz und David List triumphieren bei der Elite

May 31, 2023 7:50 am

Das Lexware Mountainbike Team aus Kirchzarten hat beim dritten Bundesligarennen in Gedern (Hessen) seine Ausnahmestellung hierzulande im Cross-Country-Bereich eindrucksvoll unterstrichen: Von den vier Hauptrennen gewannen die Lexware-Starter drei, zwei zweite Plätze rundeten das hervorragende Teamergebnis ab. Nina Benz triumphierte im Eliterennen der Frauen, den Sieg bei den Männern sicherte sich David List (Foto oben) souverän vor Lennart Krayer. Den deutlichsten Vorsprung fuhr Carla Hahn mit 5:22 Minuten bei den Juniorinnen heraus, bei den gleichaltrigen Jungen wurde Emilian See nach einem packenden Finale Zweiter.

Die Starter sind voll des Lobes über die Verstanstaltung in Gedern. “Cooler, technischer Kurs mit vielen kurzen Anstiegen, es macht sehr viel Spaß, hier zu fahren. Es ist eines der besten Bundesligarennen”, sagt Nina Benz. Für Emilian See, der aus der Region dort stammt, ist Gedern “das beste deutsche Cross-Country-Rennen. Die Strecke ist ein langer Trail, super abwechslungsreich mit vielen technischen Passagen und Hügeln. Für mich ist der Wettkampf jede Saison ein Highlight.”
David List wurde auf der Strecke in Gedern von einigen Jahren deutscher U-23-Meister, die Zuneigung ist ungebrochen: “Mir gefällt der Kurs mit den vielen Kurven und kurzen Anstiegen richtig gut.” Auch dieses Mal fühlte er sich sofort wohl, “Rhythmus und guter Flow'” stellten sich schnell ein. Von Runde zwei an führte er in Abwesenheit von Max Brandl, der sich auf den nächsten Weltcup fokussiert, und Luca Schwarzbauer (Team Canyon), das Männerrennen an. “Ich wollte von vorne meinen eigenen Rhytmus fahren”, sagt List, “ich war dann recht schnell allein auf weiter Flur”. 2:16 Minuten Vorsprung hatte er als Sieger im Ziel,  es war eine beeindruckende One-Man-Show des 23-Jährigen: “Ich bin ganz happy über den Sieg nach der Klatsche beim Weltcup”.
In der ersten Runde hatten Julian Schelb (Münstertal) und Lexware-Teamkollege Paul Schehl noch den Kontakt zu List halten können. Schelb stürzte anschließend jedoch schwer und musste das Rennen aufgeben und Schehl, der sein erstes Jahr in der U-23-Klasse absolviert, fiel peu à peu zurück und beendete das Rennen auf Rang sieben. “Ich hatte keine gute Vorbereitung, weil ich mir das Knie angeschlagen hatte. Ich konnte auch keine Vorbelastung fahren”, sagt Schehl, “das Rennen selbst war deshalb auch weit weg von optimal”.
Nachdem er in der Startphase des Männerrennens fast gestürzt wäre und deshalb an Boden verloren hatte, wurde Lennart Krayer mit zunehmendem Rennverlauf immer stärker: “Ich habe mich gut gefühlt und bin konstant meine Runden gefahren.” Das zahlte sich aus: Nach vier Runden fand er sich auf Rang zwei wieder und verteidigte das einmal eroberte Terrain erfolgreich bis zum Schluss. Benjamin Krüger (Team Lexware) gab das Rennen auf: “Die Beine waren ganz gut, aber der Rücken hat zugemacht und schlecht war mir auch.”

Im Rennen der Frauen entwickelte sich von Beginn an ein Zweikampf um den Sieg. Nina Benz machte die Pace, Ronja Eibl (RSG Zollernalb) klebte an ihrem Hinterrad. “Ich hatte einen klaren Plan: Schnell starten und dann mein Ding durchziehen”, sagt Benz, “an den Anstiegen habe ich gemerkt,  dass ich stärker bin”. In der Schlussrunde attackierte die 24-Jährige, sofort tat sich eine Lücke zu ihrer Konkurrentin auf. Bis zum Ziel habe sie dann durchgezogen. “Der Erfolg ist gut für den Kopf und eine Bestätigung”, sagt Benz, nachdem ihr Abschneiden beim ersten Weltcup in Nove Mesto enttäuschend verlaufen war.
Sina van Thiel vom Team Lexware hatte im Frauenrennen lange den dritten Platz inne, auf den letzten Drücker musste die deutsche U-23-Meisterin jedoch noch Alexa Fuchs (SV Reudern) vorbeiziehen lassen und wurde mit einem Rückstand von vier Zehntelsekunden Vierte. “Ja, es war ein echter Kampf am Ende mit der Alexa, leider habe ich den Zielsprint verloren. Dennoch bin ich happy mit dem Ergebnis”, sagt Sina van Thiel. Teamkollegin Antonia Weeger, zwischenzeitlich auf Rang fünf, fiel in der Endphase zurück und belegte den siebten Platz. “Für mich war es ein Trainingsrennen, da ich aufgrund des Abiturs eine Pause eingelegt hatte. Hinzu kommt, dass ich die Woche über krank war”, erzählt Weeger, “nach der dritten, vierten Runde haben meine Kräfte nachgelassen und ich konnte das Tempo nicht mehr halten.”