Vidaurre zurück auf dem Siegertreppchen
Im us-amerikanischen Snowshoe in West Virginia wurde am Wochenende die siebte Etappe des Mountainbike Weltcup ausgetragen. Martin Vidaurre fuhr erneut als Schnellster über die Ziellinie des U23-Rennens. Im Rennen der Elite wurde Maximilian Brandl nur 19 Tage nach seiner Schlüsselbein-Operation 16. David List belegte nach einem starken Rennen und mit technischen Problemen zum Schluss Platz 27.
Im Rennen der U23 ereignete ein sich bis in die letzte Runde spannender Vierkampf um den Sieg. Bis dahin war es dem bis dahin fünffachen Weltcup-Sieger Martin Vidaurre nicht gelungen, seine Verfolger abzuschütteln, obwohl er es mehrfach versucht hatte. In der letzten Runde setzte er dann die finale Attacke, in der er den US-Amerikaner mit deutschen Wurzeln Bjorn Riley distanzierte. Doch dieser fuhr wieder auf Vidaurre heran, der sich mit einer Lücke von einer Sekunde ins Ziel retten konnte. Dritter wurde Mathis Azzaro aus Frankreich. „Das war ein hartes Rennen heute, und ich bin überglücklich, dass ich gewinnen konnte. Die Jungs waren echt stark“, sagte Vidaurre im Ziel, der nun sechs der sieben Weltcups gewonnen hat und auch die Gesamtwertung vorzeitig für sich entschied.
Erste Startreihe nach spontanem Comeback von Brandl
Gut 1,5 Stunden vor Rennbeginn des Eliterennens öffnete sich der Himmel über Snowshoe, dem kleinen Ski-Örtchen mitten in den Wäldern West Virginias. Nebel und starker Regen, der das ganze Rennen der Elite über nicht aussetzte, verwandelten die Trails in Sturzbäche und die Wiesenanstiege in Ackerland. Vom Fernsehbildschirm aus waren die Fahrer kaum zu erkennen. „Unter so starkem Regen bin ich kaum überhaupt Rad gefahren“, schilderte Max Brandl die Gegebenheiten. Der Deutsche Meister, der sich beim Weltcup in der Lenzerheide das Schlüsselbein brach und nun gut drei Wochen nach seiner OP entschied, wieder in die Weltcup-Saison einzusteigen, befand diese Bedingungen für „alles andere als ein gutes Omen“, zumal er noch mit Halskratzen aufgewacht war. Am Freitag war ihm im Shorttrack der siebte Plaz gelungen, was einen Start aus der ersten Reihe bedeutete. Nach dem Start bemerkte er allerdings, dass er das Tempo der Konkurrenz nicht ganz mitgehen konnte und musste zunächst einige Positionen vorbeiziehen lassen. Nach der Startrunde fand er sich auf Position 18 ein, von wo er sich „wieder fangen“ konnte und auch die „ein oder andere Attacke platzieren“ konnte. Langsam arbeitete er sich so bis auf den 16. Rang nach vorne. „Ich bin sehr zufrieden mit meinem Comeback. Das tolle ist, dass ich mich in den Bächen heute bergab auch sehr gut gefühlt habe, weshalb heute auch ein so gutes Ergebnis rausgekommen ist“, so der 25-Jährige.
Teamkollege David List wurde beim Shorttrack am Freitag 21. und kam so in den Genuss eines Starts aus der dritten Reihe. Wie auch Brandl musste er zunächst einige Konkurrenten ziehen lassen, ehe er sich in seinem Tempo an die Aufholjagd machte. Mit konstanten Rundenzeiten arbeitete er sich zwischenzeitlich in der drittletzten von acht Runden auf Position 19 nach vorne. „Ich hatte mir noch extra Körner gespart“, so List enttäuscht. Doch dann machten seine Bremsen Probleme. „Ich musste die letzten Runden extrem aufpassen, weil ich nicht mehr bremsen konnte“, so List, der vermutete, dass die widrigen Wetterbedingungen auch dem Material zusetzten. Er kam schließlich als 27. Ins Ziel, +4:56 hinter dem Debut-Sieger David Valero Serrano aus Spanien.
Nina Benz, Sina van Thiel sowie Lennart Krayer waren nicht mit nach Nordamerika gereist. Benz kuriert ihren Wadenbeinbruch aus, während van Thiel und Krayer sich auf die Weltmeisterschaften vorbereiten. Nun reist das Team im Camper mit zwei Übernachtungsstops wieder nach Kanada, Mont-Sainte-Anne, wo am Wochenende der zweite nordamerikanische Weltcup ausgetragen wird.