Weltcup-Comeback für Martin Vidaurre
Der chilenische Meister wird souveräner Zweiter – Brandl, Schwarzbauer und Egger kommen auf den Positionen 30, 35 und 36 in Ziel
In Leogang in Tirol fährt Martin Vidaurre das zweite Weltcup-Podium für das Hochschwarzwälder Lexware Mountainbike Team ein.
Beim dritten Weltcup der Saison belegte Martin Vidaurre für das Lexware Mountainbike Team den zweiten Platz im U23-Rennen der Herren. „Ich bin sehr zufrieden und auch glücklich“, sagte Vidaurre über seinen Gemütszustand. Wegen einer Corona-Infektion konnte der Chilene, der während der Saison in Freiburg lebt, die ersten Weltcups in Albstadt und Nove Mesto nicht bestreiten. Zwar habe er zuletzt drei Elite-Rennen gefahren, doch in der internationalen U23-Konkurrenz wusste Vidaurre nicht, wo sich einordnen kann. „Es ist mein bestes Weltcup-Ergebnis bisher“, sagte er.
Nach einer schnellen Startrunde kam es durch einen zu diesem Zeitpunkt auf Position zwei liegenden Fahrer zu einer Verzögerung, wodurch der führende Riley Amos vorne wegfahren konnte, und die Verfolger absteigen mussten. „Ich musste ziemlich drücken, um in meinen Rhythmus zu finden“, sagte Vidaurre, der sich nach dem Vorfall absetzen konnte und Amos verfolgte. Doch den Anschluss sollte er nie ganz finden, bis ins Ziel trennten Vidaurre gute 12 Sekunden von dem US-Amerikaner.
David List war zunächst gemeinsam mit Vidaurre auf Rang 4 unterwegs, als er von einem Konkurrenten in die Absperrung gedrängt wurde und unglücklicherweise einen Stock sowie das Absperrband aus seinem Rad und von seinem Bein entfernen musste. Ein Malheur, das besonders am Rennanfang schwer wiegt, wenn die Fahrer noch dicht zusammen sind. List gelang es danach nicht, in seinen Flow zu finden, wie er es beschrieb. Er kam auf Position 17 ins Ziel. „Abhaken. Ich weiß, dass ich‘s besser kann“, sagte der Deutsche U23-Meister, der auch den ersten Weltcup in Albstadt auf Platz 2 beendete. Lennart Krayer konnte das Rennen auf der Strecke, auf der er letztes Jahr Junioren-Weltmeister wurde, wegen einer Erkältung nicht bestreiten.
Die Elite-Fahrer Brandl, Schwarzbauer und Egger erwischten auch keinen guten Start in ihr Rennen. Brandl musste in den engen Kehren vier Mal anhalten und wurde dann, gemeinsam mit Egger und Schwarzbauer, an einer steilen Stelle gezwungen, abzusteigen. Das warf die drei Fahrer zurück auf Positionen zwischen 45 und 50 nach der verkürzten Startrunde. Auf der großen Runde, die mit 210 Höhenmeter zwei lange Anstiege an der Skipiste enthielt, fand Brandl zunächst gut ins Rennen. Er arbeitete sich kontinuierlich bis auf den 26. Platz in der vierten Runde nach vorne, den er allerdings nicht halten konnte und von einer Vierergruppe überholt wurde. „Ich war zwischendurch immer wieder dran, aber im letzten Anstieg habe ich den Kontakt verloren“, sagte der 23-Jährige, der schließlich auf Rang 30 über die Ziellinie rollte.
Teamkollege Luca Schwarzbauer zeigte sich, wie auch Brandl, nicht besonders glücklich. „Mit dem Rennen auf der Strecke wäre ich mit einem 25. Platz zufrieden“, sagte er. Doch dafür hatte er 10 Fahrer zu viel vor sich. „Ich glaube, ich hatte meinen Leistungshöhepunkt in dieser Saison beim Weltcup-Rennen in Albstadt. Seitdem fühle ich mich etwas müder“, sagte Schwarzbauer, der im vergangenen Herbst zu einem neuen Trainer wechselte. „Wir sind gerade noch ein bisschen am Austarieren.“ Georg Egger zeigte sich als einziger der drei Fahrer zufrieden. „Ich glaube, das war von vorne bis hinten ein gutes Race“, sagte der 26-Jährige, der in diesem Jahr langsam zu seiner alten Stärke zurückzufinden scheint. Besonders zufrieden war er mit seiner guten Renneinteilung. „Ich hatte in der letzten Runde noch die Körner, mich nach hinten abzusichern und vorne noch zwei Plätze gut zu machen.“ Die Leistung heute sei das Maximum gewesen, das aktuell drin sei, zumal ihm als relativ schwerem Fahrer die langen Anstiege nicht liegen, meinte Egger. Doch die Tendenz zeige in die richtige Richtung.
In drei Wochen trifft sich der Weltcup-Zirkus in Les Gets in Frankreich wieder.