Dritter Weltcup-Sieg in Folge für Vidaurre – Starkes Rennen von Nina Benz
Beim tschechischen Traditions-Weltcup sichert sich der junge Chilene Martin Vidaurre seinen dritten Weltcup-Sieg in Folge. In der Elite fährt Nina Benz auf Rang 14 und findet den Anschluss an ihre Leistungen aus 2021. In der Junior Serie fahren Paul Schehl und Antonia Weeger auf die Plätze 2 und 3.
Nove Mesto na Morave/Tschechien. Das blau-weiße Trikot des Weltcup-Führenden bleibt fest in seinem Besitz. Martin Vidaurre zeigte beim dritten Weltcup-Event der Saison erneut, dass er aktuell das Maß in der U23-Klasse ist. Trotz eines kleinen Sturzes in der Startphase setzte sich Vidaurre an die Spitze der Konkurrenz und fuhr in der ersten von fünf zu fahrenden Runden mit einer kleinen Attacke bereits eine Lücke von 30 Sekunden heraus. “Niemand wollte die Führung übernehmen”, sagte er, beinahe verwundert, im Ziel. Der Vorsprung des 21-jährigen Deutsch-Chilenen vergrößerte sich Runde für Runde, sodass er mit 1:10 Vorsprung auf den Zweitplatzieren Simone Avonetto über die Ziellienie fuhr. “Es ging ganz gut heute”, schmunzelte er. In der Weltcup-Gesamtwertung baute Vidaurre seinen Vorsprung auf 375 Punkte aus; ihn trennt ein Polster von 150 Punkten auf den Gesamt-Zweiten Brasilianer Gustavo Pereira.
Nina Benz wird 14 und “hat ein gutes Gefühl”
Für Elite-Neuzugang Nina Benz startete die Saison nach einer Zahnverletzung durch einen Sturz nicht gerade glücklich. Doch nun scheint sie zu ihrer Stärke zurückgefunden zu haben. Im Elite-Rennen am Sonntag positionierte sie sich trotz nicht optimaler Startposition unter den Top 20 nach der Startrunde und fuhr in der ersten großen Runde mit der sechstschnellsten Zeit im Feld bis auf Rang 13. Dort fand sie mit der Olympia-Zweiten Sina Frei und Pauline Ferrand Prevot starke Konkurrentinnen wieder, doch Benz behauptete sich und fuhr zwischenzeitlich auf dem zehnten Rang. “Ich habe stetig meinen Rhytmus gehalten, aber konnte dann am Berg nicht ganz mitgehen”, sagte sie. Nach sechs großen Runden kam sie auf Rang 14 ins Ziel. “Ich bin sehr zufrieden und richtig happy”, sagte die 23-Jährige, die in Freiburg VWL studiert. “Es war eine enge Kiste heute, aber ich habe eine gutes Gefühl mitgenommen.” Siegerin wurde erneut Rebecca McConnell (1:21.17).
Im Rennen der männlichen Elite wurde David List 38. Er fand zunächst gut ins Rennen und fuhr in der zweiten von acht Runden Rundenzeiten, die ihn wie in der Vorwoche unter die Top 20 hätten bringen können. Doch in Runde drei holte er sich in der Abfahrt mit drei Sprüngen einen Hinterraddeffekt, was ihn bis auf Rang 60 zurückwarf. Er brauchte Zeit, um wieder in den Tritt zu finden und konnte bis auf den 38. Platz aufholen. “Das ist schade, denn ich bin in guter Form und hätte an meine Leistungen aus Albstadt gerne angeknüpft.” List kam mit 4:37 Minuten Rückstand auf Thomas Pidcock (1:21:19) ins Ziel.
Nicht unerwähnt bleiben soll der Weltcup-Sieg im Shorttrack durch den langjährigen Lexware-Athleten Luca Schwarzbauer. Schwarzbauer kontrollierte trotz vorheriger Probleme mit dem Zwechfell das Sprint-Rennen und verteidigte seine Führungsposition mit einem fulminanten Schlussspurt auf der langen Zielgeraden gegen Olympiasieger Pidcock. Es ist der erste deutsche Weltcup-Sieg seit 29 Jahren.
U23 weiblich: Sina van Thiel sprintet zu Platz 15.
Die Allgäuerin Sina van Thiel konnte sich in einem Zielsprint gegen Landsfrau Finja Lipp durchsetzen. “Ich habe mich Stück für Stück nach vorne gekämpft”, sagte die 19-Jährige, die kommende Woche mündliche Abiturprüfungen hat. “Die Stimmung hier ist klasse, so laut wie hier war es noch nie bei einem Rennen.” Lennart Krayer hatte Pech mit Defekten in seinem Rennen wurde durch die 80-Prozent-Regel vorzeitig aus dem Rennen genommen.
Junior Serie: Paul Schehl und Antonia Weeger auf Rang 2 und 3
Sowohl Paul Schehl als auch Antonia Weeger steigerten ihre Ergebnisse von vergangener Woche in Albstadt um je eine Platzierung. Paul Schehl wurde Zweiter, 36 Sekunden hinter dem Sieger Pedersen aus Dänemark.
Antonia Weeger, die bereits im vergangenen Jahr Dritte wurde und gute Erinnerungen an die Strecke hatte, schaffte ebenfalls den Sprung aufs Podest. Die Schwäbin führte stellenweise das Feld an, konnte sich in der letzten Runde aber gegen die Attacken von Monique Halter und Simona Spesna nicht behaupten. Das stimmt sie allerdings nicht traurig: “Es hat so viel Spaß gemacht heute”, sagte sie glücklich im Ziel.
Carla Hahn wurde nach einer langen Aufholjagd 14. Benjamin Krüger hatte mit den Folgen einer Erkältung zu kämpfen und wurde 28. Jonas King musste nach einem Sturz das Rennen vorzeitig beenden.