Deutsche Meisterschaft Bad Salzdetfurth – Vorschau: List und Brandl mit Titel-Ambitionen
Max Brandl geht am Sonntag bei den Deutschen Meisterschaften in Bad Salzdetfurth als Mitfavorit auf den Meistertitel ins Rennen. Auch David List hat als Vorjahres-Sieger erneute Titel-Ambitionen. Teamkollege Georg Egger hat für die Elite-Kategorie gemeldet.
Spätestens mit seinem zweiten Platz beim U23-Weltcup in Lenzerheide hat sich Max Brandl für die DM in eine Favoriten-Stellung manövriert. Und so fährt er mit Selbstbewusstsein nach Bad Salzdetfurth und er kann auf gute Erinnerungen an frühere Rennen in der Solestadt zurückgreifen.
2013 war er bei der U17-DM dort Zweiter und 2014 beim vorerst letzten Bundesliga-Rennen im Harz war er in der U19 Dritter.
„Ich glaube die Strecke liegt mir und ich werde hochmotiviert ins Rennen gehen“, sagt Brandl. „Mit der Favoritenrolle habe ich kein Problem. Ich konzentriere mich da auf die Vorteile als die Nachteile und hoffe die gegen meine Konkurrenz ausspielen zu können.“
Er erwartet ein taktisch anspruchsvolles Rennen, das viele möglichen Verläufe offen lässt. „Es wird auf jeden Fall wird’s interessant“, glaubt Brandl.
Als schärfsten Rivalen im Kampf um den Titel ist leicht Vorjahres-Meister Lukas Baum (Neustadt.) auszumachen.
Teamkollege Luca Schwarzbauer ist aktuell wohl noch nicht so weit, um mit Baum und Brandl konkurrieren zu können. Doch ohne Ambitionen geht Schwarzbauer nicht ins Rennen.
So ganz, sagt der Reuderner, habe er noch nicht kapiert, warum Lenzerheide so dermaßen daneben ging. In Bad Salzdetfurth werde er sich eine andere Strategie aneignen, sagt er, sich vor allem „von den anderen nicht beeinflussen lassen“ und einfach „mein Rennen fahren.“
Das sollte dann mit der Bronze-Medaille enden. Die rechnet sich der 20-Jährige aus, nachdem sein Lexware-Teamkollege Georg Egger bei der Elite gemeldet hat (siehe unten).
Lars Koch, Torben Drach und Vinzent Dorn gehen als Außenseiter in die DM. Eine Medaille wäre eine Sensation, doch Top-Ten-Resultate könnten für das Trio drin sein.
Elite: Georg Egger hat nichts zu verlieren
Eine DM-Medaille in der Elite für das Team aus dem Hochschwarzwald, das wäre auch eine faustdicke Überraschung. Georg Egger hat sich entschlossen die U23-Kategorie für die DM vorzeitig zu verlassen und sich der Konkurrenz von Fumic, Milatz und Co. zu stellen.
„Nächstes Jahr muss ich eh da mitfahren und ich denke, ich habe auf jeden Fall das Potenzial auch bei der Elite vorne mitzufahren“, erklärt Egger seine Entscheidung als Vorgriff auf 2018. „Ich will einfach mal testen.“
Was „vorne“ dann heißt, wird sich weisen. Wenn er einen guten Tag erwischt, anders als zuletzt beim Weltcup in Lenzerheide, dann könnte Egger durchaus in Top-Fünf-Regionen landen.
„In Lenzerheide war ich mental auch nicht so cool und locker drauf und habe viele kleine Fehler gemacht. Das hat das Fass zum Überlaufen gebracht. Aber jetzt bin ich wieder frisch und habe Bock alles zu geben“, erklärt Egger, der 2014 und 2015 ja schon U23-Meister war.
Die 4,7 Kilometer lange Strecke am Sothenberg gefällt dem 22-Jährigen auch ganz gut, so dass Team-Chef Daniel Berhe mit einem guten Rennen von Egger rechnet. „Wir im Team haben diese mutige Entscheidung von Georg auch unterstützt, genauso wie der Bundestrainer“, sagt Berhe.
U19: David List ist favorisiert
Bei den Junioren schickt der Kirchzartener einen weiteren Titelkandidaten ins Rennen. David List hat schon 2016 in Wombach triumphiert. Der Friedrichshafener geht nach den Resultaten im Frühjahr auch als Top-Favorit ins Rennen.
„Ich konnte in den letzten Wochen gut trainieren und werde natürlich alles dran setzen meinen Titel zu verteidigen“, kündigt List an. „Sonst hätte ich ja nicht mehr die richtigen Trikots“, fügt er mit einem Lachen hinzu. Tatsächlich müsste er im Falle einer misslingenden Titelverteidigung das weiße Meister-Jersey mit dem schwarzen Lexware-Trikot vertauschen.
Das trägt ja Jannick Zurnieden. Der Freiburger gehört neben dem Rheinfeldener Tim Meier zu den schärfsten Konkurrenten von David List. Für Zunieden ist eine Medaille auf jeden Fall realistisch, auch wenn bei einer Meisterschaft auch noch andere Konkurrenten auf den Plan treten.
Für Lars Hemmerling (St. Ingbert) geht es darum sich bei seiner ersten Junioren-DM gut zu platzieren, am besten in den Top Acht.
In der weiblichen U17 ist Lina Riesterer vom Lexware Nachwuchs-Team nicht chancenlos, doch als Vertreterin des jüngeren Jahrgangs hat die Breitnauer keinen Druck.
Bei Teamkollege Thore Hemmerling bleibt abzuwarten, was nach seiner langen Verletzungspause bei seiner ersten Jugend-DM möglich ist.
DM-Programm Bad Salzdetfurth
Samstag, 22. Juli
14 Uhr Schüler U15
15.30 Uhr Schülerinnen U15 / Jugend weiblich U17
16:35 Uhr Junioren U19
Sonntag, 23. Juli
10 Uhr Jugend männlich U17
11.15 Uhr Frauen / Frauen U23 / Juniorinnen U19
13 Uhr U23 Herren
14.30 Uhr Elite Herren