Trans Zollernalb – Etappe 3: Bauer gelingt der Coup mit Etappensieg in Hechingen
22.09.2013 Markus Bauer hat zum Abschluss der Trans-Zollernalb in Hechingen einen Etappensieg gefeiert und das Gesamtklassement auf Rang sechs beendet. Andreas Kleiber wurde Elfter, Matthias Bettinger nach Defekt Tages-15.
Das Team aus dem Hochschwarzwald spielte über die gesamten 70 Kilometer von Albstadt-Ebingen nach Hechingen eine starke Rolle. Matthias Bettinger und Markus Bauer waren in der fünfköpfigen Spitzengruppe vertreten, die bereits am ersten Anstieg entstanden war.
Matthias Bettinger stellte sich vor den beiden Sprint-Wertungen in den Dienst seines Teamkollegen. So gewann Markus Bauer eine Zwischenwertung und wurde einmal Zweiter.
Bauer konnte sich überhaupt etwas zurückhalten, denn Bettinger, der durch einen schwachen Tag am Samstag in der Gesamtwertung kein Rolle mehr spielte, arbeitete für seinen Mannschaftskameraden.
Leider wurde Bettinger dafür nicht belohnt. Er holte sich nach rund 45 Kilometern einen Reifendefekt, der sich auch mit der Gas-Patrone nicht beheben ließ. Er musste an der Technischen Zone sein Laufrad wechseln.
„Es ging heute wieder super, aber ich habe nach einem schlechten Tag immer einen guten. Dass es so gut geht, das war natürlich nicht zu erwarten. Es ist am Ende gut für uns gelaufen, aber es wäre natürlich schön gewesen mit der Spitze ins Ziel zu kommen“, kommentierte Bettinger.
Etwa die letzten 15 Kilometer war Markus Bauer dann mit Torsten Marx alleine an der Spitze, nachdem auch Christian Kreuchler einen Defekt erlitt. Da Bauer in Marx ausgerechnet einen Hechinger als Konkurrent an seiner Seite hatte, machte das Finish pikant.
„Ich habe gemerkt, dass er schwächer wird. Aber ich wollte am letzten Berg nicht attackieren, weil ich wusste, dass ich im Sprint stärker bin“, erklärte Bauer. Die letzten rund 300 Meter waren ansteigend. Marx ging als Erster in den Berg, doch Bauer ging noch vor der relativ kurzen Zielgeraden vorbei.
„Ich wusste, die Zielgerade ist kurz, da darf ich es nicht darauf ankommen lassen“, so Bauer zu seiner Strategie.
Der 24-Jährige Wahl-Kirchzartener zog den Sprint um die Kurve und Marx versuchte es aus dem Windschatten noch einmal, doch Bauer verteidigte verbissen seinen Vorsprung und gewann.
„Das ist heute perfekt für uns gelaufen. Ich bin happy, dass es geklappt hat“, jubelte Bauer, nicht ohne einen fairen Satz an seinen Konkurrenten zu adressieren. „Tut mir leid für Torsten, der hätte vor eigenem Publikum natürlich gerne gewonnen.“
Mit 2:11 Minuten Vorsprung auf Robert Mennen (Nörvenich) wurde das Duo notiert. Mit seinem Husarenstreich verbesserte sich Markus Bauer noch vom siebten auf den sechsten Gesamtrang, 4:56 Minuten hinter Markus Kaufmann (7:02:52).
Andreas Kleiber: Echt cool
Andreas Kleiber wurde auf Rang elf (+14:49) notiert, den Platz, den er auch am Sonntag auf der Etappe belegte.
„Ich bin heute gut in der großen Verfolgergruppe mitgekommen. Ich bin echt froh, dass die Schulter gar keine Schmerzen gemacht hat. Ich bin zwar manchmal schief auf dem Rad gesessen, aber das hat mich nicht beeinträchtigt. Es war echt cool“, meinte Kleiber nach den drei Tagen auf der westlichen Schwäbischen Alb. Es war sein bisher bestes Gesamtresultat bei der Rundfahrt und das Ganze fünf Wochen nach seiner Schulter-OP.
Noch einer war in den Lexware-Rothaus Teamfarben am Start. Team-Mechaniker Florian Grafmüller hatte das Werkzeug mal wieder mit dem Lenker vertauscht und war in der Hobby-Klasse unterwegs. Er schrieb das zweite Kapitel der Geschichte: Wohl dem, der einen schnellen Mechaniker hat.
Grafmüller muss sich bei seinen Teamkollegen was abgeschaut haben, denn Grafmüller gewann in der lizenzlosen Kategorie alle drei Etappen und damit auch die Gesamtwertung.
„Damit habe ich nicht gerechnet“, bekannte Grafmüller im Ziel.
„Ein bisschen hat er schon damit geliebäugelt“, hielt Andreas Kleiber dagegen. Grafmüller grinste. „Ja, ein bisschen. Aber ich bin echt glücklich, dass es geklappt hat.“
So reiste ein erfolgreiches Quartett zurück in den Schwarzwald. Bauer verbuchte einen Etappensieg, einen dritten Platz bei der Auftaktetappe und zwei Siege bei den Zwischensprints.