Weltcup Albstadt, Georg Egger bester Deutsche

May 20, 2019 9:30 am

Georg Egger vom Lexware Mountainbike Team hat beim Weltcup-Auftakt in Albstadt mit Rang 27 sein bisher zweitbestes Resultat erzielt. Luca Schwarzbauer gelang in dem Regen-Rennen mit Platz 47 ein ganz ordentliches Elite-Debüt, das ihn vor knapp 10000 Zuschauern aber nicht vollständig zufrieden stellte.

Das Ergebnis war keine Enttäuschung, aber wirklich glücklich sah Georg Egger unter seiner „Dreck-Tapete“ nicht aus. Sechs von sieben Runden kämpfte er um den 20. Platz, war lange Zeit mit dem Schweizer Cape-Epic-Sieger von 2018, Matthias Stirnemann, unterwegs, doch am Ende war es dann dieser 27. Platz, 5:02 Minuten hinter Sieger Mathias Flückiger aus der Schweiz (1:23:54).

„Die von hinten haben ganz schön Druck gemacht, es war dann eine mentale Geschichte, als die Gruppe uns aufgefahren hat“, erzählte Egger.

Ihm fehlte die Power, um dagegen zu halten, als es in der Schlussrunde an die Reserven ging. Da war beim Deutschen Vize-Meister nicht mehr viel im Tank.

„Ich habe mich nicht super gefühlt, ich denke, die Erkältung von der vergangenen Woche hat sich noch bemerkbar gemacht“, so Egger.

Aber, so fuhr er dann fort, er sei „grundsätzlich happy“ mit dem Rennen. Vorallem weil er „keinen Mist gebaut“, sich keine Fehler erlaubt habe. Was auf dem matschigen Kurs ganz und gar nicht einfach war.

„Schauen wir mal, wie es nächste Woche in Nove Mesto geht. Das liegt mir sicher besser“, blickte Egger voraus. Voriges Jahr war er dort das einzige Mal besser platziert als an diesem Regen-Sonntag in Albstadt, auf Platz 22.

Luca Schwarzbauer mit 7:01 Minuten Differenz als 47.  Zufrieden war er damit nicht. Er sei von Startposition 72 nicht besonders gut weg gekommen, berichtete der Nürtinger. „Zwischendurch ging es mal ganz gut, aber richtig wohl habe ich mich nicht gefühlt“, gab er zu Protokoll.

Von außen betrachtet, wunderte man sich über diese Einschätzung ein wenig. Schließlich machte Schwarzbauer Runde um Runde Positionen gut. Über Platz 68 nach der 2,8 Kilometer langen Startrunde bewegte er sich durchs Feld immer weiter nach vorne.

„So wie in Heubach war es nicht“, meinte Schwarzbauer noch. „Ich war schon am Samstag im Race-Feeling, das wollte ich eigentlich vermeiden.“ Zu viel Energie habe er durch die Nervosität wohl liegen lassen.

Schwarzbauer war damit viertbester Deutscher im Rennen.

Weltcup in Albstadt / U23

Mit einem achten Rang hat Martin Vidaurre beim Weltcup-Auftakt in Albstadt für das Lexware Mountainbike Team ein starkes Resultat eingefahren. Der Deutsche U23-Meister Max Brandl wurde nur 21., während David List mit seinem 27. Rang noch zufrieden sein konnte.

Der Chilene Martin Vidaurre, im Vorjahr noch mit Gastfahrer-Status im Team aus dem Hochschwarzwald, zeigte im Albstädter Bullentäle eine bravouröse Leistung. Mit der Startnummer 33 ins Rennen gegangen, kam er ganz gut weg und lag rasch unter den besten 20.

Der in Freiburg wohnende Vidaurre erwischte eine gute Gruppe und bewegte sich mehr und mehr in Richtung Top-Ten. Auch als es ins Finale ging, war er bei seiner Weltcup-Premiere in der U23 noch auf der Höhe und konnte seine Konkurrenten abhängen.

„Wir haben richtig gut zusammen gearbeitet und es lief bei mir richtig gut. Für mich ist das Ergebnis eine Überraschung“, sagte Vidaurre.

Mit 1:21 Minuten Rückstand ließ er alle Medaillengewinner der Junioren-WM 2018 hinter sich.

Der Knackpunkt für das Rennen von Max Brandl lag bereits vor der Startlinie. Er stand in der zweiten Reihe, hinter dem Vorjahres-Weltcupsieger Petter Fagerhaug. Der Norweger kam nicht ins Pedal und prompt wurde Brandl im Feld der 150 Fahrer bis in die 30er-Ränge zurückgespült.

Nach der 2,8 Kilometer langen Startrunde hatte Brandl 25 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Der Versuch diesen Rückstand zu egalisieren, wurde schließlich zum Schlüssel für sein Rennen, respektive sein Ergebnis.

„Ich habe versucht nach vorne zu fahren, war in Schlagdistanz, aber wenn man hier einmal über dem Limit war, dann wird es einfach brutal“, erklärte Brandl.

Bis auf acht Sekunden war in der dritten Runde dran, doch dann wurde er für die Anstrengung bestraft. Bis auf Position 24 fiel er zurück, ehe er in der Schlussphase, wieder erholt noch mal Plätze gut machen konnte.

„Das ist sicher nicht das Ergebnis mit dem ich zufrieden sein kann“, meinte er mit etwas Sarkasmus in der Stimme.

Genau drei Minuten Rückstand auf Sieger Filippo Colombo (Schweiz, 1:17:42) wurden gemessen.

28 Sekunden hinter ihm fuhr David List als 27. über die Ziellinie. „Das Tempo war am Anfang extrem hoch“, meinte der Friedrichshafener. Da hatte er noch seine liebe Mühe. Dann fand er zu einem gleichmäßigen Rhythmus und verbesserte sich von Position 31 noch um vier Plätze.

„Es ging schon besser als in Heubach. Ich denke, ich bin auf dem richtigen Weg, für den ersten Weltcup passt das“, meinte List.

Wenig erquicklich endete der Weltcup-Auftakt für Jannick Zurnieden und Lars Hemmerling. Zurnieden hatte mit seinem Heuschnupfen zu kämpfen. „Die Lunge war ab der ersten richtigen Runde extrem beklemmt und ich habe nur schwer Luft bekommen“, erzählte Zurnieden.

So fiel er von Platz 37 auf 71 zurück und erreichte erst mit 8:01 Minuten Rückstand das Ziel.

Lars Hemmerling gab das Rennen vorzeitig auf. „Ich hatte vom Start weg keine Power in den Beinen und einen leeren Tank. Ich kann nicht sagen woran es liegt, das Training lief eigentlich gut. Wir müssen jetzt auf Fehlersuche gehe“, so Hemmerling in seinem Statement.