Weltcup-Finale in Snowshoe, USA / Cross-Country

September 9, 2019 8:57 am

Finale furioso in West Virginia

Beim Weltcup-Finale in Snowshoe, USA, haben die Biker vom Lexware Mountainbike Team noch mal aufgetrumpft. Georg Egger und Luca Schwarzbauer verbuchten mit den Plätzen 16 und 19 Karriere-Bestmarken und Max Brandl gelang in der U23 als Dritter der Sprung aufs Podest.  

Das Rennen in West-Virginia wird als ein sehr spezielles in die Geschichte des Cross-Country-Sports eingehen. Der Kurs hatte vergleichsweise wenig Höhenmeter und die technischen Passagen waren kurz genug, um lange große Gruppen zusammen zu halten. Noch in der dritten von neun Runden lagen 20 Fahrer an der Spitze und Georg Egger nur 25 Sekunden dahinter an 25. Stelle. „Am Anfang war es nervig“, erzählt Georg Egger. „In der großen Gruppe gab es immer den Ziehharmonika-Effekt. Aber als es sich dann auseinanderzog, konnte ich meinen Rhythmus fahren.“ Er ließ seine Splittergruppe hinter sich, verpasst aber die Gruppe vor ihm. „Das war ein bisschen schade, weil ich so immer alleine fahren musste“, erklärt Egger. Obschon hinter ihm die Gruppe mit dem Italiener Gerhard Kerschbaumer und Luca Schwarzbauer Druck macht, kann er sich behaupten und als 16. (+1:24) die Ziellinie überqueren. „Ich bin super happy über das Resultat“, so Egger. Es ist das beste seiner Karriere und eine weitere B-Norm in Sachen Olympia-Qualifikation. Die Weltcup-Saison beendet er auf Rang 30.

Das Finale Furioso für das Lexware Mountainbike Team macht Luca Schwarzbauer perfekt. Er kommt nur zehn Sekunden hinter seinem Teamkollegen als 19. (+1:34) ins Ziel. Der Nürtinger freut sich mächtig über sein erstes Top-20-Ergebnis. „Ich habe mich gar nicht so wohl gefühlt, der Druck im Sitzen war nicht so geil“, meint Schwarzbauer. Trotzdem verbessert er seine Position von 28 immer mehr und fährt schließlich in einer Gruppe mit Weltcup-Siegern wie Gerhard Kerschbaumer (Italien) und Daniel McConnell (Australien). Einmal verbucht er eine viertbeste Rundenzeit, was allerdings bei den engen  Zwischenständen keine große Sache ist. „In der Mitte hatte ich mal einen Hänger, aber am Anfang und am Ende ging es super. Dass ich im ersten Elite-Jahr einen 19. Platz erreiche, damit war nicht zu rechnen“, so Schwarzbauer, der seine erste Elite-Weltcupsaison als 47. beendet.

U23: Brandl auf dem Podest, Vidaurre Kossmann mit Defekt

Max Brandl zeigt zum Abschluss seiner U23-Zeit noch mal, dass er zu den Besten der Welt in dieser Nachwuchs-Kategorie gehört. Mit nur zwölf Sekunden Rückstand auf Sieger Filippo Colombo aus der Schweiz (1:07:55) wird er Dritter, zehn Sekunden hinter dem Spanier Jofre Cullell Estape. Es ist Max Brandl, der in der dritten von sieben Runden mit seiner Tempo-Verschärfung aus einer achtköpfigen eine dreiköpfige Spitzengruppe formiert. „Es wurde sehr unrhythmisch gefahren. Ich habe dann irgendwann meine passive Haltung aufgegeben“, erzählt Brandl. Gemeinsam mit Filippo Colombo und Jofre Cullell gestaltet er das Rennen. Es wird immer wieder attackiert, aber es gelingt keinem der Kontrahenten eine Lücke zu reißen. Von hinten bekommen sie allerdings nur einmal noch kurz Gesellschaft, doch dann wird wieder verschärft und die Konstellation ist dieselbe wie vorher. „Der Kurs ist einfach nicht selektiv genug“, erklärt Brandl. So geht das Trio gemeinsam in die letzte Runde. Etwa bei Hälfte greift Colombo an. Er setzt sich an die Spitze, ohne gleich eine entscheidende Lücke reißen zu können. Cullell und Brandl bleiben drei Sekunden dahinter in Schlagdistanz, doch alle Drei fahren jetzt voll am Anschlag. Colombo kann seine Attacke durchziehen und gewinnt schließlich zum dritten Mal in dieser Saison. Brandl geht zwar noch mal an Cullell vorbei, kann dessen Konter aber nicht mehr parieren und wird Dritter. „Es war sehr eng. Ich bin schon alles oder nichts gefahren, mit dem Risiko hinten raus zu explodieren. Schade, dass es in meinem letzten U23-Weltcup nicht noch zum Sieg gereicht hat, aber es war im Vorfeld auch nicht wahrscheinlich, dass ich gewinne“, erklärt Brandl mit Blick auf seine Rückenverletzung, die ihn eine Woche vorher bei der WM noch einschränkte. „Ich bin letztlich zufrieden mit Platz drei“, so Brandl, der in den letzten zweieinhalb Runden mit einem lockeren Sattel leben musste. „Ich musste ein bisschen aufpassen, aber letztlich war es kein größeres Problem“, meint er noch.

Martin Vidaurre Kossmann ist der einzige Lexware-Biker, der im Ziel nicht ganz glücklich sein kann. Er fährt lange in der Gruppe zwischen Rang acht und elf. „Die vielen Flachpassagen liegen mir nicht so“, erklärt der WM-Vierte im Ziel, „das war ziemlich hart für mich.“ Unangenehm wird es für den Chilenen, als er sich in der Schlussrunde einen Plattfuß holt, bzw. ziemlich viel Luft verliert. „Ich hatte die ganze letzte Runde wenig Luft und musste aufpassen“, so Vidaurre Kossmann. Er verliert noch fünf Positionen und wird 16. (+2:33). Das aber zerstört seine starke Premieren-Saison in der U23 nicht. „Da kann ich eine sehr positive Bilanz ziehen“, nickt der 19-Jährige. Während Max Brandl sich noch auf Rang vier der Gesamtwertung schieben kann, wird Vidaurre Kossmann als 17. geführt.

Fotos zum Lexware Mountainbike Team finden Sie zum Download auf

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Zusätzliche Infos zum Lexware-Team finden sie unter www.lexware-mountainbike-team.de