WM in Lenzerheide / U23-Rennen Luca Schwarzbauer mit Kampfgeist
Lexware Mountainbiker Luca Schwarzbauer hat bei der WM in Lenzerheide sein selbst gestecktes Ziel erreicht und hat das U23-Rennen auf Rang zehn beendet. Teamkollege Max Brandl konnte den Wettkampf nicht beenden.
„Überglücklich sei er“, sagte Luca Schwarzbauer. „Über mein Rennen, mein Ergebnis und am meisten über meine Entwicklung.“ Da machte er in einem Satz klar, was dieses WM-Rennen, dieser zehnte Platz mit 2:36 Minuten Rückstand auf den neuen U23-Weltmeister Alan Hatherly (1:21:22) aus Südafrika für ihn bedeutete, dass es über den Tag selbst hinauswies.
Dass er sich sein „Traumziel“ Rang zehn erfüllen konnte, das machte ihn stolz, weil er unendlich viel Geduld mit sich haben musste, über die ganzen U23-Jahre hinweg.
Sein Ziel hatte er erreicht, doch es war trotzdem nicht alles glatt gelaufen und Luca Schwarzbauer gab das gewohnt selbstkritisch preis. „Ein, zwei Fehler habe ich gemacht und zumindest für einen habe ich bitter bezahlt“, meinte der Nürtinger.
„Ich bin auf den Sattel geknallt“, so Schwarzbauer. Dieses Malheur kostete ihn fünf Positionen. Zu diesem Zeitpunkt war er an sechster Stelle, vorne waren Alan Hatherly und der US-Amerikaner Christopher Blevins bereits entwischt. Doch auf Rang drei hatte er nur rund 20 Sekunden Differenz. Eine Medaille wäre vielleicht zu hoch gegriffen gewesen, doch es hätte sicherlich noch ein, zwei Positionen besser werden können.
„Das hat mich ganz schön den Rhythmus gekostet“, gestand Schwarzbauer. Dann agierte er bis zur letzten Runde an zwölfter Position, Krämpfe stellten sich ein, wurden aber zum Glück nicht viel schlimmer.
Luca Schwarzbauer besitzt außergewöhnliches Kämpferherz. Dieser zehnte Platz war noch in Sichtweite, zehn Sekunden fehlten auf den Mexikaner Jose Ulloa, der beim Weltcup in Mont Saint Anne immerhin Dritter gewesen war. Und den wollte er unbedingt. Er biss auf die Zähne und knackte tatsächlich sowohl den Ungarn Marton Dina als auch Ulloa und holte sich das so sehr herbei gesehnte Top-Ten-Ergebnis. Das war gleichzeitig sein bestes Resultat in allen vier U23-Jahren.
„Ich muss den deutschen Junioren um (Vize-Weltmeister) Leon Kaiser danken, die haben mich am Anstieg hochgeschrien. Das war mega wichtig. Ich bin 50 Watt mehr gefahren, als ich eigentlich kann“, so Schwarzbauer mit einem Lachen.
Brandl enttäuscht über sich selbst
Als er sein Rennen so kommentierte, war Max Brandl bereits beim Ausfahren, völlig enttäuscht von sich selbst. „Ich bin zur Zeit einfach nicht in der Lage ein gutes Cross-Country-Rennen zu fahren“, konstatierte er ohne Umschweife. Dass in, jenseits der Top 30 fahrend, auch noch Schmerzen im Zwerchfell einstellten und er das Rennen aufgeben musste, das betrachtete er nur als Nebensache. Warum sich seine Saison seit der Verletzung am Arm im Mai so entwickelt hat, das wird Gegenstand einer Analyse nach der Saison sein müssen.
Nachtrag vom Junioren-Rennen
Lexware-Gastfahrer Martin Vidaurre hat gestern im Rennen der Junioren Rang 36 belegt und war darüber sehr enttäuscht.
In der zweiten Runde lag Vidaurre als Sechster nur wenig hinter den Medaillenrängen, als ein Hinterrad-Defekt alle Chancen auf einen Podestplatz zerstörten. Der Chilene fiel auf Rang 36 zurück und hatte Mühe zurück ins Rennen zu finden. So verlor er weitere Positionen und erst in den letzten beiden Runden verbesserte er sich nochmals.