Trofeo Delcar Montichiari / UCI Junior Series: Lars Koch düpiert die Konkurrenz – Pfäffle überzeugt
12.04.2015 Ein überaus erfolgreicher Sonntag für das Lexware Mountainbike Team in Italien: Lars Koch gewann im italienischen Montichiari das Rennen der UCI Junior Serie. Anna Saier wurde bei den Juniorinnen Sechste und Christian Pfäffle war im Elite-Rennen als 15. bester U23-Fahrer.
Damit hatte wohl niemand gerechnet. Der Furtwangener Lexware-Biker Lars Koch, der so ein durchwachsenes Jahr 2014 hinter sich hat, legte in Montichiari eine fulminante Vorstellung in den 3,9 Kilometer langen Kurs.
Ende der ersten Runde hatte er sich aus der dritten Startreihe zu seinem Lexware-Teamkollegen Max Brandl und Robin Hofmann nach vorne gefahren. Das deutsche Trio führte das Feld der 200 Fahrer mit einem kleinen Abstand in die zweite Runde.
Da ließ dann Hofmann abreißen und die beiden Lexware-Biker kurbelten an der Spitze des Feldes dahin. Leider holte sich Max Brandl in der dritten von fünf Runden einen Defekt, der ihn acht Positionen kostete. So war Lars Koch alleine an der Spitze. Der 18-Jährige wurde nicht nervös, sondern hatte seine pure Freude an dem Rennen.
„Das hat richtig Spaß gemacht heute. Ich habe mich total geil gefühlt und Strecken mit so viel auf und ab, die liegen mir. Das Publikum war toll“, jubilierte Lars Koch im Ziel.
Nach der Hälfte des Rennens sei er „ein bisschen platt“ gewesen und habe das Tempo dosiert. Als der Spanier Josep Duran von hinten näher kam, konnte Koch aber kontern. „Ich konnte noch mal einen drauf setzen“, so Lars Koch, der damit gleich im ersten Rennen auch die EM- und WM-Norm erfüllt hat.
Brandl: Ich kann mehr
Das brachte ihm im Ziel nach 1:11:14 Stunden 22 Sekunden Vorsprung auf Durban und 55 Sekunden auf den Franzosen Antoine Philipp. Der Wombacher Robin Hofmann wurde Vierter (+1:13).
Max Brandl konnte noch eine Position gut machen und war am Ende Neunter (+2:48). „Ich habe mich heute nicht ganz so gut gefühlt und in der dritten Runde hatte ich dann den Plattfuß“, erzählte Brandl. “Ich glaube, ich bin auch mit der Hitze nicht so zurecht gekommen. Ich habe komischerweise gefroren und hatte auch Bauchschmerzen. Platz neun, ich denke, ich kann mehr.”
Der neue Junioren-Bundestrainer Marc Schäfer meinte: „Großartiges Rennen von Lars. Und ich denke, Max hätte es ohne Defekt auch aufs Podest geschafft.“
Auch Torben Drach wurde mit Lob bedacht. Von Startposition 55 aus, reichte es zu Rang 16 (+4:08). „Das war auf jeden Fall besser, als ich ursprünglich erwartet habe. Damit bin ich sehr zufrieden, weil ich im nächsten Rennen auch weiter vorne starten werde“, meinte der Kirchzartener. „Nur schade, dass ich die erste B-Norm für die WM um einen Platz verpasst habe.“ Genauer gesagt um die sechs Sekunden, die der Niederländer Perry van der Bos vor ihm lag. Die B-Norm für die EM hat er aber schon mal erfüllt.
Juniorinnen: Auch Anna Saier holt sich die WM-Norm
Bei den Juniorinnen gelang Anna Saier ebenfalls das Kunststück bereits im ersten Rennen die WM-Norm wasserdicht zu machen. Das erreichte sie im Sprint gegen Antonia Daubermann (Gessertshausen), 2:50 Minuten hinter der schwedischen Siegerin Ida Jansson.
Anna Saier startete im 50 Fahrer großen Feld an 35. Position und arbeitete sich über die vier Runden kontinuierlich nach vorne. „Sie hatte richtig viel Zug nach vorne“, lobte der Bundestrainer.
Dieses sehr gute Rennen brachte sie zu Anfang der letzten Runde ans Hinterrad von Antonia Daubermann, mit der sie dann bis auf die Zielgerade kam. Saier kam als Erste um die letzte Kurve und zog den Sprint erfolgreich von vorne bis ins Ziel. „Sie ist ein sehr, sehr gutes Rennen gefahren“, kommentierte Bundestrainer Schäfer.
Christian Pfäffle: Endlich wieder gut gestartet
Ein solches Erfolgserlebnis hatte Christian Pfäffle lange vermisst. Der Neuffener zeigte im 140 Fahrer starken Feld der Elite-Fahrer eine bemerkenswert gute Leistung und beendete das Rennen der HC-Kategorie als zweitbester Deutscher hinter Manuel Fumic (9.) auf Rang 15.
Der U23-Meister von 2013 erwischte einen guten Start. „Das habe ich im vergangenen Jahr immer vermisst“, sagte Pfäffle.
Nach der ersten Runde hatte er sich von Position 45 auf 29 nach vorne gefahren. Von dort ging es Runde um Runde weiter nach vorne. Am Ende war er mit 3:52 Minuten Rückstand auf den Schweizer Florian Vogel nicht nur 15., sondern auch schnellster U23-Fahrer im Feld.
„Ich hätte vorher nicht gedacht, dass ich so weit vorne raus komme. Der Speed war gut und ich denke, das ist ein positives Zeichen, ein guter Anfang für die Saison“, sagte Pfäffle, dem zwölf Weltranglistenpunkte gut geschrieben werden. „Das ist mal ein Anfang“, lächelte der Schwabe mit etwas Understatement.
Bundestrainer Peter Schaupp, auch ein Schwabe, sagte es ein wenig deutlicher: „Chrissie ist ein richtig starkes Rennen gefahren.“